Endlich Schulkind: Bücher und andere Schätze zur Einschulung
Schöne Kinderbücher, nützliche und kreative Dinge, die Tafelklässler in den ersten Wochen gut gebrauchen können.
Wie ist das so in der Schule?
„Wenn ich in die Schule geh, siehst du was, was ich nicht seh“ von Julie Völk (Gerstenberg, ab 4) | Die Ausnahmekünstlerin Julie Völk nimmt uns mit auf den Schulweg zweier Geschwister. Ganz ohne Worte kommt dieses beeindruckende Buch aus, dennoch wuselt es überall, wenn die Kinder unterwegs ihre Freunde aufgabeln. Bis sie alle in ihren Schulbänken sitzen, Briefchen schreiben, Brezel teilen, mit den Füßen baumeln. Großartiges Kino!
„Lasse in der 1. Klasse “ von Sarah Welk (Ars Edition, ab 6) | Lasse kommt in die Schule, glücklicherweise in die gleiche Klasse wie seine beste Freundin Rica, denn er ist ein bisschen unsicher und sie sehr mutig. Humorvoll wird aus Lasses Perspektive vom Schultaschenkauf mit den Eltern, bei dem die Verkäuferin sofort klar stellt, dass das Kind der eigentliche Kunde ist, von der selbst gebastelten Schultüte, vom ereignisreichen ersten Schultag und vom Probefeueralarm erzählt.
„Ritter Rost geht zur Schule“ von Jörg Hilbert (Buch mit CD, Carlsen, ab 4) | Die famosen Ritter gehen nun zur Ritterschule und bereiten sich auf die Aufnahmeprüfung zur königlichen Tafelrunde vor, und auch Ritter Rost möchte sich bei König Bleifuß dem Verborgenen treffen, um klug daherzureden. Die Ritterschule ist aber in erbärmlichem Zustand, und Koks der Drache soll nach dem Rechten sehen. Ein amüsantes Musical mit netter Geschichte und guten Kinderliedern.
„Die Böckchen-Bande in der Schule“ von Bjørn F. Rørvik und Gry Moursund (Klett Kinderbuch, ab 4) | Die Böckchen waren schon im Schwimmbad und im Altersheim, jetzt sollen sie auch noch zur Schule gehen! Dort wäre es eigentlich ganz nett, wenn nicht aus dem Rektorat die merkwürdigsten Geräusche kämen. Das Allerschlimmste bemerkt die Böckchen-Bande zu spät: Der Rektor ist niemand Geringerer als der böse Troll, der die Böckchen in jedem Band verfolgt. Witzig gezeichnet, spannend und von den Kindern heiß geliebt!
„Die besten Geschichten vom Franz“ von Christine Nöstlinger (Oetinger, ab 6) | Christine Nöstlingers Geschichten vom Franz sind in 19 Bänden zwischen 1984 und 2011 erschienen, sie haben mich in meiner Kindheit begleitet und zählen heute zu den Kinderbuchklassikern. Sieben Geschichten enthält der Band „Die besten Geschichten vom Franz“, allen voran die „Schulgeschichten vom Franz“. Beim Lesen stelle ich fest, dass Nöstlingers Texte zeitlos sind. Schon damals fühlte ich mit, als Franz erfährt, dass seine Freundin Gabi in die andere 1. Klasse kommt. Und dass man einem Lehrer, der mit Kindern im Kommandoton spricht, nicht stillschweigend begegnet, habe ich auch gelernt. Nöstlingers Franz sollten eigentlich alle gelesen haben!
„Aima“ von Bolatta Silis-Høegh (Kullerkupp, ab 4)| Aima lebt in Grönland und ist eigentlich schon groß, weil sie bald in die Schule kommt. Manchmal wäre sie aber lieber noch ein wenig länger klein. Aima liebt es, im Garten mit Matsch zu spielen und zum kaffemik einzuladen. Wenn sie größer ist, will sie entweder Fußballer werden oder Süßigkeiten verkaufen oder ein Nagelstudio für Hunde aufmachen. Oder sie wird Heidelbeerpflückerin! Im Frühling macht sie mit den anderen Kindern, die eingeschult werden, einen Ausflug zu den Schafzüchtern am Fjord. Vielleicht wird sie doch Schafzüchterin … so viele Möglichkeiten!
Praktischer kleiner Lesehelfer
„Lese-Buddy“, multifunktionales Leselicht mit Batterien (Moses) | Mit der Taschenlampe unter der Bettdecke lesen war gestern! Dank des Lese-Buddys muss man sich auch nicht mehr verrenken, denn er baumelt um den Hals und die LED-Lampe sorgt dafür, dass die Buchseiten gut beleuchtet sind.
Den Tagesablauf überblicken
Jahreszeiten-Tafel „Educate“ aus Holz (small foot, ab 4) | Lange haben wir nach einem schönen, übersichtlichen Lernkalender gesucht, jetzt haben wir ihn gefunden: Nicht kitschig, in dezenten Farben, einfach einzustellen und perfekt geeignet, um zeitliche Abläufe verstehen zu lernen. Die Marke small foot stellt durch die Langlebigkeit ihrer Produkte und durch die Verwendung von Holz aus nachhaltiger Wiederaufforstung übrigens eine gute Ökobilanz sicher.
ABC und Zahlen lernen
„Wir sind erste Klasse! Ein ABC zum Schulanfang“ von Daniela Kulot (Thienemann, ab 5) | Meine Kinder lieben Daniela Kulots unterhaltsame Geschichten und ihre bunten, liebevollen Illustrationen, und ohne Frage gefällt ihnen auch dieses ABC-Buch ganz ausgezeichnet. Jedem Buchstaben ist ein Kind zugeornet, das in die 1. Klasse kommt. Beim A ist das Anton, der einen Anorak anzieht und einen Apfel einpackt. Bei Z Zora, deren Zahn wackelt. Leider werden nicht nur lautgetreue Wörter genützt (bei A beispielsweise Auto, bei S Stefan, …), was in einem Buch für Erstleser problematisch ist.
„Buchstabendschungel“ von Ursula Poznanski und SaBine Büchner (Loewe, ab 5) | Nach einem heftigen Sturm findet der kleine Affe überall im Dschungel Früchte, die er noch nie gesehen hat. Der Papagei identifiziert sie als Buchstaben, die anderen Tieren gehören. Affe und Papagei machen sich auf den Weg, die Buchstaben zurückzubringen. Zuerst treffen sie ein Tier, das sich Nu nennt. Nachdem sie mehrere Buchstaben ausprobiert haben merken sie, dass dem Nu das G fehlt. Auch der Lange, dem Iger, der Ledermaus und dem Al fehlt etwas und es dauert, bis der richtige Anfangslaut gefunden ist. Eine unterhaltsame Lektüre zum Mitraten.
„Wenn ich einmal groß bin: Das Zahlenbuch der großen Träume“ von Maria Dek (Knesebeck, ab 4) | Der Übertritt in die Schule ist ein großer Schritt, und vom einen auf den anderen Tag sind die Kleinen ein Stückchen größer geworden. In wunderschönen, reduzierten Bildern zeigt uns Maria Dek kindliche Vorstellungen vom Erwachsenenleben. Der Junge weiß schon genau, was er dann machen möchte: zum Mittagessen 5 Kugeln Eis essen, in den Kaffee 6 Löffel Zucker geben, der Lauteste in einer 12-köpfigen Band sein, ganz allein 20 Pizzen verputzen … und natürlich immer erst um 25 Uhr ins Bett gehen! Ein schönes Buch zum Wiederholen der Zahlenreihe bis 25.
„Kartenspiel Erste Zahlen“ (Ravensburger, ab 5) | Dieses vielseitige Spiel präsentiert vier unterschiedliche Darstellungen für die Zahlen von 1 bis 10: das Würfelbild, die Ziffer, eine Anzahl an Fingern sowie eine Anzahl an Gegenständen. Zur Auswahl stehen vier Spielmöglichkeiten: Zahlenquartett, das rasante Zahlenduell, Zahlenkönig, bei dem es darum geht, die meisten Stiche zu machen, und die Zahlenschlange, die auch alleine gespielt werden kann.
Magnet-Zahlen und Magnet-ABC von „Die Lieben Sieben“ (Coppenrath)| Aus Holz sind die bunten magnetischen Zahlen und Buchstaben, die für Kühlschrank und Magnettafel geeignet sind – bei uns machen sich die kreierten Wörter und Rechnungen auch gut auf dem Heizkörper.
Kunst-Aktivitäten mit Mehrwert
„Kunst aus der Box“ von Nicky Hoberman und Hiromi Suzuki (Laurence King, ab 6) | Spiel, Stifte, Papier – mehr braucht es nicht. Man ziehe ein Themenkarte, dann eine Technikkarte – und fange dann an zu zeichnen. Zum Beispiel die Kombination aus „Schau in den Müll und zeichne das ekligste Ding, das du darin findest.“ und „Zeichne nur mit Punkten.“ Auf jeder Themenkarte gibt es noch eine Zusatzaufgabe, hier etwa: „Kannst du ein scheußliches Kanalisations-Wesen erschaffen?“ Eine witzige Nachmittagsbeschäftigung, die den Kopf frei macht, und ganz nebenbei werden Kreativität und Feinmotorik gefördert.