Kindergarten, Autobahn, Energiewende
Die deutsche Energiewende weckt weltweit Interesse. Um das Mammutprojekt im Ausland nachvollziehbarer zu machen, hat die Heinrich Böll Stiftung eine englischsprachige Website zur Energiewende gelauncht. Denn Kommunikation ist einer der wichtigsten Schlüssel zum Gelingen der Energiewende.
Bei der Energiewende, die von der deutschen Bundesregierung beschlossen wurde, kommt vieles auf die richtige Kommunikation an, wie immer in der Politik. Das ehrgeizige Projekt, den aus Kernenergie gewonnen Strom durch solchen aus regenerativen Energieträgern zu ersetzen und so die Stromversorgung einer der größten Volkswirtschaften der Welt komplett umzukrempeln, muss im In- und Ausland dauerhaft kommuniziert werden, damit niemand auf dem mühsamen Weg zur grünen Energieversorgung vergisst, worum es überhaupt geht, warum man die Atommeiler abgedreht hat, und was das Ziel der Energiewende ist.
Immerhin greifen die Verfechter der Energiewende inzwischen auch zu einer Rhetorik, die in Vordergrund stellt, von welcher Dimension und Bedeutung das Projekt Energiewende ist. Der deutsche Umweltminister Peter Altmaier (CDU), der nicht nur durch die Energiewende ein Schwergewicht der deutschen Politik ist, zieht beim Thema Energiewende ganz bewusst Vergleiche zur amerikanischen Mondlandung, einem politischen und wirtschaftlichen Megaprojekt der 1960er Jahre.
Altmaier, der als eines der großen Talente im Umgang mit Presse und Social Media im politischen Berlin gilt (@peteraltmaier hat über 35.000 Follower bei Twitter) liegt mit diesem Vergleich sicherlich nicht daneben.
Wenn sich ein Industrieland mit 80 Millionen Einwohnern selbst die Aufgabe stellt, seine Energieversorgung auf ganz neue Beine zu stellen, dann weckt das natürlich auch das Interesse über die Landesgrenzen hinaus.
Das Mammutvorhaben der Deutschen wird weltweit aufmerksam verfolgt. Schließlich gibt es – wenn alles gut geht – viel in Sachen nachhaltiger Energiepolitik zu lernen. Skeptiker sehen in der Energiewende einen erneuten deutschen „Sonderweg“. Damit all jene interessierte, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind, sich ein Bild von der deutschen Energiewende machen können, hat die Grünen-nahe Heinrich Böll Stiftung bereits im Januar die Homepage www.energytransition.de gelauncht, auf der die Energiewende anschaulich dargestellt wird. Noch in diesem Frühjahr soll die Seite um einen Blog ergänzt werden, auf dem Autorinnen und Autoren über den Fortschritt der Energiewende berichten