Die Wurmkiste – und der Biomüll ist gegessen!
Wir präsentieren einen weiteren Finalisten des Ja natürlich Start-Up Wettbewerbs: Die Wurmkiste. Das Start-up möchte Würmer zum produktiven Haustier machen.
Selten gibt es Menschen, die keine Haustiere mögen. Wer Abwechslung und ein originelles Haustier abseits von Hund und Katze, findet an der Wurmkiste bestimmt Gefallen. Dabei handelt es sich um einen multifunktionellen Hocker mit fleißigem Innenleben. Genauer gesagt sind die Würmer kleine Arbeitsmaschinen, die sich durch den Biomüll fressen und diesen in wertvollen Kompost umwandeln.
Wer hat’s erfunden? Zwei Brüder aus Oberösterreich waren es von Zuhause gewohnt, mit Müll achtsam umzugehen und ihn zu trennen. Als sie zum Studieren nach Wien kamen, lernten Sie schnell, welchen Stellenwert Mülltrennung in der Stadt hat. „Es ist ärgerlich, dass Biomüll aus Alternativlosigkeit in den Restmüll geworfen wird. Denn Biomüll stellt eine Ressource dar“ meint David Witzeneder. Biomüll verbrennen zu lassen, war für die beiden also auch keine Option. Deshalb suchten sie nach einer Lösung. Not macht erfinderisch, und so entwickelten sie die Idee des fahrbaren Komposthaufens.
Außen Hui, Innen Pfui? Mag man meinen, ist aber nicht so. Denn „1000 Würmer egal ob in der „Wurmkiste“ oder im „Hungry Bin“ vertilgen den gesamten Biomüll einer Person am Tag“ meint David. Je nachdem wieviel Nahrung man den Würmern bereit stellt, vermehren sie sich bis in dem Ökosystem ein natürliches Gleichgewicht vorherrscht. Dieser Vorgang soll durch die Bauweise geruchlos und pflegeleicht sein, sowie ohne überraschende Ausbrüche vor sich gehen. Denn nach Bearbeitung der Würmer kommt der Humus fix fertig in eine Auffangtrasse, woraus er entnommen werden kann. Die entstehende nährstoffreiche Erde eignet sich vor allem, für den eigenen Garten, die Zimmerpflanzen oder einfach um einen geschlossenen Abfall-Kreislauf zu erschaffen.
Nachhaltigkeit soll fester Bestandteil all der brüderlichen Projekte sein. „Sie gehört dazu, wie für den Autofahrer die Reifen. Es ist also eine Notwendigkeit“ erklärt der Wurmkisten-Architekt. Auf Ökostrom, geringe Wegstrecken, regionale Wertschöpfung und Ähnliches, wird von Anfang an aus Prinzip geachtet. Als Grundmaterial dient Holz, weil es ein nachwachsender Rohstoff ist, und einen kontinuierlichen Luftaustausch zulässt. Komplikationen kann es natürlich immer geben. Das kommunizieren sie ehrlicherweise auch per Homepage. Dort findet man aber auch zahlreiche Tipps und Tricks, um die Arbeit der Würmer zu optimieren. Wenn man bei seiner Wurmkiste lieber selbst Hand anlegt, gibt es auch die Möglichkeit ein Selbstbauset zu erwerben, oder einen Workshop zum selber basteln zu besuchen.
Ob sich das Wurmkisten-Team gegen die anderen 4 Finalisten durchsetzen kann, und die 5000 Euro Fördergeld gewinnt, entscheidet sich beim „Biocamp 2016“. Bis dahin wird weiterhin multifunktionaler Wohnraum geschaffen, und fleißig an Wurmkisten gebastelt.
Am Samstag den 24. September findet das Bio-Camp 2016 statt. Dort wird eine Jury unter Ausschluss der Öffentlichkeit den Finalisten wählen.
Was ist das Bio-Start-Up 2016 überhaupt?
Ein weiterer Finalist beim Ja natürlich Start-Up Wettbewerb ist „Unverschwendet“ aus Wien.
„Paleo To Go“ hat es ebenfalls in die letzte Runde geschafft.
Auch „Die BioWirtinnen“ kämpfen um den Sieg.