Franz Michael Felder: Rebel with a cause
Die Sommerausstellung des Vorarlberg Museums widmet sich dieses Jahr Franz Michael Felder (1839 – 1869), ein Bauer und Schriftsteller aus Vorarlberg, der gegen vorherrschende Strukturen in der damaligen Habsburgermonarchie rebellierte.
Geboren in Schoppernau, Vorarlberg, entpuppte sich Felder schon im Jugendalter als Vorreiter seiner Zeit. Mit seiner schier unstillbaren Leselust, seinen Tagebüchern und Gedichten, war er alles andere als ein gewöhnlicher Dorfjunge. Um seine Liebe zur Literatur zu teilen, richtete er eine der ersten Leihbibliotheken der Monarchie ein. Zudem gilt er als der erste Bauer, der Erzählungen und Romane über das Dorfleben verfasste.
Neben der Literatur widmete sich Felder in seinem kurzen Leben auch sozialen und politischen Fragen. Er beschäftigte sich mit dem Konflikt zwischen Arm und Reich und war auf der Suche nach neuen regionalen Organisationsformen. So kämpfte er für die Unabhängigkeit von Produzenten und gründete 1866 die Genossenschaft „Käsehandlungsverein für den Bregenzerwald“, in der Bauern, Alpbesitzer und Sennereien ihren Käse selbst vermarkteten. Im selben Jahr rief Felder die „Vorarlberg’sche Partei der Gleichberechtigung“ ins Leben.
Schon damals wurden Felder für seine rebellischen Visionen Ruhm und Ehre zuteil, jedoch hatte er auch mit viel Widerstand und sogar Verfolgung zu kämpfen. Sein außergewöhnliches und dramatisches Leben wurde anlässlich seines 175. Geburtstags vom Vorarlberg Museum aufbereitet. Die Ausstellung „Ich, Felder. Dichter und Rebell“ entstand in einer Kooperation mit dem Franz-Michael-Felder-Archiv der Vorarlberger Landesbibliothek und läuft vom 28. Juni bis zum 16. November 2014.