Fleischatlas Extra: Abfall und Verschwendung
Der neue Fleischatlas, herausgegeben von der Heinrich Böll Stiftung, befasst sich mit den Themen Fleischabfall und -Verschwendung. Im Vorfeld des Welternährungstages 2014 in Berlin liefert er Informationen über die Tiere, die wir nicht essen.
2013 wurden in Deutschland Tiere mit einem Lebendgewicht von rund 11,2 Millionen Tonnen produziert. Doch nur die Hälfte bis ein Drittel davon wird in Deutschland gegessen – zum Verzehr gelangen neben diversen Wurstwaren vor allem Filetstücke oder Koteletts in die Kühlregale der Supermärkte. Der Rest ist industrieller Rohstoff: Für die Herstellung von Haustierfutter, Düngemittel, Gesichtscreme oder von „Biokraftstoff“ in der Energiewirtschaft.
Das ist aber noch nicht alles: 4,3 kg Fleisch wirft der Endverbraucher außerdem pro Jahr im Durchschnitt weg. Oder, auf ganz Deutschland hochgerechnet, im Jahr 346 Millionen Kilo der „besten Stücke“ der Tiere – umgerechnet über 8500 LKW der 40t Klasse.
„Das Problem der Verschwendung von Nahrungsmitteln fängt allerdings nicht erst beim Endkonsumenten an“, erklärte Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung. „Wenn die industrielle Nutzung von Tieren als klimaneutraler Rohstoff für Chemie- und Energiewirtschaft angepriesen wird, dann ist das nur möglich, weil zahlreiche soziale und Umweltkosten der Massentierhaltung nicht eingepreist werden. Die industrielle Tierproduktion belastet die Böden, das Trinkwasser und nimmt für Futtermittel riesige Agrarflächen in den Ländern des globalen Südens in Anspruch, die dort für die heimische Nahrungsmittelproduktion fehlen“, so Unmüßig weiter.
Die industrielle Fleischproduktion trage dazu bei, dass sich die Schere zwischen denen, die Verschwenden können und denen, die die nicht genug zu essen haben, immer weiter öffne.
Das Fleischaltas Extra gibt’s hier als kostenlosen PDF-Download: www.boell.de