Kreuch-&-Fleuch-Immobilie
Nützlinge sind Tiere, die »Schädlinge« fressen oder sich anderweitig beliebt machen. Bienen und Hummeln bestäuben unsere Obst- und Gemüsepflanzen. Eine Hand wäscht die andere, dachte sich Hobby-Gärtnerin Karin Wasner und baute ein Haus für die Tierchen, damit sie über den Winter kommen.
Bis auf ein paar Nägel und Schrauben kommt man gut mit Recyclingmaterial – z.B. Bretter von alten Holzregalen – und Material aus, das sich bei einem Wald- und Wiesenspaziergang sammeln lässt. Besonders wichtig für das Nützlingshaus ist der richtige Standort: sonnig und witterungsgeschützt. Keinesfalls darf es Richtung Wetterseite (Westen) gerichtet sein. Auch Insekten schätzen es nicht, wenn es ins Eigenheim regnet.
Die Fichtenbretter abmessen, anzeichnen und mit ihrer späteren »Aufgabe« beschriften. So weiß man beim Zusammenschrauben, was wohin gehört.
1x Boden 40cm
2x Seitenwand 28cm
2x Etagenboden 36cm
1x Dachetagenboden 24cm
1x Zwischenwand 12cm
1x Zwischenwand 15cm
1x Dach (angeschrägt) 51cm
1x Dach 50cm
Benötigtes Werkzeug: Akkuschrauber/Bohrmaschine, Stichsäge, Gartenschere, Hammer, Maßband, Bleistift, Stanleymesser/Drahtschere
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Mögliches Material: Fichtenholz (Gesamtlänge 3,20m, Breite 14cm, Stärke 2cm), Schilfrohr/hohle Stängel, Schilfgras/Holzwolle, Tannenzapfen (möglichst klein), Schneckenhäuser, Drahtgitter, Baumrinde/Totholz, Nägel, Holzschrauben (ca. 4x50mm), Ziegel, Rundhölzer
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Bretter mit der Stichsäge zuschneiden. Genau arbeiten, sonst ärgert man sich hinterher.
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Jetzt geht es ans Akkuschrauben. Zuerst Seitenwände auf der Bodenplatte fixieren, Etagenböden einsetzen und zum Schluss die Dachkonstruktion aufbauen.
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Dazwischen lohnt es sich, immer mal wieder nachzumessen und Markierungen zu machen, damit das Häuschen nicht am Ende windschief dasteht.
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Eines der Dachbretter muss abgeschrägt werden, damit sich ein Dachgiebel ergibt.
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Irgendwann hat man ein Hausgerüst, das man wohnlich befüllen kann.
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Um zu verhindern, dass das Material hinten rausfällt, kann man ein Stück alten Stoff oder Gartenflies auf der Rückseite anbringen. Dazu das Haus auf den Stoff legen, abpausen, Form ausschneiden und auf der Hausrückseite annageln oder antackern.
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Rinde oder Totholz in kleine Stücke zerteilen und ein Zimmer damit füllen. Käfer, Asseln und Spinnen werden hier wohnen.
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Oben in die Dachkammer kommen gesammelte leere Schneckenhäuser.
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Zum Schutz vor Vögeln, die gerne die Bewohner jausnen oder mit dem Mobiliar ihr eigenes Nest bauen, wird zum Schluss ein Drahtgitter auf das befüllte Haus genagelt.
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Zum Dachdecken verwendet man große, möglichst gerade Rindenstücke. Alternativ tut es auch normale Dachpappe aus dem Baumarkt – der fehlt allerdings der wild-romantische Look.
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Für jene, die weniger leidenschaftlich heimwerken, empfehle ich die »Nützlingshaus-für-ungeschickte-Kreative«-Variante: Findet Dinge, die befüllt werden können – ein hohler Baumstumpf, ein hölzener Weinkarton, ein Blechkübel. Den Viechern ist es egal, ob ihr Haus wie ein Haus aussieht, Hauptsache, die Möblage stimmt!