Innovation für barrierefreie Mülltrennung

Die Umweltstadt Graz, wo man voll auf das Konzept der Abfallvorsortierung setzt, ist  die erste österreichische Gemeinde, die wichtige Informationen zur Abfallvermeidung und -trennung auch der Minderheit seiner blinden und sehbehinderten Bewohner  zugänglich macht.

Für blinde und sehbehinderte Menschen ist es generell schwierig, Informationen über das Thema Abfallwirtschaft zu erhalten. Daher wurde nun in Graz das städtische Abfalltrennblatt, das Informationen über alle Abfallarten und deren richtige Zuordnung, sowie wichtige Adressen für die Entsorgung von Problemstoffen, Elektroaltgeräten, Sperrmüll und Grünschnitt bietet, in Brailleschrift umgewandelt. Zusätzlich wurde ein detaillierter Text zum Thema Abfallwirtschaft in der steirischen Landeshauptstadt erstellt, im Tonstudio aufgenommen und als CD im Daisy-Format vervielfältigt. DAISY (Digital Accessible Information System) ist ein weltweiter Standard für navigierbare Multimedia-Dokumente, der speziell für Blinde und Sehbehinderte entwickelt wurde. Hier gibt’s eine Hörprobe:

Wegwerfen mit Köpfchen Hörprobe

Im theoretischen Teil werden Themen wie Hintergründe und Gesetze, die verschiedenen Abfallarten und die Gebührengestaltung besprochen. Der Praxisteil beinhaltet Details über die Abfalltrennung, Tipps zur Abfallvermeidung, Verwertung, Adressen und Telefonnummern zu abfallrelevanten Firmen und Institutionen. Sowohl das Abfalltrennblatt in Brailleschrift als auch die CD im Daisy-Format wird allen Mitgliedern des Steiermärkischen Blindenverbands zur Verfügung gestellt. Außerdem ist dieses Info-Material im Grazer Umweltamt erhältlich.

Das Projekt, das auch zum ÖGUT-Umweltpreis 2012 eingereicht wurde, wurde von den Abfallberaterinnen und -beratern  im Grazer Umweltamt initiiert  und erreichte im Mai 2012 den 1. Platz beim ARA-Preis in der Kategorie Erfolgsprojekte.

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