No Ketchup
Noch glühen die Kohlen, die Grillsaison ist noch nicht vorbei. Aber wir merken, dass die Abende kühler werden und haben uns bei ein paar Zutaten umgesehen, die von innen wärmen.
Beim Grillen geht es um heißer, größer, besser. Männerzeug halt. Dabei ist der grillbedingte Holzkohleverbrauch alles andere als irrelevant. Über 12.000 Tonnen verglühen wir jährlich beim BBQ. Die Holzkohle kommt dabei entweder aus Serbien, Bosnien-Herzegowina oder aus Südamerika. Wir wissen aber auch, dass unsere Lebensmittelproduktion klimarelevant ist und fordern Bio, saisonale Küche, regionale Rezepte und CO2-neutrales Catering. Nur beim Grillen – da kennen wir keinen Spaß. Es ist höchste Eisenbahn, sich bei den guten Dingen umzusehen. Beim Grillen kommt außer Steaks, Gemüse, Fisch und Würstel noch jede Menge anderes Zeug auf den Teller. Köstliche Saucen, Chutneys und andere Exoten, bei denen die Bio-Versionen zu den besten überhaupt gehören. Ausprobieren, genießen und inspirieren lassen. Die meisten der hier vorgestellten Produzenten haben ein unglaublich umfangreiches Angebot.
1/ Bett aus Rosen
Das wärmt zwar nicht, kommt aber aus einer der heißesten Gegenden des Planeten, der persischen Wüste Lut. Das Rosen-Gewürzsalz macht jedes Lammkotelett zum Erlebnis. Achtung: die Rosenblätter verbrennen auch schnell.
2/ Hot Hot Heat
Gleich vorweg: Der Chili-Sirup ist ein Hammer. Mit Sekt oder Soda sowieso. Aber auch für die feine Klinge am Grill. Zu dezent angegrillten Kürbis- oder Zucchini-Blüten zum Beispiel. Bewunderung garantiert!
3/ Goldene Mitte
Die Produktpalette »Zum Essen dazu« kann alles. Von Kuschel-Chili bis Hardcore-Sado-Maso-Chili. Die Jalapeno-Chilipaste grün ist die Sauce für goldene Mitte. Trotzdem über die Maßen fruchtig und enorm würzig. Vor allem zu Rib-Eye.
4/ Geschmacks-Freunde
Tino Pölzer macht Essig. Grandiosen Essig. Und jetzt konsequenterweise auch Chutneys, das Rote Zwiebel-Chutney hier auf Basis von Zwiebel und Zweigelt. Zweigelt-Essig natürlich. Macht vor allem zur Wurstpartie eine gute Figur.
5/ Hollywodd trifft Bollywood
Endlich eine Curry Sauce – nämlich Dirty Harry Hot Curry Sauce –, die einerseits schön scharf ist (Dirty Harry lässt grüßen) und die andererseits auf einer Gewürzmischung basiert, die den Zauber Indiens auf den Grillteller holt. Huhn, Lamm, Rind. Egal. Namasté.
www.muenchner-kindl-senf.com
6/ Toskana-Feeling pur
Hier haben wir das perfekte Confit – Confit di Peperoni e Cipolle – für die letzten Züge eines ausgedehnten Grillabends. Wenn der Käse kommt, hat diese süß-saure Köstlichkeit ihren großen Moment.
DIY-Tipp (jetzt doch das Ketchup)
Für alle Puristen, die (zurecht) Fertig-Ketchup verweigern: Selbstgemacht von reifen Ochsenherzen und Ribiseln. Entweder so oder gar nicht. Unbeschreiblich aromatisch. Einen halben Liter Essig mit 3 Zwiebeln, 5 Knoblauchzehen, Gewürznelken, Piment, Salz, Pfeffer, Rosmarin und Zitronenschalen etwa eine halbe Stunde kochen. Dann Paradeiser mitkochen und pürieren. In der Zwischenzeit 3 kg (plusminus) Ribisel aufkochen und passieren und am Schluss Ribisel, 2 kg Tomatenmark, 1 kg Gelierzucker und die Tomatenwürzmischung vom Anfang zusammenrühen und ein paar Minuten kochen lassen. Mit Weinbrand abschmecken, abfüllen.