Festival-Parkplatz für Drahtesel

Bild: Fahrrad Garderobe

Bild: Fahrrad Garderobe

Im August haben wir die zweite Runde des Social Startup Votings ausgerufen. Nun stellen wir euch das Gewinner-Projekt vor: die Fahrrad Garderobe.

 

Der gute alte Drahtesel erlebt zur Zeit eine kleine Renaissance: zugeparkte Innenstädte und hohe Kosten für die Instandhaltung eines Auto haben dazu geführt, dass immer mehr Menschen den täglichen Weg zur Arbeit oder zum Einkauf mit dem Fahrrad bestreiten. Aber auch für einen anderen Weg ist das Rad eine Alternative zum Auto und zu öffentlichen Verkehrsmitteln: die Reise zum Festival.

In Hamburg, wo die Idee der Fahrrad Garderobe ihren Anfang nahm, nutzen seit Jahren viele Festivalbesucher das Fahrrad, um zum Festivalgelände zu gelangen. Doch es gibt meist ein Problem: Wohin mit dem treuen Gefährten? Wo mehrere Tausend auf den selben Gedanken kommen und zum Festival radeln, entsteht schnell ein großes Chaos, wenn es um das sichere Abstellen der Räder geht. Zudem ist die Mischung aus Festival-Euphorie und Chaos auch immer ein beliebter Ort für Langfinger.

Park & Ride für Festvials

Um die Anfahrt zu Festivals mit dem Fahrrad attraktiver zu machen, kommen Michael Kellenbenz und Helen Schepers mit einer simplen und ebenso cleveren Idee um die Ecke: ein Fahrrad-Parkplatz speziell für Festivalbesucher.

Bild: Fahrrad Garderobe

Bild: Fahrrad Garderobe

Mit ihrer 2012 gegründeten Firma Konzert Kultour bieten die beiden Gründer für Festivals Stellplätze für Räder an. Von einer Stellfläche für zehn Fahrräder ist die Zahl nach oben offen. Angefangen bei kleineren Straßenfesten war die Fahrrad Garderobe mittlerweile schon auf Großveranstaltungen wie dem MS Dockville, dem Hurricane oder dem Reeperbahn Festival.

Mit ihrem Angebot bieten sie einen sicheren, bewachten und versicherten Abstellplatz an, der ganz nebenbei das Zustellen von Fluchtwegen verhindert und zudem noch dafür sagt, dass CO2 eingespart wird. In Zeiten, in denen Veranstalter sich auch über ihre CO2-Bilanz Gedanken machen, kommt die Fahrrad Garderobe gerade richtig.

Beitrag zum Wandel urbaner Mobilität

Doch damit soll es das noch nicht gewesen sein. Der positive Zuspruch vieler Festival-Besucher hat Helen und Michael dazu gebracht, sich über weitere Einsatzmöglichkeiten Gedanken zu machen. Angefangen bei möglichen „Gaderoben“ am Wochenende auf der Hamburger Reeperbahn bestehen hier viele Möglichkeiten, die auch in Sphären der Stadtplanung eintauchen.

Letztendlich stellen sie mit ihrem Konzept auch die Frage nach neuen Mobilitätskonzepten in urbanen Zentren. Mit einen Blick nach Skandinavien, wo Fahrrad-Schnellstraßen immer mehr das Stadtbild prägen, wird deutlich, dass in deutschen und österreichischen Städten noch Nachholbedarf besteht.

Bild: Fahrrad Garderobe

Bild: Fahrrad Garderobe

Mit der gewonnenen Fördersumme von 2.000 Euro wir das Fahrrad-Garderoben-Team weitere Abstellsysteme für Fahhräder anschaffen, um künftig noch mehr Menschen die Möglichkeit zu geben, unbesorgt eine Veranstaltung zu besuchen, ohne in ständiger Angst um das Lieblingsrad zu sein.

Wir gratulieren nochmal herzlich zum Gewinn des zweiten Social Startups Votings und wünschen viel Erfolg bei der zukünftigen Umsetzung weitere spannender Projekte.

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