DIY-Tschick #6: Kampf dem Getier
Die Tabakpfanzen gedeihen prächtig. Damit das so bleibt gibt es hier eine Lektion in gemeiner Fressfeindabwehr.
Tabak ist gut in Selbstverteidigung. Dabei ist er unzimperlich. Seine Waffe, das Nikotin, dient nicht nur der Vertreibung von hungrigem Getier, er strebt schlicht die Ermordung durch Vergiftung an. Das läuft so ab: Jausnet eine Raupe ein Tabakblatt, produziert das Blatt einen Alarmstoff (Jasmonsäure). Wenn der in den Wurzeln ankommt, bildet die Pflanze das Nervengift Nikotin.
Dazu gibt es ein sehr ansehnliches Video aus Planet Wissen vom WDR:
Bei noch jungen Tabakpfanzen steht jetzt allerdings die Schneckenabwehr an erster Stelle. Ganz böse: die aus Spanien und Portugal stammende Kapuzinerschnecke oder schlicht und eklig: die Nacktschnecke.
Das bis zu 18 Zentimeter lange Schleimtier vertilgt in einer Nacht rund 200 Quadratzentimeter Blatt. Ausserdem ist die spanische Wegschnecke nicht – wie heimische Schnecken – so empfindlich gegen Austrocknung und Licht – zuhause in Spanien hat sie sich an Trockenheit gewöhnt. Und sie hat hier nur wenige Feinde: heimische Schneckenjäger wie z.B. der Igel verschmähen sie, denn sie schmeck bitter, ist zäh und extra schleimig.
Aus diesem Grund leben bei mir seit Jahren deren schlimmste Feinde – mit Migrationshintergrund: Herr und Frau Indische Laufente. Die sind ganz bio und ohne Gift, düngen die Gemüsebeete und legen Eier mit denen ich Kuchen backe.
Für Vogeltierphobiker oder die Neigungsgruppe Dachterrasse empfehle ich Omas Öko-Hausmittelchen:
Zerkleinerte Eierschalen (von Happyfreilufthühnchen) ringförmig um die Pflanzen streuen, da wollen die Schnecken nicht drüber. Sand, Sägemehl oder Kaffeepulver funktionieren angeblich auch. Oder: einen Becher mit Bier im Beet eingraben, Schnecken mögen Bier, fallen hinein und ertrinken. Das finde ich persönlich nicht besonders charmant. Wer will täglich im Suff ersoffene Schnecken bergen?