Food Revolution mit Disco Salat

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Jamie Oliver ruft zur Revolution des Essens auf, damit mehr Menschen kochen und sich gesund ernähren. Zwei Wiener beteiligen sich am Food Revolution Day 2013 mit einer Aktion an der Freyung. Es gibt Disco Salat – kinderleicht.

Mit simplen und raffinierten Gerichten, massiver Medienpräsenz und einigen Dutzend Kochbüchern hat es Jamie Oliver zu einem der berühmtesten Köche der Welt und zur globalen Marke gebracht. Seine Popularität nutzt der Brite seit einigen Jahren auch für soziales Engagement rund ums Thema Essen. Er setzt sich mit der Kampagne Feed Me Better für gesundes Essen in Schulkantinen ein, und rief im vergangenen Jahr zur Food Revolution auf. Am kommenden Freitag, dem 17. Mai, wird zum zweiten Mal der weltweite Food Revolution Day stattfinden. Dabei geht es darum, Menschen darauf aufmerksam zu machen, dass selbst zu kochen Sinn und Spaß macht, und darüber hinaus nicht schwierig ist.

Zwei junge Wiener beteiligen sich mit einer Aktion auf dem Biobauernmarkt Freyung an dem globalen Aktionstag. Marko Ertl und Matthias Kroisz sind mit ihrem Start-Up Wrapstars gerade dabei, ein Gastronomiekonzept unter dem Motto „No Bullshit!“ zu entwickeln und gesunde, simple Wraps an Mann und Frau zu bringen. Gute Ernährung entdeckten die beiden im Jahr 2011 als Thema für sich. Damals machten die beiden ein Fitnessprogramm, zu dem auch ein  Ernährungsplan gehörte. „Das Fitnessprogramm hat nicht viel gebracht, aber wir sind wenigstens darauf gekommen, dass man über seine Ernährung nachdenken sollte“, wissen sie augenzwinkernd zu berichten. In Gesprächen mit Food-Bloggerinnen, Köchen und anderen Protagonisten der jungen Wiener Gastronomie-Szene haben die beiden Studenten schnell herausgefunden, dass ihre eigene Unternehmens-Philosophie und der Food Revolution Day perfekt zueinander passen, und ein Konzept zur Teilnahme entworfen.

„Es ist extrem schwer, sich gesund zu ernähren, wenn man nicht selbst kocht. Und wir sind halt keine Köche. Wir sind extrem faul und Convenience ist uns wichtig. Wenn gesundes Essen einfach ginge, dann würden wir natürlich jeden Tag gesund essen. Das war auch die Connection zur Food Revolution. Der Kern der Food Revolution ist, dass die Leute wieder lernen zu kochen, und vor allem, dass es leicht ist, gesundes Essen zuzubereiten.“

Weil die beiden zeigen wollen, dass es wahrlich kinderlicht ist, gutes Essen zuzubereiten, sind es Schülerinnen und Schüler aus mehreren Volksschulkassen, die bei ihrer Aktion „Disco Salat“ am Freitag Salate zubereiten und an Passantinnen und Passanten verteilen werden.  „Die Leute sollen sehen, dass es selbt Kinder in ein paar Minuten schaffen, gutes Essen herzustellen.“ Obendrauf wird auch ein Smoothie zubereitet werden. Die Rezepte haben Maria Tarfener vom Blog A Cherry On Top und Michaela Russmann (Rohgenuss) beigesteuert. Die Beiden werden auch die Leitung an den einzelnen Koch-Stationen auf der Freyung übernehmen.

Gutes Essen ist nicht nur gesund und lecker. Deshalb legen die beiden Initiatoren der Aktion wert darauf, auch auf die Herkunft der verwendeten Zutaten aufmerksam zu machen. Die Lebensmittel, die von den Kindern zu Disko Salat verarbeitet werden, stammen von Spendern wie dem Biohof Adamah und der LGV-Frischgemüse. Noch bis Freitag werden Marko und Matthias weiter täglich Unternehmen anrufen und um Lebensmittelspenden bitten. Dass sie dabei bisher oft erfolglos geblieben sind, finden sie schade, schließlich landet auch in Wien jeden Tag Essen auf dem Müll.  Dass weltweit täglich massenhaft genießbare Lebensmittel weggeschmissen werden, ist ein Misstand, auf den mit der Food Revolution hingewiesen werden soll.

Die initiatoren der Food Revolution Vienna

Die Initiatoren der Food Revolution Vienna

Damit die Kinder vom Food Revolution Day auch etwas „mitnehmen“ können, wird es Goodie Bags für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer geben. Darüber hinaus aber, sollen die Kinder natürlich auch inhaltlich etwas behalten. Dafür setzen Marko und Matthias auf die Unterstützung der Lehrerinnen und Lehrer der teilnehmenden Schulklassen. „Die Lehrer sollen den Kindern im Idealfall eine Art Vorbereitung liefern. Dafür bekommen sie von uns Vorlagen für Poster, die von den Kindern gestaltet werden sollen. Aber da hängt natürlich viel von den Lehrern ab. Die Kinder sind zwischen 6 und 10 Jahre alt, da muss man das natürlich auf das Alter abstimmen. Dabei fehlt uns vielleicht ein bisschen die Expertise“, erzählt Matthias Kroisz.

Wenn die Aktion so läuft, wie es sich Marko und Matthias vorstellen, haben die Kinder Spaß am Salat zubereiten und tragen die Freude am Umgang mit gesunden Lebensmitteln auch in ihre Familien. Und weil Revolutionen auch Spaß machen dürfen und müssen, haben die Food-Revolutionäre den Disco-Aspekt eingeplant. DJ Cay Taylan wird während der Salat-Zubereitung und –Verteilung für Musik sorgen.

Das Konzept „Disko Salat“ ist keine Erfindung der beiden Wiener. Marko Ertl erklärt, „das Konzept kommt aus Berlin von der Slow Food Organisation. Die haben das mal während einer Demo gemacht und zu Elektro-Musik Salat zubereitet.“

Übrigens freuen sich Marko Ertl und Matthias Kroisz über tatkräftige Unterstützung am Food Revolution Day. Wer eine Toilette in der Nähe des Biobauernmarkts Freyung zu Benutzung anbieten kann, ist ebenso willkommen wie freiwillige Helferinnen und Helfer für den Auf- und Abbau.

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Food Revolution Vienna
17. Mai 2013
Wien, Biobauernmarkt Freyung

www.foodrevolutionday.com
www.facebook.com/FoodrevVienna

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