10 Jahre Plastic Planet – Was seither geschah

»Trinken Sie noch immer aus einer Plastikflasche?« – Anlässlich des 10-Jahr-Jubiläums wird im Gartenbaukino einmalig der investigative Dokumentarfilm »Plastic Planet« gezeigt – und im Anschluss diskutiert.

Aus dem Film PLASTIC PLANET von Werner Boote.

Plastik ist in aller Munde. Im wortwörtlichen Sinne war das auch vor zehn Jahren schon so. Schon damals nahmen wir beispielsweise über Nahrung, Wasser oder Kosmetik Mikroplastik zu uns und lagerten dies in unserem Körper ab. Nur drüber geredet haben noch nicht so viele. Werner Boote und sein Team haben nicht nur geredet, sondern 2005 mit Recherche und Dreharbeiten zur Dokumentation des Status quo unseres Plastic Planet begonnen und den gleichnamigen Film 2009 fertiggestellt. 2010 folgte das Buch zum Film.

Bild: Aus dem Film PLASTIC PLANET von Werner Boote.

Star des Films war und ist das Material aus dem endlichen Rohstoff, das so viel kann, dass es lang Symbol für Modernität und Fortschritt war – von dem wir in den letzten Jahrzehnten aber auch sukzessive erfahren haben, dass es durch unseren sorglosen Umgang die Umwelt massiv und nachweislich auch die menschliche Gesundheit schädigt. Der Film zeigt, dass sich Plastik seinen Weg in alle Lebensbereiche gebahnt hat, und in alle Weltregionen. Sichtbar im Supermarkt, im Einfamilienhaus, in Müllbergen in Slums und in Müllstrudeln im Pazifik. Seltener sichtbar oder abhängig von der Partikelgröße auch unsichtbar: in unseren Körpern und in den Körpern von Tieren, am Boden der Tiefsee und im Eis der Gletscher. (BIORAMA hat sich in der Ausgabe Nummer 55 ausführlich mit den gesundheitlich problematischen Aspekten von Mikroplastik beschäftigt und mit dessen Kennzeichnung.)

»Wir sind Kinder des Plastikzeitalters«, stellt Werner Boote im Film fest – und das, was bisher in Umlauf gebracht wurde, wird dort auch noch viele Jahrhunderte bleiben. Und Produktion, Konsum und unsachgemäße Entsorgung gehen weiter wie bisher. Die Weichmacher, die vor zehn Jahren als möglicherweise krebserregend kritisiert wurden, sind teilweise durch andere ersetzt worden. Die Nachweise, dass auch die meisten der erdölbasierten Ersatzstoffe ebenso wirken können, sind gefolgt.

Bild: Aus dem Film PLASTIC PLANET von Werner Boote.

Im September 2009 fand im Gartenbaukino in Wien die Premiere von »Plastic Planet« statt – zehn Jahre später wird der Film dort noch ein Mal gezeigt. Im Anschluss werden an das Podium die Podium die zentralen Fragen des Films noch einmal gestellt: Warum ändern wir unser Konsumverhalten nicht? Warum reagiert die Industrie nicht auf die Gefahren? Wer ist verantwortlich für die Müllberge in Wüsten und Meeren? Wer gewinnt dabei? Und wer verliert?

Und die Fragen: Was haben wir seit 2009 gelernt? Gibt es ein neues Bewusstsein und einen neuen Umgang mit dem wertvollen wie gefährlichen Material? Wie groß ist das Potenzial der Alternativen? Ist Recycling die Antwort? Oder Verbote von Einwegplastik? Wie viel Einfluss hat die Macht der KonsumentInnen?

Auf dem Podium diskutieren miteinander und mit dem Publikum: Regisseur und Autor Werner Boote, Sandra Krautwaschl (Spitzenkandidatin der Grünen für den steirischen Landtag und Plastikverzichts-Aktivistin), Katharina Rogenhofer (Sprecherin des Klimavolksbegehrens, Friday for Future) und Umweltmediziner Hans-Peter Hutter (Zentrum für Public Health der Meduni Wien).

WANN?
Mittwoch, 17. 9. 2019, 20 Uhr

WO?
Gartenbaukino, Parkring 12, 1010 Wien
Tickets gibts hier

BIORAMA verlost 30 x 2 Tickets für die Kinovorstellung & die anschließende Podiumsdiskussion! Eine Teilnahme ist bis Mittwoch, 12 Uhr möglich. Wir wünschen viel Glück!

Hast du in den vergangenen Jahren deinen Umgang mit »Plastik« stark verändert? (erforderlich)

Du willst nicht nur ins Kino, du willst auch was tun?

-> Eine Sammlung von Tipps fürs plastikfreie Einkaufen in Wien findest du hier.
-> Am 29. September wird in Österreich ein neuer Nationalrat gewählt – hier findest du die Formalinformationen zur Wahl, hier findest du die Wahlprogramme der wahlwerbenden Parteien ÖVP – bisher nur als Fragment veröffentlicht, SPÖ, FPÖ, NEOS, JETZT, KPÖ, GRÜNE und WANDEL. Spoiler: Auch wenn das begrenzt aussagekräftig ist, in der Hälfte der Programme kommen die Worte Plastik oder Kunststoff kein einziges Mal vor.

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