Eine Genossenschaft für faire Mode

Hinter Kalendertür Nummer 4: In der Textilindustrie wird die Ausbeutung von Natur und Menschen oft leichtfertig von Unternehmen akzeptiert. Dabei ist es höchste Zeit nachhaltig produzierte und faire Modemarken zum Status quo zu machen.

BIORAMA stellt diesen Dezember täglich ein ausgewähltes nachhaltiges Unternehmen vor.

Faire Löhne von Arbeitern, umweltfreundliche Materialien, bewusster Umgang mit Ressourcen – preislich kann Eco-Mode nicht mit Fast Fashion der Modediscounter mithalten. Soll Ecofashion zu leistbaren Preisen angeboten werden, bedeutet das für Eco-Labels und -Händler oft einen stetigen Existenzkampf.

Der Anbau und die Herstellung von Rohstoffen sind mit mühevoller Arbeit verbunden. Nach euopäischen Maßstäben sichere Arbeitsbedingungen sind dabei leider alles andere als selbstverständlich. (Bild: Göttin des Glücks.)

Zur Unterstützung solcher Unternehmungen im – zumindest vermeintlichen – Interesse vieler sind in den vergangenen Jahren zwei Finanzierungsmodelle besonders beliebt geworden. Beim Crowdfunding wird für eine Spende ein kleines Geschenk angeboten, damit der Betrieb entstehen oder wachsen kann. Im Crowdinvesting dagegen stellt jemand seine Ideen online einem Publikum vor und bietet an, Anteile an einem (künftigen) Unternehmen an. Diese Form der Beteiligung entspricht dem Grundgedanken einer Genossenschaft.

Abhängig von der Crowdinvesting-Modell bieten die Unternehmen den Anteilsbesitzern unterschiedliche Mitbestimmungs- oder Auskunftsrechte. Gerade hierbei sehen viele die Möglichkeit, nicht nur jemanden zu unterstützen, sondern im Idealfall auch selbst davon zu profitieren. Bei Projekten mit einem Fokus auf Nachhaltigkeit wird oft auch das Gefühl, selbst ein Teil einer Änderung in unserer Gesellschaft zu sein, mitgeliefert.

Das Modelabel Göttin des Glücks bezieht ihre Bio-Baumwolle aus Indien. Auf dem Foto mit dabei sind die Gründer der Marke Igor Šapic und Lisa Muhr. (Bild: Göttin des Glücks)

Ein Wiener Unternehmen, das für nachhaltige Mode bekannt ist, wendet sich nun mit ähnlichen Gedanken direkt an alle, die das Angbot ökofairer Mode erhalten möchten. “Göttin des Glücks” möchte eine Genossenschaft gründen – um die notwendigen Projekte (neue Materialien, mehr Sortimentsvielfalt, regionale Produktionskreisläufe, Franchise) umsetzen und finanzieren zu können und um nach jahrelanger Aufbauarbeit die Gewinnschwelle in den nächsten ein bis zwei Jahren zu erreichen.

“Wir brauchen euch, um unsere Arbeit fortsetzen zu können!”, sagt Lisa Muhr, eine der Gründerinnen des Modelabels, in einem Video. Für ihre Kleidung verwendet das Modehaus nur Biobaumwolle. Noch dazu sind sie Fairtrade- und GOTS-zertifiziert, das heißt mit einem Gütesiegel, das ökologische Textilien garantiert. Mit hundert Euro kann man Teil der Genossenschaft werden. Ab einem Minimum von 200.000 Euro wird die Genossenschaft gegründet.


Die heutigen Gewinne (v. l. n. re.) Shirt VELEDA, Kleid OPET und Herren T-Shirt HERMES. (Bild: Göttin des Glücks)

BIORAMA verlost jeweils eines der oben abgebildeten Stücke des Labels “Göttin des Glücks” und einen Gutschein im Wert von 100 Euro. Die Gewinner werden per E-Mail informiert. Viel Glück!

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