Groß träumen, global denken

Für Thomas Becker, Goldschmiedemeister in Hamburg, mündet die ethische und ästhetische Grundidee von Schmuck konsequent in der Verwendung von umweltverträglich gewonnenen und fair gehandelten, ecofairen Edelmetallen und Edelsteinen.

BIORAMA:  Bei den Materialien, die Sie im Atelier verwenden, achten Sie sowohl auf die ökologische Gewinnung als auch den fairen Handel. Ist es schwierig, diese beiden Kriterien zu erfüllen?

Thomas Becker: Die Schwierigkeit ist der Engpass bei den Liefermöglichkeiten, da es nur wenige Kooperativen gibt, die als Fairtrade-Projekte zertifiziert sind. Bei den Edelsteinen gibt es noch keine offizielle Zertifizierung, hier sind persönliche Geschäftsbeziehungen wichtig.

Wie nähern Sie sich dem Ziel, Ihren Schmuck zu 100 Prozent aus ecofairen bzw. recycelten Materialien herzustellen?

Wir steigern den Anteil jährlich. Das ist nur möglich, weil wir den Handel mit den Fairtrade-Kooperativen ausbauen und viele Ersatzteile, wie z.B. Kettenverschlüsse, zunehmend hausintern produzieren und damit unabhängiger von industriellen Herstellern werden.

Ihr Motto ist: »Groß träumen und global denken«.

Mir hat es geholfen, mich zu fragen, was mir persönlich wichtig ist und welche Ideale ich verwirklichen möchte. Groß träumen ist dabei die Quelle meiner Energie. Das globale Denken fällt nicht schwer, wenn man sich bewusst macht, woher man als Goldschmied seine Materialien bezieht. Auch als »kleiner« Selbstständiger bin ich global vernetzt. Da die Herkunftsländer der Rohstoffe oft Entwicklungsländer sind, muss uns klar sein, dass unser Handeln hier ansetzen muss.

Wie kann man als Konsument zu mehr Nachhaltigkeit im Schmuckbereich beitragen?

Vorhandene, nicht genutzte Gegenstände recyceln, den Schmuck bewusst auswählen, nachfragen, woher die Materialien stammen und wie sie gehandelt wurden und andere darüber informieren.

 

Thomas Becker Atelier für Schmuck
www.tbschmuck.de

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