Wieso auch Elektroautos Dreckschleudern sein können

Elektroautos verursachen keine Emissionen und der Strom entsteht ganz sauber und natürlich in der Steckdose. Ganz so einfach ist es natürlich nicht.  

Stellen Sie sich einmal vor, sie würden sich ein Elektroauto kaufen. Kein Hybrid-Auto mit kombiniertem Verbrennungsmotor und Elektro-Aggregat, sondern ein reines Elektroauto. Das wäre doch fein. Gut für die Umwelt, für’s persönliche Gewissen – und irgendwie auch für’s Image. Oder nicht? Natürlich.

In Österreich ist auch wirklich schwer etwas gegen das Fahren eines Elektroautos zu sagen. 58 Gramm CO2 stößt ein Elektroauto pro Kilometer durchschnittlich aus. Das liegt am relativ umweltfreundlichen österreichischen Strommix – zu dem eine Menge Elektrizität aus Wasserkraft gehört. Den Alpen sei Dank. Ein durchschnittlicher Dieselmotor schneidet schlechter ab. 140 Gramm CO2 pro Kilometer – so viel Treibhausgas stößt er er aus. Das ist fast die dreifache Klimabelastung, betrachtet pro Kilometer.

Auf den Strom-Mix kommt es an

Dort, wo der Strom, der aus der Leitung kommt, aus anderen Quellen stammt, zum Beispiel aus Braunkohle, sieht die Bilanz von Elektroautos viel weniger klimafreundlich aus. So kommt es, dass ein Elektroauto, dass in China betrieben wird, 190 Gramm CO2 pro Kilometer ausstößt. Damit ist ein Dieselmotor für chinesische Autofahrer die klimafreundlichere Alternative. Der Strommix, der aus deutschen Steckdosen kommt, hat ebenfalls eine eher klimaunfreundliche Bilanz. Mit 130 Gramm CO2-Ausstoß pro gefahrenem Kilometer schneidet ein deutsches Elektroauto nur knapp besser ab, als ein Diesel.

Umweltbelastungen, die durch die Produktion von Elektrofahrzeugen entstehen, zum Beispiel durch den Ressourcenverbrauch beim Abbau von Seltenen Erden für die Produktion von Akkus, sind in diese Rechnung noch nicht einmal eingeflossen.


Zahlen wie diese berechnet regelmäßig der VCÖ

 

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