Was eine Druckerei, CO2-Zertifikatehandel und Humusaufbau verbindet
Unsere Druckerei beeindruckt auch die Umwelt. Jetzt wird ein neues Projekt gemeinsam mit Bio-Bauern des Waldviertels gestartet.
Die Druckerei Janetschek ist ein Unternehmen, das sich während seines 100-jährigen Bestehens nicht auf die faule Haut gelegt hat. Es darf auf auf eine ganze Reihe von Erfolgen zurückblicken, wie den Gutenberg-Award für besondere Leistungen im Umweltbereich (2011), und Engagement für die Umwelt hat Priorität. So wird etwa eine Photovoltaikanlage am Dach in Zukunft jährlich 130.000 kWh Strom ins Netz einspeisen
Die Druckertradition aufrechterhalten
Im Zentrum steht bei Janetschek die möglichst schadstoffarme Produktion von Drucksorten. Produkte mit dem Österreichischen Umweltzeichen gewährleisten die Einhaltung von Grenzwerten. Auch wirtschaftlich schafft Janetschek einen Mehrwert in der Region: „Mit unserem hohen Qualitätsanspruch und vor allem unserer Kernkompetenz Ökodruck können wir nachhaltig Arbeitsplätze im Waldviertel sichern und schaffen.“, so der Firmeninhaber und Geschäftsführer Ing. Christian Janetschek.
Die Umwelt beeindrucken
Die bei der Herstellung von Drucksorten nicht vermeidbaren CO2-Emissionen werden durch Humusaufbau in der Region gebunden. Janetschek kompensiert im Auftrag seiner Kundinnen und Kunden jährlich durchschnittlich 130 Tonnen CO2. „Wir erstellen auf Wunsch eine CO2-Bilanz für die jeweilige Druckproduktion, bei der alle Kohlendioxid-Emissionen berücksichtigt werden, die direkt und indirekt durch die Produktion entstehen.“, erklärt Manfred Ergott.
Global denken, lokal handeln
Der Humusgehalt im Boden ist in den letzten Jahrzehnten auf Grund von Düngemitteleinsatz, Spritzmittel und Monokulturen von ursprünglich fünf Prozent auf zwei Prozent gesunken. Ein Projekt der Ökoregion Kaindorf möchte dem entgegenwirken. Die Region entwickelte einen lokalen CO2-Zertifikatehandel: Verantwortungsvolle Unternehmen, wie Janetschek, die sich am Humusaufbauprojekt beteiligen, können ihren CO2-Ausstoß damit kompensieren und erhalten ein Erfolgshonorar. In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe der Biobauern des nördlichen Waldviertels möchte die Druckerei Janetschek mit Manfred Ergott als Leiter des Öko-Kompetenz-Teams das Modell als Alternative zum internationalen Klimazertifikatehandel ins Waldviertel übertragen.
Projektablauf
Vor dem Projektstart werden von einem unabhängigen Sachverständigen Bodenproben entnommen und über ein ebenfalls zertifiziertes und unabhängiges Labor analysiert (Anfangsuntersuchung). Nach einem (vom Landwirt frei wählbaren) Zeitrahmen von zwei bis fünf Jahren wird vom selben Sachverständigen eine weitere Probe entnommen, der zusätzlich aufgebaute Humus ermittelt und auf CO2-Mengen umgerechnet. Landwirte erhalten 30 € pro Tonne, Unternehmen können ein Zertifikat für 45 € pro Tonne kaufen, 15 € fließen davon in die wissenschaftliche Methodenentwicklung, Beratung und Prozessbegleitung.
Die teilnehmenden Landwirtschaften verpflichten sich zu einer Humusanreicherung von zumindest umgerechnet 11 Tonnen CO2/ha nach zwei Jahren – dies entspricht einer Anreicherung um rund 0,3 % (also beispielsweise von 2,5 % Humus auf 2,8 % Humus). Derzeit sind insgesamt rund 200 Landwirte mit 790 Hektar Ackerböden am Humusaufbau-Projekt beteiligt. Bis Jänner 2014 wurden umgerechnet an die 1.800 Tonnen CO2 in Form von Humus im Boden gespeichert. Dies bedeutet einen Schnitt von 63,82 Tonnen/Hektar.