Die Sache mit dem Geld
Ich habe heute nachgerechnet: Seit dem Beginn meines Experiments am 21.4. habe ich 428,64 Euro für Essen ausgegeben. Mit drin sind die Markteinkäufe, Supermarkteinkäufe, Snacks und das eine oder andere gute Essen im Restaurant inklusive Wein; das Bier beim Wirt oder im Club, das ich hier und da ohne Essen konsumiert habe, ist da nicht eingerechnet. 428 Euro – was bedeutet das? Laut Konsumerhebung 2004/2005 wenden die Österreicher durchschnittlich 13 Prozent ihrer Konsumausgaben für Essen auf. Bei gewichteten Pro-Kopf-Konsumausgaben von 1630 Euro im Monat wären das 211,9 Euro im Monat; angepasst an den Verbraucherpreisindex ergäbe das 226,09 Euro, die Herr und Frau Durchschnittsösterreicher heute im Monat fürs Essen ausgeben, also fast halb so viel wie ich.
Ich hoffe, ich habe richtig kalkuliert (Buchhaltung und Statistik ist nicht mein angestammter Bereich) – aber Essen genießt offenbar bei mir auch finanziell einen Sonderstatus. Dreizehn Prozent aller Ausgaben fürs Essen aufzuwenden, erscheint mir äußerst wenig. Ich lege Wert auf gutes Essen, kaufe eben viel am Bauernmarkt, mache keinen Bogen um Delikatessläden und gönne mir gern was Gutes. Essen ist für mich Freizeitspaß und Hobby (in dieser Kategorie geben Durchschnittsösterreicher immerhin 12.6 ihres Geldes aus.)
Die Ausgaben aus dem vergangenen Monat liegen allerdings auch über meinen Essens-Ausgaben der Vormonate. Ich schätze, das liegt zum einen daran, dass ich viele neue „Basics“ anschaffen musste, inklusive gutem Essig, Öl, Käse; generell sind Lebensmittelpreise ja auch gestiegen. Dass die Regional-Diät allein an meinen Ausgaben schuld ist, will ich noch nicht ganz glauben – ich habe meine Ernährungsgewohnheiten in diesem Sinn nicht radikal verändert, und als Bio- und Bauernmarkt-Einkäufer mit Gourmet-Einschlag bewegt man sich wohl grundsätzlich auf einem höheren Preisniveau. Regionale Erdäpfel, gutes Brot, Butter, Salat etc. sind außerdem auch günstig zu haben. Wo also liegt der Teuerungs-Teufel begraben?