Heimische? Exoten

Die österreichische Supermarktkette Spar hat seit Kurzem ein neues Bio-Produkt im Sortiment. Prizipiell ist das natürlich erstmal gut. Beworben wird das neue Produkt – die Bio-Physalis – allerdings als „Exot aus Österreich“.

Im Angesicht von Bio-Diversität ist das Kultivieren von nicht-heimischen Pflanzen natürlich immer ein sensibles Thema. Kultivierte Pflanzen stellen aber eigentlich keine Gefahr dar, da ihre Fortpflanzungsorgane nur als Nahrung dienen und ihren eigentlichen Zweck nicht mehr erfüllen – eine weitere Verbreitung ist damit unmöglich.

Von Expertenseite wird allerdings bedauert, dass auch wenn im Sinne der Biodiversität nichts dagegen spreche, die Physalis anzubauen, wieder Anbauplatz wegenommen würde, der auch von „vergessenen“ Pflanzen hätte genutzt werden können. Diese müssten auch nicht erst mühsam hierhergeschafft werden, wie die Physalis.

Man kann sich also durchaus am Geschmack der frisch geflückten Früchte erfreuen. Dass es viele Sorten allerdings gar nicht mehr gibt, ist nicht nur traurig, sondern auch für die Umwelt ein Problem. Denn viele Schädlinge profitieren vom Mangel an Diversität. Ein Mangel der nicht nur im internationalen Jahr der Bio-Diversität bekämpft werden solle.

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