Ein Kindergarten wie im Bilderbuch
Das dänische Architektenkollektiv COBE hat einen Kindergarten gebaut, der wie Spielzeug aussieht und dabei Platz für 180 Kinder bietet.
4 Jahre lang haben die Architekten um Landschaftsplaner Preben Skaarup und Ingenieur Søren Jensen am neuen Frederiksvej Kindergarten getüftelt. Aus der ehemaligen Tagesbetreuungsstätte im Kopenhagener Stadtteil Frederiksberg sollte ein sechsmal größerer Kindergarten werden. Anstelle eines großen Gebäudes sind nun 11 Häuser entstanden, in denen nach Herzenslust getollt werden kann.
“We wanted to create a kindergarten in a class of its own. A place that provides the best possible settings for our children to grow up in, and promotes their learning and creativity“, so die Architekten.
Mit einer Fläche von 1.700 m2 ist Frederiksvej die größte Kinderbetreuungsstätte Kopenhagens. Das Wort Stätte trifft hier ausnahmsweise zu: Was aus der Vogelperspektive wie ein wildes Durcheinander von Holzbausteinen aussieht, entpuppt sich als multifunktionales Spieldorf.
„Instead of thinking the kindergarten as one big building it is seen as a structure of smaller units adapting in size and height to the different scales in the context.“ Das macht durchaus Sinn: Die unterschiedliche Orientierung der Gebäude garantiert Lichteinfall zu jeder Tags- und Jahreszeit.
Beim Entwurf setzen die Architekten auf klare Formen, ohne viel Schnickschnack: “We have worked to create a simple expression as a caricature of how a child might draw a house. The roofline for example, is kept uncluttered by means of hidden drains and precise material connections, and the windows are carefully designed to look frameless – as a child would maybe draw them,” meint Dan Stubbergaard.
Die wie von Kinderhand entworfenen Häuser sind nicht nur fürs Versteckspiel ideal. „The building unites the individual, downscaled and recognizable expression with the advantages of a large and integrated institution, creating a highly eventful kindergarten for kids as well as unconditional functional for the adults working there.“
Offene Räume sollen den kindlichen Bewegungsdrang unterstützen, Winkel und Nischen individuelle Rückzugsorte für ruhige Stunden bieten.
„Diversity has been a keyword for the design, and we have created a variety of rooms, which are supporting diverse types of activities for the children in all seasons.“ Ob beim Wickelzimmer, der Küchenzeile, dem Krabbelraum oder der Kuschelecke – das Dorfkonzept wird durchwegs umgesetzt.
Dabei varrierien die Häuser in Größe, Farbe und Funktion – angefangen vom Geräteschuppen bis hin zum stillen Örtchen.
Nach vierjähriger Planung und Umsetzung wurde das „Dorf für Kinder“ Anfang diesen Jahres eingeweiht. Es beherbergt insgesamt 182 Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren.
COBE ist eine Architekturkollektiv mit Sitz in Kopenhagen (CO) und Berlin (BE). Es wurde 2005 von Dan Stubbergaard und Vanessa Miriam Carlow ins Leben gerufen und bereits mehrfach für unterschiedlichste Stadtplanungsprojekte ausgezeichnet.