Grünes Licht im Club
Das Pilotprojekt Green Club Index wird mit vier Musik-Clubs in Frankfurt am Main weitergeführt. Jeder Club sollte und kann grün werden, denn es spart Kosten und kostet (fast) nix.
Verhalten und Gewohnheiten ändern – darin besteht der Großteil der Maßnahmen beim Green Club Index-Projekt, das nach NRW nun auch in Frankfurt durchgeführt wird. Beim ersten Schritt, der Energieberatung, kommt meist zu Tage, dass bei Kühlung, Lüftung, Licht oder Heizung viele Dinge im Argen liegen, die sich negativ auf die Energiebilanz und den CO2-Fußabdruck auswirken, aber leicht zu vermeiden sind. Keine unnötige oder zu starke Kühlung und selbst angeschaffte Kühlschränke der Klasse A+++ statt den weniger energieeffizienten Modellen der Getränkehersteller schalten schon einen großen Stromfresser aus. „Wir haben beim ganzen Clubprojekt immer versucht, Maßnahmen anzuschieben, die wenig bis kein Geld kosten. Weil die Clubs da nicht so viel Spielraum haben und sich z.B. keine 10.000 Euro für die Isolierung leisten können“, erklärt Roman Dashuber von der Green Music Initiative, die verschiedene Projekte mit dem Ziel einer klimaverträglichen Musik- und Entertainmentbranche betreibt. Neben Clubs sind Festivals die “Großbaustelle”, bei denen neben der Energieversorgung auch Umweltbelastung durch Müll und Abgase bei der Anreise eine Rolle spielen.
Letztere spielt bei Clubs in städtischen Räumen kaum eine Rolle. Die Hauptverantwortung liegt tatsächlich bei den Clubbetreibern. Diese wahrzunehmen lohnt sich auch für die, die nicht zu den ausgewählten Projektteilnehmern gehören. Green Club Index bietet Informationen und eine Liste mit geeigenten Energieberatern, sowie eine Weiterbildung für eben solche, die sich auf Clubs und ihre speziellen Anforderungen konzentriert. Eine Energieberatung wird stark gefördert und die Kosten relativieren sich schnell im Vergleich zu den Einsparungen. Beim Club Bahnhof Ehrenfeld in Köln waren es z.B. beeindruckende 50% des Strompreises.
Als Besucher kann man die Clubs unterstützen, die sich Gedanken um ihre Energiebilanz machen, z.B. als Teilnehmer eines Club Mobs. Diese Aktionen der Green Music Initiative rufen Gäste auf, an einem bestimmten Abend ein bestimmtes Lokal zu besuchen, das durch den gesteigerten Gewinn erste Maßnahmen finanzieren kann. Mittlerweile gibt es auch ein Green Club Index-Label, mit dem grüne Clubs ihr Engagement für die Umwelt kommunizieren können, was gar nicht so einfach ist, denn im besten Falle merken die Gäste nichts von den Maßnahmen und das Party-Erlebnis bleibt das Gleiche. Dem ein oder anderen fallen vielleicht die LEDs auf, die anstelle der alten Lampen eingebaut wurden, weil sie 90% weniger Energie benötigen. Roman Dashuber hat eine weitere gute Nachricht: “Der Sound ist eigentlich irrelevant. Man muss also die Musik nicht leiser drehen, damit ein Club klimafreundlicher wird.“
Weitere Informationen für Clubbesitzer und -sucher gibt es unter www.greenclubindex.de, sowie zu grünem Musikgenuss allgemein unter www.greenmusicinitiative.de.