Hofer vorne: Greenpeace hat die Sackerl von Supermarktketten getestet

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Greenpeace wollte herausfinden, was der Lebensmittel-Einzelhandel in Österreich für die Vermeidung von Plastikmüll tut. Anhand von Testkäufen und Fragebögen wurden die Tragetaschen der Supermarkt-Ketten miteinander verglichen. 

„Der Plastik-Flut muss endlich ein Riegel vorgeschoben werden. Eine freiwillige Selbstverpflichtung ist gut, aber die Unterschrift allein ist nicht ausreichend.“ Das muss Greenpeace-Sprecherin Nunu Kaller über den österreichischen Lebensmittel-Einzelhandel feststellen.

Erst im Mai 2016 hatte sich der Großteil der Supermarkt-Betreiber in Österreich freiwillig dazu verpflichtet, Plastikmüll durch den Verzicht auf Plastik-Sackerl zu reduzieren. Dazu wurde gemeinsam mit dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Forst und Wasserwirtschaft eine freiwillige „Vereinbarung 2016 – 2025 zur Vermeidung von Tragetaschen“ getroffen.

Für seinen Sackerltest hat Greenpeace untersucht, welche Maßnahmen aus der im Mai getroffenen Vereinbarung bisher umgesetzt wurden und was die Supermärkte in Zukunft vorhaben. Überprüft wurde auch, welche Alternativen zum Pastiksackerl die Ketten für ihre Kundinnen und Kunden bereithalten. Welche wiederverwendbaren Taschen gibt es? Aus welchem Material bestehen sie? Gibt es Alternativen zum dünnen Obst- und Gemüsebeutel aus Cellophan?

Papier statt Plastik?

Bei Hofer, Lidl und in den REWE-Supermärkten, also bei Billa, Merkur und Penny, soll es schon ab 2017 überhaupt keine Plastiksackerl mehr geben. So weit so gut. Allerdings wollen die genannten Ketten weiter auf Tragetaschen aus Papier setzen. Aus Sicht von Greenpeace ist das eine klare Fehlentscheidung. Von Greenpeace heißt es: „Auch diese werden meist nur ein Mal benutzt und haben durch den hohen Energieeinsatz bei der Produktion keine bessere Ökobilanz als klassische Plastiksackerl. Die umweltfreundlichere Lösung sind stabile Taschen, die erneut verwendet werden können.“

Für den Marktcheck zum Thema Tragetaschen hat Greenpeace ein Bewertungsschema entwickelt, das verschiedene Kriterien umfasst. Ob die freiwillige Selbstverpflichtung des Einzelhandels überhaupt unterzeichnet wurde, wirkt sich zu 20 Prozent auf das jeweilige Abschneiden der Supermarktketten aus. Außerdem bewertet wurden die Verfügbarkeit alternativer Tragetaschen, sowie die Umsetzung verschiedener Maßnahmen zur Eindämmung von Plastikmüll durch Sackerl. Dazu hat Greenpeace den Unternehmen eine Liste mit Vorschlägen für Maßnahmen zukommen lassen. Die Supermarkt-Betreiber wurden darum gebeten, anzugeben, welche der Vorschläge sie bereits erfüllen. Zu den Vorschlägen gehörten etwa Pfandsysteme, das Anbieten von leeren Kartons zur freien Entnahme, oder das Informieren über die Plastikmüll-Problematik in den Märkten. Auch gefragt wurde, welche Maßnahmen mittelfristig von den Unternehmen geplant sind. Mittels Testkäufen wurde bewertet, inwiefern die Angaben der Supermarktketten auch tatsächlich umgesetzt wurden.

Supermarkt Ergebnis Note
Hofer 66% gut
Merkur 62% gut
Billa 56% befriedigend
Lidl 56% befriedigend
Spar 56% befriedigend
MPreis 53% befriedigend
Penny 52% befriedigend
Sutterlüty 52% befriedigend
Unimarkt 39% genügend

Das ausführliche Ergebnis des Greenpeace Marktchecks gibt es hier

 

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