Die bedrohte Art der Woche: Die Schlingnatter

BILD: © Günther Stecher

BILD: © Günther Stecher

Reptil des Jahres 2013: Die Schlingnatter, oft auch Österreichnatter genannt, ist aufgrund ihrer zurückgezogenen Lebensweise nur wenig bekannt, obwohl sie in ganz Österreich beheimatet ist. Oft wird sie wegen ihrer Flecken am Rücken mit der im Gegensatz zu ihr giftigen Kreuzotter verwechselt. Die Schlingnatter gilt bei uns als „gefährdet“.

Beheimatet ist die Schlingnatter nicht nur in Österreich, sondern in weiten Teilen Europas. Die Coronella austriaca, so ihr wissenschaftlicher Name, ist ein Trockenheit und Wärme liebendes Tier. Die Schlingnatter zählt zu den wenigen europäischen Würgeschlangen, die ihre Beute mit Umschlingen erdrückt. Aufgrund ihrer Größe, durchschnittlich 60-70 Zentimeter, und ihrer Ungiftigkeit ist sie für Menschen ungefährlich. Zu ihrer Beute zählen in erster Linie Eidechsen, andere Schlangen und Mäuse.

Tödliche Verwechslung

Die Schlingnatter hat einige natürliche Feinde wie den Igel, den Fuchs oder den Uhu. Besonders gefährlich ist für sie der direkte und indirekte Kontakt mit Menschen. Die auf den ersten Blick vorhandene Ähnlichkeit mit der Kreuzotter führt oft dazu, dass die Schlingnatter vertrieben, bzw. getötet wird. Übrigens, beide Schlangen stehen unter Naturschutz.

Weit verbreitet und doch gefährdet

Obwohl die Österreichnatter bei uns insgesamt weit verbreitet ist, wird sie in der Roten Liste als gefährdet eingestuft. Hauptgrund ist die Zerstörung ihrer Lebensräume. Bevorzugt werden von ihr Habitate mit viel Struktur, wie zum Beispiel sonnige Waldränder, lichte Wälder mit viel Totholz, Gebüschsäume, Trockenrasen oder Steinbrüche. Ein reiches Angebot an Versteck- und Sonnenplätzen ist für Ihr Vorkommen entscheidend.

Scheu und daher unbekannt

Als versteckt lebende Schlange lebt sie scheu und auch bei Annäherung bleibt sie entweder starr oder verschwindet geräuschlos, anders als andere heimische Schlangenarten. Daher ist die Schlingnatter so unbekannt.

 

 

„Das Geschäft mit dem Tod – das letzte Artensterben?“

23. Oktober 2013 – 21. April 2014
Naturhistorisches Museum (NHM)
Burgring 7, 1010 Wien

Die Sonderausstellung informiert über das menschengemachte Artensterben. Dabei werden der Verlust von Lebensräumen, schwindende Ressourcen und sich verändernde klimatische Bedingungen, genauso wie Wilderei und der illegale Handel mit bedrohten Tier- und Pflanzenarten als Gründe für den Rückgang von Biodiversität thematisiert. In Kooperation mit dem NHM und dem WWF präsentiert BIORAMA in einer neuen Online-Rubrik „Die bedrohte Art der Woche“ wöchentlich eine vom Aussterben bedrohte Tierart.

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