Permakultur im Waisenhaus
Das Waisenhaus Baan Doi der Kindernothilfe bietet Sicherheit, Gemeinschaft und neuerdings Platz für biologische Landwirtschaft.
Der Alltag der Waisenkinder in Thailand ist hart. Barbara Meisl kam 2007 als ehrenamtliche Helferin hierher und traf einen sechsjährigen Buben. Er war krank und hatte keine Unterstützung. Die Salzburger Sozialpädagogin wusste, dass sie helfen musste.
Das Kinderhaus am schönen Berg
Heute, 16 Jahre später, leitet Barbara Meisl das Waisenhaus Baan Doi in Mae Sai, der nördlichsten Stadt Thailands im goldenen Dreieck an der Grenze zu Myanmar und Laos. Baan Doi wird auch das Kinderhaus am schönen Berg genannt und ist ein Ort der Sicherheit für Waisenkinder. Sie erhalten Nahrung, Bildung, Zugang zu medizinischer Versorgung – und somit Chancen für ihre Zukunft.
Aktuell wird das Projekt um ein Grundstück erweitert, auf dem biologische Landwirtschaft betrieben wird. Das Waisenhaus will sich mit eigenem Gemüse, Obst, Fisch und Eiern selbst versorgen – und die Kinder sind ein aktiver Teil davon! Sie helfen jedes Wochenende auf der Farm und lernen viel – über Permakultur, biologische Lebensmittel und Gemeinschaft. Künftig soll das Projekt auch eine Einkommensquelle für das Waisenhaus und die angeschlossenen Programme sein. Die dort entstehenden Gästehäuser sollen an TouristInnen vermietet und die überschüssigen Lebensmittel am Markt verkauft werden. Ein Gewinn für alle.
Permakultur für gesunde Lebensmittel
»Permakultur ist eine nachhaltige Form der Landwirtschaft mit dem Vorbild natürlicher Ökosysteme«, erklärt Permakultur-Experte Sandot Sukkaew. Das angebaute Gemüse und Obst ist frei von Pestiziden bzw. anderen Chemikalien, Recycling sowie Diversität spielen bei der Bepflanzung ebenso eine Rolle. Die Ökosysteme und Kreisläufe der Natur sollen beobachtet und nachgeahmt werden. »Wir pflanzen gemischt und nach den Bedürfnissen des jeweiligen Obstes oder Gemüses«, so Sandot Sukkaew. »So kommt zum Beispiel zuerst die Senfpflanze, die kann schon nach 45 Tagen geerntet werden. Bohnen wiederum brauchen lange, die pflanzen wir erst danach. Es wird immer abgewechselt, alles ist im Fluss.«
Projekte dieser Art brauchen natürlich Unterstützung – und diese kommt mitunter aus Österreich: BASEhabitat (Architektur für Entwicklung, Universität für Kunst und Design Linz) sowie der thailändische Permakulturlehrer Sandot Sukkaew tragen mit ihrem Know-how zur Realisierung des Projekts bei.
Natürliches Wasserfiltersystem
Die Permakultur bringt noch weitere Vorteile: Insekten werden auf natürliche Weise vertrieben, Wasserlilien und Lotus sorgen in der Nähe des Grundstücks für sauberes Wasser, indem sie die Chemikalien aus dem Wasser filtern, die auf anderen Grundstücken eingesetzt werden. Dafür ist außerdem ein weiteres natürliches Wasserfiltersystem bestehend aus fünf Filtertanks, die mit Steinen, Kieseln, Sand, Holz- und Aktivkohle gefüllt wurden, im Einsatz. Wasser wird durch die Tanks geschleust und wird mithilfe einer Solarpumpe in zwei Tanks gepumpt, die auf dem Dach der Anlage stehen, um von dort überall über die ganze Anlage verteilt zu werden.
Keine Verschwendung
Durch einen eigens angelegten Fischteich in der Nähe des Gemüsegartens entsteht ein natürlicher Kreislauf. Der Teich wird mittels einer solarbetriebenen Pumpe mit Sauerstoff angereichert – dies unterstützt die Vermehrung der Fische. Das Wasser des Teichs wird außerdem in den benachbarten Garten sowie zum Acker gepumpt und diese so bewässert. Der Kot der Fische und Enten dient dabei als Dünger.
Unterstützung – auch aus Österreich
JedeR kann den Kindern von Baan Doi helfen. Die Kindernothilfe Österreich bietet eine neue Unterstützungsform an: Als SchrittmacherInnen begleiten SpenderInnen das Projekt Schritt für Schritt. Sie werden über jede Projektphase informiert und sind somit hautnah dabei, wie die Landwirtschaft entsteht.
Nähere Informationen dazu, wie Sie Baan Doi unterstützen können, finden sich unter www.kindernothilfe.at/herzensprojekt
Dieser Beitrag ist eine entgeltiche Einschaltung der Kindernothilfe Österreich.