Bean to bar Blog: Dahin, wo der Kakaobaum wächst
BIORAMA-Bloggerin Sarah Satt reist nach Ecuador, um den Ursprung der Kakaobohne zu erkunden und um sich anzusehen, wie bean to bar produziert wird. Dieser Blog ist ihr Reisetagebuch!
Für die Maya war klar, der Kakaobaum kann nur göttlichen Ursprungs sein. Die internationalen Forscher sind sich zumindest darüber einig, dass seine Geschichte in Südamerika begonnen hat. Ganz genau mit einer Stecknadel auf der Landkarte festpinnen lässt sich seine Herkunft bis heute nicht, sie dürfte aber in der Umgebung der Flüsse Napo, Caquetá und Putumayo liegen. Als hätten sie sich von den Kolonialmächten Ende des 19. Jahrhunderts überreden lassen, die Kontinente zu tauschen, wächst heute 70% des Kakaos der Welt in West- und Zentralafrika und der Großteil des ursprünglich in Afrika beheimateten Kaffees in Südamerika.
Nachdem Brasilien jahrelang die Liste als größter Kakaoproduzent Lateinamerikas angeführt hat, wurde das Land letztes Jahr von Ecuador mit 220.000 Tonnen überholt. Und das vom Äquator durchquerte Land hat große Pläne – mit Kakaobäumen, die seit 2009 neu gepflanzt wurden, will Ecuador schon nächstes Jahr Platz Vier unter den Weltkakaoproduzenten einnehmen.
Während Afrika ertragreicheren und resistenteren Massenkakao anbaut, hat sich Südamerika und insbesondere Ecuador als Produzent von Edelkakao hervorgetan. Weil der Anteil dessen, was im internationalen Handel als „Fine Flavour Cocoa“ bezeichnet wird, an der Weltproduktion weniger als 5% beträgt, reisen Chocolatiers aus aller Welt auf der Suche nach den besten Bohnen in dieses „Disneyland für Kakao“ wie es Ivan Ontaneda, der Präsident des nationalen Kakaoexportverbands Anecacao, nennt.
Einen von ihnen, Meister-Chocolatier Kevin Kugel, darf ich auf Kakao-Expedition begleiten. Auf Einladung des Ministery of Foreign Trade in Ecuador werde ich an seiner Seite nächste Woche Kakao-Haziendas, die Organisation der ecuadorianischen Kakao-Kleinbauern, UNOCACE, und Schokoladehersteller, die Schokolade bean to bar bzw. tree to bar direkt im Ursprungsland erzeugen, besuchen und meine Eindrücke auf sarahsatt.com sowie auf biorama.eu mit euch teilen.
Eine Geschmacksreise durch die Kakaoroute in #ECU wartet auf @FrauSatt. Weißt du schon, was „exquisit“ auf Spanisch heißt? #Ecuadorexquisito
— Schokolade Ecuador (@ChocoEcuador) 16. Oktober 2014
Nun bekommt man nicht jeden Tag die Gelegenheit, „Hola!“ zu einem Kakaobauern zu sagen und mit ihm über die aktuelle Ernte, seine Vorstellung von Ecuadors künftiger Rolle in der Schokoladewelt und die Bedeutung von biologischem Kakaoanbau in seinem Land zu plaudern. Weil es glücklicherweise keine Einfuhrbeschränkungen für auf der Zunge brennende Fragen gibt, möchte ich nicht nur mit meinen eigenen im Gepäck nach Ecuador reisen, sondern gerne auch eure mitnehmen und weitergeben.
Was wolltest du schon immer über den Kakaoanbau und die Herstellung hochwertiger Schokolade wissen? Was interessiert dich an Ecuador als Top-Kakaoproduzent besonders? Hinterlass einfach einen Kommentar hier am Blog oder schreib deine Frage an sarah(at)sattgetextet.com. Ich werde versuchen, sie an den geeigneten Ansprechpartner zu richten und in einem Blogbeitrag zu beantworten.
Du kannst mich außerdem auf Twitter @FrauSatt und Instagram @sarahsattblog auf meiner Reise zum edlen Kakao von Ecuador begleiten – vorausgesetzt, der Gott des Internets ist mir gewogen.