Junge Wilde

Die neue Generation kreativer Brauerinnen und Brauer interpretiert uralte Rezepte neu, meidet den Mainstream-Geschmack und mischt die Bier-Szene auf.

Sie arbeiten mit Leidenschaft an Qualitätserzeugnissen aus hochwertigen Zutaten – trotz mangelnder Verfügbarkeit vieler Bio-Rohstoffe und dem mancherorts rigiden Reinheitsgebot. Ihr Ideenreichtum und die Bereitschaft, über Unternehmens- und Branchengrenzen zu denken, sind ungebremst. Junge Brewer revolutionieren als kreative Querdenker und -schmecker die Bier-Szene in Europa. Hier sind sie:

beer4wedding_bier foto - Laurin Schmid

BEER4WEDDING

Vom ausgebildeten Winzer zum Bier-Spezialisten: Craft Beer ist laut Sebastian Mergel nicht nur eine Art von Bier, sondern eine Philosophie. Entstanden sind die ersten Biere am WG-Balkon, irgendwann wurden die Jungbrauer zu »Gipsy-Brauern« und produzierten mit den freien Kapazitäten anderer Brauereien. Sie ignorieren das Reinheitsgebot, kritisieren die Fülle individueller Bierflaschen, die das Mehrweg-System behindern, sowie den Umgang des Deutschen Brauerbundes mit dem Thema Alkoholkonsum. Durch so viel Verbesserungslust und Netzwerkgedanken haben die Berliner zusammen mit 20 Brauereien aus der ganzen Welt vor Kurzem die Global Association of Craft Beer Brewers gegründet, die Zusammenarbeit und Austausch in der Craft Beer-Szene ermöglicht.

www.beer4wedding.de

bevog (2) c. Bevog

BEVOG

Durch viel Lesen und Ausprobieren hat sich Vasja Golar fast im Alleingang das Brauen gelernt. Jeder noch so kleine Schritt in der Kreation ist ihm wichtig, die Kosten der Produktion dafür weniger. Die Liebe zum Detail sieht man auch auf den fabelhaften Etiketten. Gemeinsamer Biergenuss und die Diskussion darüber gehören zum Schulungsprogramm und Alltag bei Bevog in Bad Radkersburg. Vom Brauen mit Leib und Seele verspricht man sich einen ordentlichen Aufschwung in den nächsten Jahren durch das Wachstum der Craft-Beer-Szene nach dem Vorbild der USA.

www.bevog.at

Kehrwieder Kreativbrauerei (1)

KEHRWIEDER KREATIVBRAUEREI

Die Craft-Beer-Definition aus dem Amerikanischen funktioniert laut Oliver Wesseloh in Deutschland nicht, daher verwendet er den Begriff Kreativbier. Natürliche, aber nicht unbedingt alltägliche Rohstoffe, wie Früchte und Kräuter, benutzen er und sein Partner Fiete Matthies – für die Rückkehr des guten Geschmacks. Sie setzen auf Mehrweg, regionale und hochwertige Zutaten. Mehr Bio-Rohstoffe würden sie sich wünschen, doch um die volle Bandbreite an sensorischen Möglichkeiten auszuschöpfen, verlassen sie sich auch auf andere Qualitätskriterien. Denn beim Geschmack wollen sie kompromisslos bleiben.

www.kreativbrauerei.de

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BIEROL

Die beiden Volkschulfreunde Christoph und Maximilian haben durch die Leidenschaft für kreatives Brauen wieder zueinandergefunden und entwickeln Biere mit Ecken und Kanten, natürlich mit Tiroler Bergwasser. Qualität ist Priorität. Dass nur natürliche Zutaten ins Bier kommen, ist selbstverständlich, doch den Spielraum für Unkonventionelles lassen sie sich nicht nehmen. Nicht so tragisch, wenn das Pale Ale im Erstversuch schwarz statt pale war, wichtig ist schließlich der Geschmack – und der überzeugt, egal ob spezielle Hopfensorten, Molke oder Kaffee im Einsatz waren. Kooperation statt Konkurrenzdenken ist für sie der Schlüssel zur Weiterentwicklung, und auch in anderen Branchen sehen sie inspirierende Vorbilder, von denen man lernen kann.

www.bierol.at

Holladiebierfee - c - Markus Raupach, Guidemedia Agentur Bamberg (1)

HOLLADIBIERFEE

Vier Bier-Feen aus Brauereifamilien haben sich zusammengefunden, um mit Sommernachts- und Wintertraum einen Kontrast zur industriellen Bier-Massenware zu schaffen. Verwurzelt in der Region Oberfranken halten sie traditionsbewusst das Bayerische Reinheitsgebot hoch und hoffen, so auch Biergenießer-Touristen aus anderen Ländern anzuziehen. Sie wünschen sich auch, das bewusste Biertrinken wieder in der deutschen Gesellschaft zu verwurzeln, die nicht gerade für ihre Genussfähigkeit bekannt ist. Das schaffen sie mit Liebe, Hingabe, Zeit und Passion  – für die Idee, den Brauprozess und für die eigene Kreation.

www.holladiebierfee.de

Braukatz

BRAUKATZ

Bei den beiden Schwestern fließt Bier sozusagen in den Adern, die Eltern stammen aus Brauer-Familien, ihre Brauerei gibt es seit 1650, doch nun mit neuem Profil. Neugierig auf andere Bierstile und offen für neue Ideen wünschen sie sich bewussteren Bierkonsum und Zelebrieren des Biertrinkens. Denn selbst können sie sich praktisch nicht satt trinken an den feinen Nuancen des Hopfengeschmacks. Mit speziellen Kreationen wie Hopfen Royal, Pale Ale und Allgäu-Kräuter-Märchen treffen die Braukatzen vor allem bei Freunden der Edel- und Spezialbiere genau den richtigen Nerv. Durch ihre Vorbildung in Grafik-Design legt Kathrin Meyer auch besonders viel Wert auf schöne, dunkle Flaschen und Etiketten und gibt den Hopfensäften einen ungewohnt eleganten Auftritt.

www.braukatz.de

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HEIDENPETERS

Die »Herrschaft der Craft-Beer-Brauer« wünscht sich Heidenpeters aus Berlin: Die Menschen sollen statt Massenware nur mehr gutes Bier trinken. Frisch, handgemacht und begrenzt muss das Angebot sein – ob’s nun nach Hopfen, Holunder oder Pfirsich schmeckt.

www.heidenpeters.de

www.craftbeerbrewers.org

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