Verkürzung der Durststrecke 

In Trockenperioden helfen einfache Maßnahmen auch den gefiederten Freunden.

Spatzen baden in einer Vogeltränke.
Spatzen erfrischen sich an einer Vogeltränke. Vögel können nicht schwitzen, daher dienen Wasserstellen zur äußeren Abkühlung. Bei Überhitzung beginnen Vögel, mit offenem Schnabel zu hecheln. Bild: Istock.com/Lassalle Photo.

Laut ZAMG haben sich Hitzetage, mit Temperaturen über 30 Grad Celsius, in Österreich in den letzten 30 Jahren verdoppelt bis verdreifacht. Aber nicht nur Menschen leiden unter der Hitze, auch Tiere sind davon betroffen. Unter anderem auch Vögel, welche den Zugang zu Wasserquellen benötigen. Ihre übliche Flüssigkeitszufuhr erhalten sie an Trinkplätzen wie Lacken und Gräben oder durch wasserreiche Ernährung mit Raupen und Insekten. Aber Vögel brauchen Wasserstellen auch um ihre Körpertemperatur zu senken, da ihnen die Fähigkeit zu schwitzen fehlt. Ersichtlich wird diese Überhitzung durch hechelnde Vögel, welche sich durch den geöffneten Schnabel versuchen abzukühlen. Wasserstellen stehen ihnen während Trockenperioden aber nicht immer zur Verfügung. Mit kleinen Maßnahmen auf dem Balkon oder im Garten können VogelfreundInnen vielen verschiedenen Gartenvögeln wie Amseln und Spatzen etwas Gutes tun.     

Wasser Marsch

Durch das Aufstellen einer Wassertränke können sich durstige Vögel das ganze Jahr über unterstützt werden. Dürreperioden jenseits der Sommermonate, aber auch Temperaturen unter dem Gefrierpunkt können die Wasserstellen für Vögel knapp machen und dafür sorgen, dass Vögel auf Tränken angewiesen sind, um zu überleben, Unter anderem auch, weil ihre Nahrung im Winter wasserärmer ist, etwa körnerreiche Trockennahrung. Hierzu eignen sich besonders flache Gefäße mit einer Tiefe zwischen zwei und zehn Zentimetern wie Blumentopfuntersetzer mit einem rauen Untergrund sowie einem breiten Rand, um Vögeln einen guten Landeplatz zu geben. Auch ein Sitzstein in der Mitte der Tränke kann als Aufstieg dienen für Tiere, die ins Wasser gefallen sind. Gefüllt wird die Tränke mit einer Füllhöhe von etwa zehn Zentimetern Wasser, sodass sie auch als Vogelbad genutzt werden kann, empfiehlt Katharina Loupal von Birdlife Österreich. 
Bei der Betreuung einer Vogeltränke spielt Hygiene eine besonders wichtige Rolle. Das Wasser muss zur Vorbeugung von etwaigen Krankheitserregern, wie Trichomonaden die den Verdauungstrakt von Vögeln befallen und sich über Trinkstellen verbreiten, täglich gewechselt und gereinigt werden. Dazu empfiehlt sich, die Schale mit kochendem Wasser zu übergießen. Auf den Einsatz chemischer Reinigungsmittel kann dann verzichtet werden, jedenfalls aber sollten drauf geachtet werden, dass wenn Spülmittel oder Ähnliches verwendet wird, keine Rückstände davon in der Schale zurückbleiben. Wem das zu aufwendig ist, nützt zwei Schalen abwechselnd, damit jeweils eine austrocknen kann, während die andere im Einsatz ist.

Keine Fallen stellen

Besonders kleinere Vögel müssen sich vor Fressfeinden wie größeren Vögeln oder Katzen in Acht nehmen. Da Vögel an Wasserstellen oft abgelenkt sind und nicht ausreichend auf ihre Umgebung achten können, sollte die Tränke in einer Entfernung von etwa zwei Metern zu einer Hecke oder ähnlich guten Verstecken von Angreifern platziert werden. Ob hochgelagert oder am Boden platziert, ist dann laut Katharina Loupal nicht entscheidend.
Falls Vögel mit Merkmalen wie Flugunfähigkeit, zerzaustem Gefieder oder Verklebungen um den Schnabel rund um die Tränken auftauchen, sollten die Wasserstellen sofort entfernt werden, um etwaige Übertragung von Krankheiten zu unterbinden. 

Eine Funktion der App Birdlife.

»Vögel in Österreich«

Die Vogelschutz-NGO Birdlife Österreich und der Entwickler »Sunbird Images OHG« haben Im Frühjahr eine App zur Vogelbestimmung auf den Markt gebracht, die in der Basisversion kostenlos genutzt werden kann. Sie umfasst 307 in Österreich verbreitete Vogelarten mit Artenporträts inklusive Fotos, 3D-Modelle und Bestimmungstafeln. Mit einer Vergleichsfunktion können ähnliche Vogelarten direkt nebeneinandergelegt werden, um die unterschiedlichen Merkmale hervorzuheben und die Bestimmung so zu vereinfachen. Im kostenpflichtigen Upgrade (Birdlife gibt an, dass ein nicht näher bestimmter Teil der Einnahmen dem Vogelschutz zugutekommt) können beispielsweise auch Audioaufnahmen verglichen werden. Erhältlich für iOS und Android.

Krankheitsfälle können unter office@birdlife.at bei »Birdlife Österreich« gemeldet werden. 

Katharina Loupal.

Katharina Loupal ist bei Birdlife Österreich im Bereich Corporate- und Public Fundraising tätig. Ihr Schwerpunkt liegt auf den Themen Vogelkrankheiten und Gebäudebrüterschutz.

Hier findest du mehr zum Thema Birdwatching – Anleitungen und Infos zu dessen positiver Wirkung auf Mensch und Tier.

BIORAMA Niederösterreich #11

Dieser Artikel ist im BIORAMA Niederösterreich #11 erschienen

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