Happy Earth Overshoot Day 2015!
Es ist wieder so weit: Heute ist der Welterschöpfungstag. Das ist ein neuer Rekord, der beweist, wie hoch wir am ökologischen Umwelt-Konto schon verschuldet sind.
Heute, am 13. August 2015, ist weltweiter Welterschöpfungstag, auch bekannt als Earth Overshoot Day. Das ist ein neuer Rekord, letztes Jahr fand er noch sechs Tage später, am 19. August, statt. Was dieser Welterschöpfungstag bedeutet? Seit heute sind alle natürlichen Ressourcen der Welt für das Jahr 2015 aufgebraucht, und das in weniger als acht Monaten! Ab jetzt leben wir alle auf Kredit – auf Pump. Wir verbrauchen in acht Monaten nämlich mehr Ressourcen, als die Erde in einem Jahr produzieren kann. Von jetzt an verwenden wir Rohstoffe, die eigentlich Vorräte für die Zukunft und für nächste Generationen sind.
Das Geschäft mit der Erde
Unseren Ressourcenverbrauch kann man sich wie eine Bank vorstellen: Seit Jahrhunderten benötigen wir für unser tägliches Leben Rohstoffe, die wir von der Erde zur Verfügung bekommen. Unser Planet konnte dies eine ganze Weile sehr gut wieder ausgleichen. In den letzten Jahrzehnten kam dieses Verhältnis aber aus dem Gleichgewicht. Wir verbrauchen mehr Ressourcen, als auf der Erde vorhanden sind. Durch diesen enormen Verbrauch an wertvollen Ressourcen hat sich deshalb auf unsrem Öko-Schuldenkonto einiges angesammelt. Da wir bis jetzt nicht aus unserem ökologischen Defizit rausgekommen sind und der Erde bis dato nichts zurück geben konnten, hat sich ein wahnsinniger Schuldenberg angesammelt: Ende 2015 ist unser Umwelt-Konto mit 3700 Tagen im Minus. 10 Jahre würde die Erde also brauchen, um wieder auf Null zu kommen.
Um unsere Ressourcenverschwendung auszugleichen, müssten wir eigentlich 1,6 Erden zur Verfügung haben. Da diese Wunschvorstellung nicht in Erfüllung gehen wird, müssen wir längerfristige Strategien entwickeln, um unseren weltweiten Footprint zu minimieren – und damit den Lebensraum Erde, der nicht nur für uns da ist, zu erhalten.
Seit wann gibt es den Earth Overshoot Day?
Neueste Forschungsergebnisse schätzen 1970 als das erste Jahr in der menschlichen Geschichte ein, in dem ein ökologisches Defizit erwirtschaftet wurde. Erfunden wurde der Earth Overshoot Day aber erst 2006 von der NGO New Economics Foundation. Seitdem errechnet das Global Footprint Network jährlich mithilfe des ökologischen Footprints und der weltweiten Biokapazität den Welterschöpfungstag. Dass es sich hierbei um einen reinen Schätzungswert handelt, ist Nebensache. Vielmehr soll der Earth Overshoot Day wie eine rote Ampel aufmerksam machen: „Halt, stopp, so geht es nicht mehr weiter!“
Auf nationaler Ebene sieht es nicht besser aus
Österreich ist leider keine Ausnahme, was den ökologischen Defizit und einen ressourcenintensiven Lebensstil betrifft. Wenn die Welt nur von ÖsterreicherInnen bevölkert wäre, hätte der Welterschöpfungstag bereits am 26. April diesen Jahres stattfinden müssen. Nachhaltigkeit sieht anders aus.
In Zeiten von Überbevölkerung werden Ressourcen auf allen Ebenen knapp: Nicht nur Wasser, Luft, Land und Bodenschätze werden knapp. Der größte Anteil unseres ökologischen Defizits ist noch immer der CO2-Ausstoß, der jährlich in die Atmosphäre gelangt. Die Biokapazität reicht schon lange nicht mehr aus, um das CO2 natürlich aufzunehmen und umzuwandeln. Allein in Österreich bilden Emissionen ganze 60% des gesamten nationalen Fußabdrucks. Eine Energiewende müsste von Seiten der Politik deshalb auch in Österreich in die Praxis umgesetzt werden.
Was kann ich tun?
Diese Frage sollte sich spätestens jetzt jeder von uns stellen. Abseits von politischen Amtshandlungen, überkonsumierenden Weltmächten und kapitalistischen Großkonzernen kann jeder einzelne zu einer positiven Veränderung beitragen. Um seinen persönlich Footprint zu verringern und damit für genügend Biokapazität zu sorgen, muss man laut www.footprint.at nur die 5-F-Regeln befolgen. Wie diese genau aussehen, findest du hier!