Endlich streifenfreie Klarheit
Darüber, was wie in den Geschirrspüler gehört.

Die Debatte kennen wohl fast alle, die mit anderen einen Haushalt teilen: Wie räumt man die Geschirrspülmaschine richtig ein? Während die einen die halb volle Maschine starten wollen, bestehen die anderen darauf, noch mindestens doppelt so viel Geschirr hineinzustapeln. Und bevor dann weiter eingeräumt werden kann, wird noch übers Vorspülen diskutiert: Kann man die Teller inklusive eingetrocknetem Ketchup und den Topf mit den Soßenresten in die Maschine stellen oder nicht? Zehn Tipps, damit alles sauber wird.
1. Speisereste entfernen
Speisereste sollten vor dem Einräumen in den Geschirrspüler grob entfernt werden. Ein Vorspülen des Geschirrs unter laufendem Wasser ist allerdings nicht nötig und auch aus ökologischen Gründen zu vermeiden. Moderne Geschirrspüler entfernen auch eingetrocknete Rückstände. »Das Vorspülen per Hand ist nicht notwendig«, sagt Margit Anglmaier vom Geschirrspülerhersteller Beko, »schmutziges Geschirr sollte einfach ganz der Geschirrspülmaschine überlassen werden«.
2. Sortenreine Ordnung
Das große Geschirr gehört in den unteren Teil, das kleine nach oben. Der Grund dafür ist nicht nur, dass unten mehr Platz für Töpfe ist. Geschirrspüler sind so konstruiert, dass im unteren Bereich der Sprühstrahl stärker ist. Räumt man also Töpfe oben ein, weil dort noch Platz ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass diese nicht ganz sauber werden. Auch die richtige Ordnung ist wichtig: »Die Teller nicht vermischt, sondern sortenrein einsortieren, dann stimmt der Abstand der Teller zueinander und man erzielt optimale Spülergebnisse«, sagt Marion Reichart vom Reinigungsmittelhersteller Uni Sapon. Dasselbe gilt für Gläser und Tassen. Diese sollte man im oberen Geschirrkorb nebeneinander gruppieren, »aber niemals übereinander versetzt stapeln«.
3. Messer, Gabeln und Löffel gehören zusammen
Besteck sollte nicht nach Sorten getrennt eingeräumt werden. Dadurch vermeidet man, dass die Stücke zu eng aneinanderliegen und das Wasser etwa nicht beide Seiten eines Löffels erreicht. Außerdem muss die schmutzige Seite nach oben zeigen – mit einer Ausnahme: spitze Messer mit der Spitze nach unten einräumen, um Verletzungen zu vermeiden.

4. Spülmittel: Nicht zu viel und nicht zu wenig
Undosierte Spülmittel sind sparsam einzusetzen. Außerdem sollte man die Hinweise auf den Verpackungen genau beachten. Die Dosierungsempfehlungen unterschiedlicher Hersteller weichen stark voneinander ab. Dosiert man nur nach Gefühl, kann man weit danebenliegen. Zu viel Spülmittel ist nicht nur aus ökologischer Sicht schlecht, sondern kann auch zu Spülmittelrückständen auf dem Geschirr führen. Dies bestätigen auch Hersteller. »Zu viel Spülmittel führt zu Schlieren an den Gläsern und kann sogar zum Überschäumen der Maschine führen«, sagt Marion Reichart von Uni Sapon.
5. Auf Salz und Klarspüler achten
Ein blinkendes Warnlicht auf einem Gerät ignorieren manche Menschen erstaunlich lange. Die meisten Geschirrspüler erinnern per Warnleuchte, dass Klarspüler und Salz nachgefüllt werden müssen. Beide erfüllen wichtige Funktionen: Der Klarspüler sorgt für Glanz, das Salz beugt Kalkablagerungen vor. Allerdings sind in vielen Geschirrspülmitteln Klarspüler und Salz bereits dabei und müssen nicht extra in die vorgesehenen Behälter am Boden der Maschine eingefüllt werden. Verwendet man solche Mittel, kann man die entsprechenden Warnleuchten ignorieren. Ist dies nicht der Fall, muss man dafür sorgen, dass beides regelmäßig nachgefüllt wird – andernfalls leidet das Geschirr und auch die Maschine.
6. Empfindliches Geschirr oben
Empfindliches Geschirr sollte man immer in die obere Ablage des Geschirrspülers einräumen. Der Grund ist derselbe, aus dem Töpfe nach unten gehören. Im oberen Teil ist der Sprühstrahl bei den meisten Geräten schwächer. Für Gläser und kleine Schüsseln reicht dies völlig aus und empfindliches Geschirr wird so schonend gereinigt.
7. Nicht zu viel hineinzwängen
Es erscheint auch als ökologisch beste Variante, mit einem Waschgang möglichst viel schmutziges Geschirr zu reinigen. Allerdings findet sich in einem überfüllten Geschirrspüler fast immer etwas, das nicht vollständig sauber geworden ist. Meist passiert dies, wenn das Wasser nicht überall hingelangen kann – oder schmutziges Wasser nicht optimal ablaufen kann. Am Ende steht die Nachwäsche per Hand, bei der wieder Spülmittel und viel Wasser verbraucht werden.
Das Gerät pflegen!
Neben sauberem Geschirr ist auch eine lange Lebensdauer der Spülmaschine erstrebenswert. Dafür ist es allerdings notwendig, sich um das Gerät zu kümmern. Zwischen den Spülgängen im Eco-Programm sollte man hin und wieder heiß waschen, um Rückstände in der Maschine zu beseitigen. Außerdem sollte man die Teile reinigen, die nicht ständig vom Wasser mitgereinigt werden. Rebecca Kramer vom Reinigungsmittelhersteller Sonett empfiehlt zudem »die Siebe regelmäßig – mindestens einmal pro Woche – herauszunehmen und zu reinigen sowie die Sprüharme auf Verstopfung und Verschmutzungen zu überprüfen«.
8. Das richtige Spülprogramm wählen
Fast alle Geschirrspüler sind heutzutage mit einem Eco-Programm ausgestattet. Bei diesem arbeitet das Gerät mit niedrigerer Temperatur und verbraucht weniger Wasser. In der Regel dauern diese Programme länger, weil die niedrigeren Temperaturen und der geringere Wassereinsatz durch längere Einwirkzeiten ausgeglichen werden. In der Regel sind diese Programme für gute Ergebnisse ausreichend. »Dank der längeren Dauer und der längeren Einwirkzeit können auch hartnäckige Verschmutzungen entfernt werden«, sagt Margit Anglmaier vom Haushaltsgerätehersteller Beko.
9. Scharfe Messer, Porzellan, Holz: bitte draußen bleiben!
Einige Gegenstände sollten niemals in den Geschirrspüler eingeräumt werden. Scharfe Messer etwa verlieren durch das Waschen in der Maschine schnell an Schärfe. Außerdem sollte man »auf keinen Fall Utensilien aus Holz in die Geschirrspülmaschine geben, weder Schneidbrettchen noch Holzkochlöffel. Weiters gibt es auch handbemalte Töpferwaren, die nicht spülmaschinengeeignet sind«, sagt Marion Reichart. Porzellan ist zu empfindlich für Maschinenwäsche. Holz wiederum neigt dazu, rissig zu werden. Dies ist auch aus hygienischen Gründen nachteilig, da Essensrückstände in Holzrissen zu Bakterienbildung führen können.
10. Mit dem Ausräumen warten
Nach dem Ende des Waschprogramms sollte man den Geschirrspüler öffnen und eine Weile warten, bevor man diesen ausräumt. Das nach dem Waschgang noch warme Geschirr ist empfindlich, weshalb man es abkühlen lassen sollte, um Bruch zu vermeiden. Positiver Nebeneffekt des Wartens ist, dass nach 20 bis 30 Minuten das Geschirr auch vollständig getrocknet ist.
Das österreichische Unternehmen Claro ist als Produzent ökologischer Geschirrspültabs bekannt. Wir haben mit Gründer Sepp Dygruber gesprochen.
BIORAMA BIOKÜCHE #5