Eieiei! Kinderbücher fürs Hasenfest

Neben Schokolade und bunt bemalten Eiern könnte der Osterhase doch auch neue Kinderbücher vorbeibringen. Irene Maria Gruber hat Kinderbücher, Spiele für den Frühling und süße Hasen aus Bio-Baumwolle zusammengetragen.

© Irene Maria Gruber

„Superwurm“ von Axel Scheffler und Julia Donaldson (Beltz & Gelberg, 32 S., ab 4) // In dem vom „Grüffelo“-Duo in gewohnter Manier farbenfrohen und gereimten Bilderbuch ist der Held diesmal ein Regenwurm. Die Geschichte ist simpel gestrickt, zweifellos spannend, passagenweise lustig: Superwurm ist allseits beliebt, er ist ein Superheld. Unvorsichtige Kröten rettet er beim Überqueren der Straße, für gelangweilte Bienen hat er Spielvorschläge parat, und für einen in den Brunnen gefallenen Käfer spielt er Angelschnur und hilft ihm wieder heraus. Als die böse Echse eines Tages einen Schatzgräber benötigt, schickt sie den Rabendiener aus, um den Wurm zu holen. Die Tiere setzten alles in Bewegung, um ihren Superwurm zurückzubringen – und natürlich gelingt das mit vereinten Kräften!

„Sehen, hören, fühlen …“ von Ferri Giuliano (Minedition, 22 S., ab 2) // Anhand dieses kleinen, robusten und fein illustrierten Spielbilderbuch mit witzigen Ausschnitten werden sich Kleinkinder interaktiv ihrer fünf Sinne bewusst. Auf der letzten Seite gibt es sogar die Möglichkeit, den Fuchs zu streicheln. Sehr nett gemacht!

„miniLÜK Jubiläums-Set“ (Westermann Lernspielverlage, ab 4) // Im Jubiläums-Set, das anlässlich des 50. Geburtstags von LÜK erschienen ist, wird ein funkelnder goldener miniLÜK-Kasten angeboten – wer kann da widerstehen?! Mit dabei im Set sind drei großartig illustrierte Übungshefte (zwei von Mareike Engelke, eines von Dorothea Huber), mit denen spielend leicht Wahrnehmungskompetenz, Konzentrationsfähigkeit und logisches Denken trainiert werden können. Ein großes Plus: Die Kinder können nach kurzer Erklärung selbstständig mit dem miniLÜK-System umgehen.

„Donnerwetter, sagte Fuchs“ von Kristina Andres (Moritz, 64 S., ab 6) // Die Vorlesegeschichten von Fuchs und Hase sind humorvoll und so erfrischend anders, dass wir das Buch lesen müssen, ohne zwischendurch Pause zu machen. Die Autorin und Illustratorin schreibt über das unbeschwerte Landleben der beiden Freunde Fuchs und Hase, die allerhand unerwartete, höchst ungewöhnliche Dinge erleben und auf die schrulligsten Tierfiguren treffen. Zum Schmunzeln schön!

„Komm mit, Lulu!“ von Marianne Dubuc (Carlsen, 76 S., ab 4) // Die alte Frau Dachs wandert jeden Sonntag von ihrem Garten aus hinauf bis zum Gipfel des Zuckerbrots. Eines Tages trifft sie auf die kleine, neugierige Katze Lulu, die zu ihrer Begleiterin wird. Auf dem wöchentlichen Weg nach oben teilt Frau Dachs ihr ganzes Wissen mit Lulu, und die beiden führen scheinbar einfache und doch sehr tiefgründige, philosophische Gespräche. Bis die müde Frau Dachs nicht mehr mitkommen kann … Ein kluges, sehr beeindruckendes Buch.

„Wie du bist, wenn du so bist“ von Tanja Székessy (Klett Kinderbuch, 40 S., ab 3) // Manchmal ist das Mädchen lieb, manchmal ist es gemein. Der Hase zeigt, wie er sich fühlt, wenn das Mädchen so ist. Oder eben so. Manchmal geht es dem Hasen gar nicht gut. Und die Kinder, die im Buch blättern, werden mitfühlen und merken recht bald, wenn etwas anderen wirklich weh tut. Ein intensives Buch ohne viel Schnickschnack – zum Vorlesen, Mitschauen, Nachdenken, Reden.

„Sechs kleine Vögelchen“ von Olivia Cosneau und Bernard Duisit (Kleine Gestalten, 16 S., ab 3) // In diesem feinen Pop-up-Buch begleiten wir sechs kleine Spechtmeisen beim Erwachsenwerden. Sie werden flügge, geraten in Abenteuer, reisen Richtung Süden, finden Freunde und verlieben sich in den Frühling. Für 3jährige ist dieses farbenprächtige Werk vielleicht etwas zu filigran, um selbst darin zu blättern – aber für jedes Alter ist es schlicht faszinierend.

„Darwins Entstehung der Arten“ von Sabina Radeva (Hanser, 56 S., ab 5) // „Vor langer, langer Zeit, bevor wir Menschen überhaupt existierten, sah die Welt ganz anders aus als heute. Seit es auf der Erde Leben gibt, haben sich winzige Organismen, Pflanzen und Tiere über Millionen von Jahren hinweg langsam verändert – ein Prozess, den wir Evolution nennen.“ So beginnt Sabina Radeva ihr spektakuläres, äußerst detailliert illustriertes Buch, mit dem sie versucht, Kindern und Jugendlichen die komplexe Evolutionstheorie Charles Darwins näherzubringen und Begeisterung für Flora und Fauna zu wecken. Das ist kein Buch, das zwischendurch gelesen werden kann – die vielen Details werden erst verständlich, wenn man sich genügend Zeit nimmt. Es lohnt sich!

„Zwei kleine Wilde in der großen Stadt“ von Beate Dölling und Alexandra Junge (dtv Junior, 128 S., ab 5) // „Die Eicheln vom letzten Herbst sind längst von den Eichhörnchen aufgesammelt worden, Kastanien gibt es auch keine mehr und die frischen Baumtriebe und leckeren Knospen vom Frhling haben die Rehe abgeknabbert.“ – Der Wildschweinmama bleibt nichts anderes übrig, als in der Stadt nach Futter für ihre Kleinen zu suchen. Eines Tages kehrt sie nicht mehr zurück in den Wald, also beschließen Charlie und Theo, ihrer Mutter entgegenzugehen. Freilich ist es in der Stadt völlig anders als im Wald, und die zwei Frischlinge sind auf Hilfe angewiesen … Ein nettes Kinderbuch zu einem ernsten Thema.

„WAS IST WAS junior – Insekten“ von Bärbel Oftring und Hans-Günther Döring (Tessloff, 20 S., ab 4) // Der neueste Band aus der erfolgreichen Reihe WAS IST WAS junior beschäftigt sich mit der unglaublich großen Welt der Insekten, unter anderem mit Bienen, Wespen, Schmetterlingen, Käfern, Wanzen, Libellen, Heuschrecken, Fliegen, Ohrwürmern und Stechmücken. Mit diesem ansprechend gestalteten Sachbuch mit Entdeckerklappen werden Kindergartenkinder zu echten Experten und erfahren, woran man Insekten erkennen kann, dass es auf einer Schaufel voll Walderde mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde gibt oder, dass Libellenaugen aus bis zu 30000 kleinen Einzelaugen bestehen.

„Pinella Propella“ von Katrin Zipse und Tina Schulte (Magellan, 72 S., ab 5) // Pinella ist ein sympathisches, cooles Mädchen, das im tiefsten Urwald lebt und eine besondere Fähigkeit besitzt: Sie kann fliegen. Eigentlich sollte Pinella schon in die Schule gehen – weit und breit gibt es aber nichts Schulähnliches. So zieht das Mädchen alleine in die Stadt und beweist, wie selbstständig sie sein kann. Und dann wird sie auch noch zum Supergirl, das ihrem Freund Tore zu Hilfe eilt – Pinella ist eine kleine Pippi Langstrumpf, und das gefällt uns!

„Flattervogelfest“ von Alice Lima de Faria (Mixtvision, 54 S., ab 4) // Alle wurden vom Geburtstagsvogel eingeladen, nur die Fledermaus Flapps nicht, die tagsüber für gewöhnlich schläft. So schnappt sich Flapps die Einladung ihres besten Freundes Mark, des Wurms, und schafft es schließlich doch auf das Fest. Flapps wäre so gerne wie die anderen Partygäste, doch die belächeln die müde Fledermaus nur. Und dann ist da die Sache mit dem schlafenden Fred, den Flapps gutgläubig eingewickelt und als Geschenkersatz mitgebracht hat … der soll nämlich die Krönung des Festmahls werden! Ein cooles Buch über Freundschaft.

„Die goldene Funkelblume“ von Benjamin Flouw (Kleine Gestalten, 44 S., ab 3) // Fuchs wird zu einem Botaniker, als er sich auf die Suche nach der seltenen goldenen Funkelblume begibt. Er möchte der erste überhaupt sein, der diese Blume beschreibt. Gut ausgerüstet bricht Fuchs in die Berge auf, trifft auf einige Tiere und entdeckt allerhand Unerwartetes – bis er die Funkelblume tatsächlich findet. Ein ausdrucksstarkes, sehr wertvolles Buch!

„Vom Flaniern und Weltspaziern“ von Elisabeth Steinkellner und Michael Roher (Tyrolia, 112 S., ab 7) // Eine wunderbar vielfältige Gedichtsammlung für Kinder, die Lust auf Beobachtungen macht. Durch die Stadt geht es tagträumend, ans Meer, in andere Breiten, irgendwann vielleicht auch wieder zurück. Großartige Lyrik von Steinkellner und wunderschöne Zeichungen von Roher in einem Buch vereint.

„Luca & Ludmilla“ von Sybille Hein (Hanser, 128 S., ab 8) // Es gibt Neues von der großartigen Künstlerin Sybille Hein! Diesmal ist es ein energiegeladenes Kinderbuch für Selbstleser, eine Geschichte über die verzweifelte Hexe Ludmilla Zwickzwack, die ein Rezept gegen ihre Warzen sucht. Laut Zauberbuch braucht Ludmilla für ihren Trank ein trauriges Kind. Und da stößt sie auf Luca: Sein Vater ist trübsinniger Alleinerzieher, die Mutter schreibt nur noch Postkarten aus ihrem neuen Leben. Als Ludmilla Luca ins Hexenhaus gelockt hat, kommt aber doch alles ganz anders, denn der Junge bringt Schwung ins Leben der Hexe. Schaurig und schön zugleich.

„Klein, schlau, Gogo!“ von Georg Karipidis und Maria Karipidou (Nilpferd im G&G Verlag, 32 S., ab 3) // Auf dem Bauernhof wohnt ein kleiner, gelangweilter Esel, der beschließt, in den Wald zu gehen. Dort trifft Gogo auf Lilo, den schönen Schmetterling. Alle Tiere im Wald tragen Beinamen, die deren Eigenschaften preisgeben, und Lilo möchte von Gogo wissen, was ihn auszeichnet. Der Esel weiß es nicht so genau und bezeichnet sich mangels Alternativen als „schlau“. Dem kleinen schlauen Gogo ist das bald unangenehm, denn er merkt, dass er sich diesen Namen erst verdienen wird müssen. Eine wunderbare kleine, gekonnt illustrierte Geschichte über die Suche nach dem eigenen Ich.

„Tierisch fit! 50 spielerische Übungen für kleine Energiebündel“ von Ingrid Heller und Isabel Große Holtforth (Moses, ab 6) // Dieses Kartenset lädt Kinder dazu ein, sich zu bewegen und Tiere nachzuahmen. Wie ein Braunbär auf dem Rücken zu rollen, über den Boden zu kriechen wie eine Raupe oder wie ein Tiger auf Zehenspitzen zu laufen macht großen Spaß, und neben einer Beschreibung der Bewegung bekommt man auch noch Wissenswertes über das jeweilige Tier geliefert. Wirklich gut!

„Buddy Bunny“, „Soft Rassel Bunny“ und „Music Mobile Bunny“ zartrosa von Fabelab, designed in Dänemark, hergestellt in Sri Lanka aus 100% GOTS-zertifizierter Bio-Baumwolle. // Das dänische Unternehmen Fabelab wurde von der Österreicherin Michaela Weisskirchner-Barfod gegründet. Besonderer Wert wird auf eine nachhaltige und ökologische Produktion gelegt. Produziert wird bei einem GOTS-zertifizierten Partnerunternehmen unter fairen Arbeitsbedingungen und ausschließlich mit ökologischen Rohstoffen.

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