Insektenhotel aus Dosen basteln – Nisthilfe für Wildbienen

Die Wildbiene. Bild: Natur im Garten/Brocks

Die Wildbiene. Bild: Natur im Garten/Brocks

In Mitteleuropa gibt es über 700 Wildbienenarten. Sie spielen als Bestäuber in der Garten- und Kulturlandschaft eine wichtige Rolle und fliegen bereits bei niedrigeren Temperaturen aus als die Honigbienen. 

Im Gegensatz zu diesen bilden sie keine Staaten, sondern leben solitär. Vor den Wildbienen muss niemand Angst haben, denn die meisten Arten sind so klein, dass ihr Stachel unsere Haut nicht durchdringen kann. Sie bauen Niströhren in verlassenen Käferfraßgängen abgestorbener Bäume oder hohlen Pflanzenstängeln. In diesen legen sie im Frühjahr oder Sommer mehrere mit Blütenstaub und jeweils einem Ei gefüllte Brutkammern an. Die Öffnung wird von den Tieren in artspezifischer Weise verschlossen. Aus dem Ei entwickelt sich die kleine Larve, die den Blütenstaub frisst und so schnell heranwächst. Nach ein paar Wochen verpuppt sie sich und überdauert in einem Kokon den Winter. Manche Arten bilden auch zwei Generationen pro Jahr aus.

Um Wildbienen zu fördern, braucht es also passende Strukturen wie Totholz und viele blühende Pflanzen. Wir können ihnen eine einfache Nisthilfe anbieten, deren Bau in den nächsten Schritten beschrieben wird.

Bild: Natur im Garten/Kropf

Bild: Natur im Garten/Kropf

Material:

  • alte Dosen, 10 bis 20 cm hoch
  • hohle Pflanzenstängel, z.B. von Stauden oder Schilf
  • evtl. Bindegarn oder Draht

Schritt 1

Die Pflanzenstängel mit einer Gartenschere auf Länge der Dose einkürzen

Schritt 2

Die Dosen mit den geschnittenen Stängeln befüllen. Darauf achten, dass die Knoten (Nodien) hinten liegen, da sie so einen natürlichen Verschluss bilden. Die Stängel sollten ausreichend dicht in die Dose gepresst werden, damit sie nicht herausfallen können. Alternativ kann man sie auch mit Bindegarn oder Draht zu Bündeln zusammenfassen.

Vorsicht bei scharfen Dosenrändern!

Schritt 3

Anschließend die befüllten Dosen im Garten an einem möglichst geschützten, sonnigen Ort aufhängen, am besten in leichter Schräglage nach unten, damit kein Wasser eindringen kann. Die Öffnungen sollten aufgrund der bei uns vorherrschenden Westwetterlage nicht in diese Himmelsrichtung exponiert sein (Wind!, Regen!), sondern idealerweise nach Südosten.

Bild: Natur im Garten/Kropf

Bild: Natur im Garten/Kropf

Die Nisthilfen werden den Winter über so belassen, wie sie sind, da die Brut in den Stängeln überwintert, um dann im Frühjahr zu schlüpfen. Es ist also kein Ausputzen erforderlich!

Besonders wichtig ist es, dass in der Nähe genug Blütenpflanzen vorhanden sind. Sie dienen als Nahrungsquelle für die Wildbienen. Wildsträucher, Stauden, Sommerblumen und Blumenwiesen sehen nicht nur hübsch aus, sondern fördern auch die Artenvielfalt im Garten.


Weitere Informationen:
www.naturimgarten.at

www.facebook.com/naturimgarten

 

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