Was von der Krise bleibt
In Spanien verfallen die Investitionsruinen der Bau-Boom-Jahre vor sich hin. Der Dokumentarfilm »Casas para Todos – Häuser für alle« folgt den Spuren einer Finanzbranche außer Kontrolle in ästhetischen und beeindruckend hässlichen Bildern. Spanien gehört zu den Ländern, die am stärksten von der Finanzkrise betroffen sind. Wie im Rausch entstanden zu Boom-Zeiten im ganzen Land gigantische Immobilienprojekte, in die Spekulanten geliehenes Geld investierten. Heute stehen in Spanien rund 3,6 Millionen Wohneinheiten leer. Gigantische Feriensiedlungen verfallen, Hotelanlagen und Straßen ins Nirgendwo erinnern zwischen verdorrten Golfplätzen an die menschliche Verführbarkeit und wirtschaftliche Unvernunft. Der Dokumentarfilmer Gereon Wetzel hat sich dorthin begeben, wo die Trümmer einer geplatzten Investitionsblase besichtigt werden können. Der Film wird auf dem Internationalen Dokumentarfilmfestival München (8.–13. Mai 2013) gezeigt.