Erdbeerwoche: „Unser Tipp: Offensiv nachfragen!“
Unter dem Namen Erdbeerwoche haben Annemarie und Bettina sich als junges Start-up zur Aufgabe gemacht, der Frau von heute ihren Einfluss auf die Umwelt durch bewusste Wahl von Hygieneartikeln zu verdeutlichen.
BIORAMA: Was genau hat euch zur Gründung der Erdbeerwoche bewegt?
Erdbeerwoche: Wir stießen damals mehr zufällig auf die Meldung eines Bio-Tampon-Herstellers, der über die Problematik konventioneller Tampons und Binden aufklärte. Nach unseren Recherchen stellten wir fest, dass es vom Bio-Apfel bis zum Bio-T-Shirt schon für fast alles eine nachhaltige Alternative gab, außer im Bereich der Frauenhygiene. So wurde die Erdbeerwoche geboren.
Spielten dabei auch eigene körperliche Probleme eine Rolle?
Wir haben beide glücklicherweise bis auf die gängigen monatlichen Probleme wie Bauch- oder Kopfschmerzen keine größeren Leiden, wissen aber um schlimmere Beschwerden wie Pilze oder Hautirritationen, die durch nachhaltige Hygiene gemindert werden können.
Musstet ihr bezüglich eures Unternehmens auch schon mal negative Kritik erfahren?
Von ungläubigem Augenrollen über verschreckte Blicke bis hin zu vollauf begeisterten Frauen (und sogar Männern!) ist uns in den letzen vier Jahren eigentlich schon so gut wie alles passiert. Die Mehrheit unserer Kundinnen möchte uns jedoch unterstützen und ist mittlerweile komplett auf nachhaltige Frauenhygiene umgestiegen.
Und das, obwohl es auf dem Markt eher schwierig ist, an derartige Produkte zu kommen?
Hier hat sich in den letzten Jahren wirklich viel getan! In unserem Online-Shop gibt es mit mehr als 30 unterschiedlichen Produkten eine große Vielfalt für alle Bedürfnisse – ob Bio-Tampon, kompostierbare Binde oder wiederverwendbare Slipeinlagen, es ist für jede etwas dabei. Auch Apotheken und eine Auswahl an Reformhäusern bieten oft ein gutes Sortiment.
Worin genau liegen die Vorteile bei Produkten wie der Menstruationskappe?
Die kleinen Becher sind aus Silikon oder medizinischem Kunststoff und daher verträglicher und umweltfreundlicher als Tampons oder Binden. Bei guter Pflege halten sie viele Jahre und sparen neben einem hohen Verbrauch an Einwegprodukten auch noch eine Menge Geld.
Euer Tipp für nachhaltigeres Handeln?
Die Forderung nach mehr Transparenz bei der Kennzeichnung von Hygieneprodukten. Offensives Nachfragen ist bereits der beste Weg, um nachhaltige Alternativen zu finden.
Weitere Tipps unserer Expertinnen im kleinen 1×1 der nachhaltigen Monatshygiene:
- Hygieneartikel nicht in die Toilette, sondern in den Rest- oder sogar Biomüll werfen
- Bei Tampons immer die kleinste Größe wählen und darauf achten, dass er nicht länger als sechs Stunden benutzt wird
- In der Nacht vom Tampon auf Binden oder Menstruationskappen umsteigen
- Auf Gütesiegel achten, das die Verwendung biologischer Baumwolle oder die Herkunft der verwendeten Materialien aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung sichert
- Ausschließlich Produkte wählen, die mit Sauerstoff gebleicht und ohne Parfum oder mit sonstigen Duftstoffe versehen sind
Mehr Informationen zum Thema Menstruation und Monatshygiene findest du unter www.erdbeerwoche.com oder www.mondtasse.de