Ich ess‘ Blumen
Mit dem, was der Markt derzeit hergibt, lässt sich fein kochen – obwohl die Tendenz zu viel Blattgemüse zu einer relativ kalorienarmen Kost führt und einen Spargel-Tarzan wie mich vielleicht noch ein wenig dünner macht (meine Jeans saß gestern schon gefährlich locker.) A propos Spargel: Die Stangen aus dem Marchfeld, idealerweise aus Bio-Anbau, gehören zur Zeit wohl zum leckersten, wenn auch nicht zum billigsten regionalen Gemüse. Mit den Brennesseln, Wildkräutern und den „Mixed Greens“ (Wiesengemüse), die Peter Lassnig vom Gärtnerhof Vis a Vis am Naschmarkt verkauft, habe ich einen Gutteil meiner Diät der letzten Wochen bestritten. Gestern dünsteten wir Mixed Greens gemeinsam mit grünen Spargelstücken und ordentlich Knoblauch in der Pfanne, gewürzt wurde mit Salz, Pfeffer und ein wenig Löwenzahnpesto. Dazu gab’s Perlweizen vom bereits erwähnten Biohof Kettler. Für den Eiweißgehalt sorgte Tofu von Sojvita, einem Betrieb in Lichtenwörth bei Wr. Neustadt, gekauft bei St.Josef. Dass in den Mixed Greens auch Blüten vermengt sind, machte das ganze Essen recht dekorativ.
Aber auch sonst konnten wir mit dem Blattgemüse fein zaubern, auch wenn dabei ein wenig gemogelt wurde, was das regionale Zutatengebot betraf: Brennessel, Mixed Greens und Spinat lassen sich nämlich mit einer Würzmischung aus Salz, Knoblauch und Zitronenschalen zu einer hervorragenden Gemüsespeise verkochen, und Brennessel mit Kokosmilch abgedünstet ergaben auch ein hervorragendes Essen. Und Wildkräuter lassen sich natürlich mit Walnüssen, Käse und Ghee (=Butterschmalz) zu einem regionalen Pesto verarbeiten.