10 Rezepte für Eier-Gerichte aus aller Welt
Eier-Rezepte braucht keiner? Gekochtes Ei, Rührei bzw. Eierspeis, Spiegelei sind zwar die gängigen Wege, Eier zuzubereiten, es geht aber auch ausgefallener. Hier sind 10 Rezepte aus aller Welt
1. Eier-Rezept: Pochierte Eier
Eigentlich sind pochierte Eier nichts besonders Ausgefallenes. Schließlich braucht man dazu nichts, was nicht zu jeder halbwegs gut ausgestatteten Küche gehört, nämlich Eier, Wasser, Essig und Salz. Nicht ganz unwichtig sind außerdem ein Kochtopf sowie eine Schöpfkelle mit Löchern und ein wenig Feingefühl, damit dieses Eier-Rezept gelingt und die Eier die gewünschte Form bekommen. Das Wasser wird mit Essig und Salz im Kochtopf zum Kochen gebracht. Die Eier werden vorsichtig in eine Tasse oder ein Schälchen aufgeschlagen ohne das Eigelb zu verletzen. Die Eier werden dann aus einer Tasse oder einem Schälchen in das schwach siedende Essigwasser gleiten gelassen.
Die Wassertemperatur ist nicht ganz irrelevant. Ist das Wasser zu heißt, stockt das Eiweiß zu schnell und das Eigelb kann kaum nachgaren. Ist es zu kalt, trennt sich das Ei. Im Idealfall versetzt man das Wasser mit dem Löffel in eine Drehbewegung, sodass man die Eier in die Mitte eines Strudels gleiten lassen kann. Die Bewegung verleiht dem ganzen Pochier-Prozess Stabilität. Dabei sind ein bisschen Übung und Fingerspitzengefühl hilfreich.
2. Eier-Rezept: Œufs cocotte
Man könnte auch Gebackene Eier sagen, oder Französische Eier, oder Ei-Auflauf. Aber warum sollte man das tun, wenn man auch Œufs cocotte sagen kann? Das klingt doch gleich viel gustiöser und nach Haute Cuisine. Dabei hat es eigentlich nicht viel mit großer Kochkunst zu tun, besagte Œufs cocotte zuzubereiten. Es geht ungefähr so: Backofen vorheizen, kleine Förmchen – zum Beispiel ausgediente Joghurt- oder Aufstrichgläser – mit Butter einfetten, Zutaten nach Wahl dazugeben – gut machen sich zum Beispiel gedünstete Schalotten mit Speck und Chili … – und schließlich ein Ei dazugeben. Das Ganze backt man dann im Ofen, bis das Eiweiß gestockt ist. Eine gute Sache.
3. Eier-Rezept: Avgolemono
Eiersuppe, das klingt zunächst etwas sonderlich. Dieses Gericht aus dem Mittelmeerraum, das unter unterschiedlichen Namen rund ums Mittelmeer verbreitet ist, bringt Ei und Zitrusfrische zusammen. Der Name der griechischen Variante, Avgolemono, bedeutet Ei (Avgo) und Zitrone (Lemono). Für die Zubereitung braucht man nicht mehr als eine Hühner-, Fisch- oder Gemüsebrühe, Langkornreis, der darin gegart wird, Eier, die der Suppe ihre Konsistenz verleihen, Zitrone, Salz und Pfeffer. Wichtig ist bei der Zubereitung, Eier mit Zitronensaft zu verquirlen, und nach und nach die Suppe mit dem Reis dazuzugeben. Zu heiß darf das Ganze ebenfalls nicht sein. Stocken soll das Eiweiß nämlich nicht. Sehr verbreitet ist Lammfleisch als Einlage für die Suppe.
4. Eier-Rezept: Balut
Ein angebrütetes Ei zu essen, diese Vorstellung ist für die Meisten in Europa geschmacklich sozialisierten Menschen eher gewöhnungsbedürftig. Angebrütete Eier fallen unter ein Nahrungstabu, so wie Hunde- oder Katzenfleisch. In manchen asiatischen Ländern stehen gegarte Embrios allerdings auf dem Speiseplan, ob vom Huhn oder auch von der Ente. Auf den Philippinen, in Vietnam, Kambodscha und Laos begegnen einem die gekochten Eier als Street Food.
An der amerikanischen Westküste, wo viele philippinisch-stämmige Amerikaner leben, sind sie ebenfalls erhältlich. Eier, die zwischen 14 und 19 Tagen gebrütet wurden, gelten als ideal. Je länger die Brut gedauert hat, desto deutlicher ist der Körper des Huhns bzw. der Ente zu erkennen. Die Eier werden gekocht oder frittiert gegessen. Gewöhnungsbedürftig.
5. Eier-Rezept: Tausendjährige Eier
Um die Delikatesse aus China herzustellen, bedarf es der Konservierung durch aseptisch behütete Autolyse. Dafür werden rohe Eier für mehrere Monate in einem Brei aus Anis, Szechuanpfeffer, Teeblättern, Piniennadeln, Fenchelkörnern, Salz, Wasser, Kalk, Holzasche und Sägespänen eingelegt. Dadurch werden die Eier haltbar und sie verfärben sich stark. Das Eiweiß nimmt eine bräunliche Farbe an und erhält eine an Gelantine erinnernde Konsistenz. Das Eigelb wird quarkig und färbt sich grünlich. Der Geschmack soll intensiv und leicht säuerlich sein. In China werden die so haltbar gemachten Eier vor allem als Vorspeise gegessen. Mancherorts werden sie auch Hundertjährige Eier genannt.
6. Eier-Rezept: Çılbır
Eine türkische Variante, Eier zuzubereiten, ist Çılbır. Dafür werden pochierte Eier (siehe oben) mit Joghurt angerichtet. Gewürzt wird das Gericht häufig mit Knoblauch, aber auch mit Paprika oder Chilli.
7. Eier-Rezept: Eggs Benedict
Hier geht es um einen Klassiker der amerikanischen Küche. Und damit ist fast klar, dass es nicht unbedingt um ein leichtes und dezentes Gericht geht, sondern um ein eher kalorienreiches Soulfood. Wikipedia behauptet, Eggs Benedikt würden im Deutschen auch als Eier Benedikt bezeichnet. Das ist vermutlich Humbuk. Das macht Eggs Benedict – oder eben Eier Benedikt – aus: Ein pochiertes Ei (siehe oben) wird auf eine Scheibe Toastbrot gelegt. Dazu kommt eine Scheibe Speck oder Schinken, angebraten natürlich.
Dieses Sandwich ertränkt man dann in Sauce Hollandaise. Serviert werden Eggs Benedict vor allem in den USA und Großbritannien. In eher teuren, internationalen Hotels, soll man es auch bestellen können. Und natürlich gibt’s Eggs Benedict auch in dem einen oder anderen Hipster-Café. Verschiedenen Legenden nach hat sich der Koch eines New Yorker Luxushotels in den 1890er Jahren das Gericht für einen finanzstarken Gast namens Benedict einfallen lassen, der schon zum Frühstück Interesse an hohem Kaloriengehalt hatte.
8. Eier-Rezept: Omelette
Fast überall, wo Geflügel gehalten wird, gibt es Varianten des klassischen Omelettes. Ob flach oder eher dick, ob mit Fleisch oder vegetarisch, ob mit viel Gemüse als vollwertige Mahlzeit oder als Frühstücks-Snack. Bekannte Omelette-Varianten sind zum Beispiel die spanische Tortilla mit Kartoffeln oder die italienische Frittata mit allerlei variablen Zutaten. Omelettes sind flexibel. Was die unterschiedlichen Varianten gemein haben ist, dass für ihre Herstellung Eier in einer Pfanne zu Fladen gebraten werden.
9. Eier-Rezept: Ei im Glas
Eine einfache Möglichkeit, seine Frühstückseier upzugraden, ist, sie in Gläser zu legen. Je nach Geschmack kann das ganze in einem kleinen Glas mit Drehverschluss stattfinden (hip), in einem Whiskeytumbler (praktisch), in einem Weinglas (elegant) oder eben in irgendeinem beliebigen Glas (pragmatisch). Ob das Ei hart oder weich gekocht wird, ist eine reine Geschmacksfrage. Genau so wie die hinzugefügten übrigen Ingredienzen. Butter verleiht dem Ei im Glas beim Verühren eine cremige Konsistenz. Frische Kräuter sehen toll aus und sorgen für Würze. Wenn man sein Ei im Glas, oder auch seine Eier im Glas, mit einem Löffel verrührt, kann man sich auf diesem Weg übrigens auch hervorragend und schnell einen absolut frühstückstauglichen Brotaufstrich selbst machen.
10. Eier-Rezept: Spiegelei
In der Pfanne gebratene Eier gehören fast auf der ganzen Welt zur traditionellen Küche. Ein absolutes Basic-Gericht. Doch Spiegelei ist nicht gleich Spiegelei. Im Englischen werden fünf unterschiedliche Arten der Zubereitung unterschieden. Die Einfachste: Sunny Side Up. Dabei wird das Spiegelei, bzw. Fried Egg, nur von einer Seite gebraten. Der Eidotter bleibt unversehrt und flüssig. In der Variante Over Easy wird das Ei von beiden Seiten gebraten und das Eigelb behält eine möglichst flüssige Konsistenz. Bestellt man sein Spiegelei Over Medium, ist das Eigelb weich, aber nur im Kern flüssig. Möchte man seine Eier over hard zubereitet, möchte man, dass das Eigelb relativ hart ist. Bei der Zubereitungsart over well, ist das Eigelb wirklich fest, wie bei einem hartgekochten Ei.
Nachtrag: Wer genug von echten Eiern hat, aber den Geschmack vermisst, findet bei BIORAMA Informationen dazu, was Eier und Eiersatz gemeinsam haben, Informationen zu einzelnen Möglichkeiten, Ei zu ersetzen wie Aquafaba und außerdem eine Auswahl an Rezepten ohne Eier – die aber an Ei erinnern – etwa für ein eiloses Eiersandwich oder für ein ganzes Osterfest ohne Eier.