Ein Tag für langfristige Veränderung

Am 09. März 2018 findet die ONE DAY Konferenz statt – organisiert von der Students’ Impact Initiative, um an einem Tag Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen wie Lebensmittelverschwendung zu finden. Die besten Ideen sollen nach der Tagung auch gleich von den Studierenden umgesetzt werden.

Gemäß einer Studie der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) werden weltweit rund ein Drittel aller essbaren Lebensmitteln – das sind 1,3 Milliarden Tonnen pro Jahr – verschwendet oder weggeworfen. Hierbei ist mengenmäßig nur wenig Unterschied zwischen den verschwendeten Lebensmitteln in Entwicklungs- und Industrieländern – jedoch in der Art und im Zeitpunkt: In Entwicklungsländern finden die Verluste fast ausschließlich in Produktion, Transport und Lagerung statt – nur wenige Lebensmitteln werden von den Verbrauchern weggeworfen. In den Industrieländern ist es ganz anders: Dort werden mehr als 40% aller größtenteils noch genießbaren Lebensmitteln im Handel und auf Konsumentenebene „verschwendet“ – hauptsächlich, weil sie von Konsumenten weggeworfen werden oder Normen nicht entsprechen – der Rest in Produktion, Transport und Lagerung. In Österreich landen insgesamt pro Jahr bis zu 157.000 Tonnen originalverpackte oder angebrochene Lebensmittel aus Haushalten im Müll, die bei rechtzeitigem Verzehr essbar gewesen wären.

Lösungsansätze für dieses und ähnliche Probleme wollen Studierende gebündelt an einem Tag im Jahr finden. Und zwar am 9. März auf der eintägigen Ideenbildungskonferenz ONE DAY , organisiert jährlich von der Students’ Impact Initiative (SII). Die Initiative von Studierenden der Wirtschaftsuniversität Wien konzentriert sich auf politische Herausforderungen wie Lebensmittelverschwendung und Abfallverwertung, Gleichberechtigung der Geschlechter und Förderung digitaler Kompetenz. Anschließend an die Konferenz will die SII die besten der entstandenen Ideen auch gleich umsetzen. BIORAMA hat bei den Studierenden nachgefragt, wie dieses ambitionierte Vorhaben konkret ablaufen soll.

Durch Gespräche mit Forschern und Experten werden im Vorfeld der Konferenz die größten Problemfelder eines jedes Schwerpunktes identifiziert. Dabei arbeiten sie mit verschiedensten Experten zusammen, wie der Alchemia Nova, dem Institut für innovative Phytochemie & Kreislaufwirtschaft, der Non-Profit International Solid Waste Association, dem Abfallswirtschaftsinstitut der Universität für Bodenkultur, der ARA Altstoff Recycling Austria AG und der Wiener Müllabfuhr MA48.

In Österreich landen überdurchschnittlich viele noch essbare Lebensmittel im Müll – insgesamt 157.000 Tonnen pro Jahr (Bild: Starr, Flickr, CC BY 2.0)

Am Tag der Konferenz arbeiten die Teilnehmer zeitgleich in drei Gruppen von je sechs Personen und einem Experten, um jeweils eine „Challenge“ zu lösen. Denn Ziel dieser Konferenz ist nicht nur die gegenseitige Inspiration, sondern dass die Vorschläge nach der Konferenz nicht in Vergessenheit geraten. Daher haben die Veranstalter vor, die besten Ideen der Konferenz werden ausgewählt und die Outputs von der Students’ Impact Initiative umzusetzen. Wie könnten diese konkreten Projekte aussehen? Die Veranstalter denken hier etwa an Apps, Aufklärungskampagnen oder soziale Unternehmen – allesamt mit dem Ziel, „die Allgemeinheit dazu zu animieren, sich umweltfreundlicher zu verhalten, ohne dabei auf etwas verzichten zu müssen“.

Ein solches Projekt, an dem derzeit gearbeitet wird, ist ein Onlinestore, in dem man künftig ethisch produzierte Babykleidung mieten können soll. Über den Einstieg der oft nur kurz benötigten Babykleidung (Stichwort „rauswachsen“) sollen langfristig die Erwachsenen dazu bewegt werden, auch ihre eigene Kleidung vermehrt zu mieten.

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