Alternativen zur Thujenhecke – bunt, fruchtig und wertvoll

Auch als Hecke ansehnlich: Ahorn. (Bild: Barbara Schrattenholzer, Natur im Garten)

Eine Hecke kann zur Vielfalt im Garten beitragen und Nutzen in Form von Nistplätzen für Vögel, Insektenfutter und Ernte für den Menschen bringen. 

Ursprünglich waren Hecken in der Landschaft bewirtschaftete und genutzte Elemente, die unsere Kulturlandschaft prägten: Ob als Umgrenzung von Acker- und Weideland, zur Futter- oder Brennholzgewinnung. Solch eine hochproduktive und komplexe Hecke im Garten nachzubauen, ist allein schon wegen des Platzangebots schwierig. Doch das, was wir im Garten als Hecke bezeichnen, kann dennoch zur Vielfalt beitragen und Nutzen in Form von Nistplätzen für Vögel, Insektenfutter und Ernte für den Menschen bringen.

Warum wir Hecken lieben…

Eine Hecke schafft Abgrenzung und definiert den Raum. Das gibt uns Sicherheit. Je nach persönlichem Geschmack und ökologischen Wünschen wollen wir unterschiedliche Hecken im Garten: Dicht sollen sie sein, immergrün, pflegeleicht, mit Blüten und Früchten, ansehnlich und schnittverträglich.

Was uns aber auf den ersten Blick mehr Arbeit zu machen scheint, nämlich eine Wildstrauchhecke aus verschiedenen Gehölzen anstatt monotonem Einheitsgrün in Form von Thujen, die stramm getrimmt sind, lohnt sich aber nach näherer Betrachtung sowohl für uns als auch für die Pflanzen- und Tierwelt.

Bienen zum Beispiel wünschen sich Hecken und Gärten, wo sie vom zeitigen Frühjahr weg bis in den Herbst hinein ausreichend Nahrung und demnach Blüten vorfinden. Die frühesten im Jahr sind der Dirndlstrauch und die Haselnuss, gefolgt von den Prunus-Arten wie Schlehe, Kriecherl, Kirsche, etc. Dann kommen die Frühsommerblüher in Form von den Wildrosen und dem Holunder. Später, gegen Ende des Sommers hin, blühen dann Liguster, Clematis-Sorten und Efeu. Pimpernuss und Berberitze sind für Bienen ebenfalls wichtige Sträucher, da sie als Lückenfüller aushelfen, in Zeiten, wo sonst nicht soviel blüht.

Wer nicht genügend Platz für eine Wildstrauchhecke hat, kann dennoch heimische Sträucher pflanzen, den Garten ökologisch wertvoller gestalten und damit zu mehr Vielfalt und Lebendigkeit beitragen.

Es muss nicht Thuja sein. Eine Alternative: Wildstrauch-Hecken. (Bild: Barbara Schrattenholzer, Natur im Garten)

Alternativen zur Thujenhecke im Garten

Thujen sind nach wie vor beliebt, denn sie sind immergrün und gut schnittverträglich und bilden dichte grüne Wände. Leider sind sie aus ökologischer Sicht ziemlich wertlos, denn kaum eine Tierart findet hier Nahrung oder Unterschlupf.

Schnittverträgliche Gehölze, die sich für geschnittene Hecken als Thujenersatz eignen:

Feldahorn: schnell wachsend, schöne Herbstfärbung, nicht immergrün

Hainbuche: verträgt Trockenheit, bildet zwar kein „Wintergrün“, aber einen gewissen Sichtschutz durch das an den Zweigen verbleibende Laub

Liguster: es gibt Sorten, die den Winter über grün bleiben; die Blüte ist Insektenfutter

Eibe: immergrünes Nadelgehölz und sehr gut schnittverträglich

Die Blüte des Spindelstrauchs gibt für Insekten mehr her als jede Thuja. (Bild: Barbara Schrattenholzer, Natur im Garten)

Wildstrauchhecken als Naschwerk für Mensch und Tier

Bei Sträuchern, die für eine Strauchhecke infrage kommen, ist die Vielfalt groß. Wer selbst naschen und ernten möchte, greift zu Holunder, Wildrosen, Haselnuss, Sanddorn oder Schlehe. Die Schlehe ist allerdings sehr ausufernd in ihrem Wuchs. Der Dirndlstrauch (auch als Kornelkirsche bekannt) ist ein schönes Heckengehölz und liefert die erste Insekten-Nahrung im Frühjahr.

Schöne Wildsträucher mit Nutzwert für Vögel und Insekten:
Weißdorn, Hartriegel, Schneeball, Pfaffenhütchen und Kreuzdorn blühen und fruchten und sorgen so von Frühjahr bis Herbst für bunte Gartenbilder.


Mehr Informationen dazu gibt es im Infoblatt „Hitparade der Wildsträucher“ von „Natur im Garten“

Da der Herbst die ideale Pflanzzeit für Bäume und Sträucher ist, versäumt nicht den Heckentag! Eine Anleitung, wie man sich seine Wildstrauchhecke aus Stecklingen selber zieht, gibt es hier.


Heckentag

Am NÖ Heckentag bekommst du preisgünstige, kräftige Gehölze, die gut wachsen, toll blühen, köstlich schmecken, schöne Herbstfärbungen haben und aus der Region stammen, also perfekt an unsere Standortbedingungen angepasst sind. Bestellungen noch bis 18. Oktober möglich!

Die Pflanzen für den Heckentag sind ein Werk der Niederösterreichischen Natur und der Mitglieder des Vereines Regionale Gehölzvermehrung. Der gemeinnützige Verein klaubt die Früchte, reinigt das Saatgut und zieht mit seinen Partnerbaumschulen ihre Sträucher und Bäume heran.

Die Pflanzen können noch bis 18. Oktober bestellt werden und sind dann am 11. November an einem von acht Standorten zur Abholung bereit.

www.heckentag.at 

 

VERWANDTE ARTIKEL