Die bedrohte Art der Woche: der Jaguar

Bild: Michael Gunther/ WWF-Canon

Bild: Michael Gunther/ WWF-Canon

Der Lebensraum des Jaguars ist in Gefahr. Er lebt verborgen tief in den Wäldern Süd- und Mittelamerikas. Landreformen und das allgemeine Vordringen des Menschen in die natürliche Umgebung der Raubkatze bedrohen ihr Fortbestehen. Genaue Bestandsaufnahmen gestalten sich für die Experten durch die heimliche Lebensweise des Jaguars als schwierig. Die IUCN führt den Jaguar auf der Roten Liste.


Jaguare findet man in Süd- und Mittelamerika, von Mexiko bis Argentinien. Besonders das Amazonasbecken gilt heute als Verbreitungsschwerpunkt dieser Großkatze. Die Katzenart, die übrigens die größte Katze des amerikanischen Kontinents ist, bevorzugt dichte Wälder und Sumpfgebiete, fühlt sich aber auch in Gras und Buschlandschaften sowie auf Gebirgszügen wohl. Jaguare haben meistens ein gelbbraunes Fell mit der typischen dunklen Musterung. Manchmal kommt es zu Farbvariationen. Bedingt durch ein einzelnes, rezessiv vererbtes Gen kann das Fell des Jaguars komplett schwarz sein. Diese Tiere nennt man dann umgangssprachlich Schwarze Panther.

Die heimlichen Jäger

Der Name Jaguar leitet sich von der Bezeichnung „Jag War“ ab, was so viel bedeutet wie „der im Fliegen jagt“. Dieser Name ist leicht erklärt: Der Jaguar ist ein Anschleichjäger, der sich gut verborgen an seine Beute anpirscht um dann blitzschnell loszuspringen. Der Leopard ernährt sich hauptsächlich von großen Tieren, wie Hirschen oder Tapiren, aber auch Fische und sogar Kaimane stehen auf seinem Speiseplan.

Bild: Michael Gunther/ WWF-Canon

Bild: Michael Gunther/ WWF-Canon

Der Jaguar ist ein Einzelgänger und vorrangig im Schutz der Dunkelheit aktiv. Die Hauptaktivitätszeiten liegen in der Morgen- und Abenddämmerung. Nur zur Paarungszeit kommen Männchen und Weibchen zusammen. Die Mutter wirft ein bis vier Junge, meistens zur Regenzeit, wenn es zahlreiche Beutetiere gibt. Mit etwa zwei Jahren sind die Jungen selbstständig und verlassen ihre Mutter, um sich in einem eigenen Revier nieder zu lassen.

Vernichtung des Lebensraums

Das Vordringen des Menschen drängt den Jaguar immer weiter zurück. Durch das Abholzen von Wäldern, speziell Rodungen im Amazonasregenwald, verliert die Raubkatze mehr und mehr Lebensraum. Auch viele andere Wildtiere werden vom Menschen verdrängt, was dazu führt, dass Raubtiere wie der Jaguar unter Beutemangel leiden. Die Zerschneidung des Lebensraumes, zum Beispiel durch Straßen, bewirkt, dass die Einzelgänger immer seltener aufeinander treffen und die Jaguar-Populationen sich nicht gut durchmischen können.

Bild: Staffan Widstrand

Bild: Staffan Widstrand

Der Schutz des Lebensraumes hat für alle bedrohten Tier-, und Pflanzenarten des Amazonas, nicht nur für den Jaguar, absolute Priorität. Im Rahmen der Maßnahmen zum Schutz des brasilianischen Amazonas unterstützt der WWF das brasilianische Schutzgebietsprogramm ARPA, das größte Programm seiner Art weltweit. Mit dem „Amazon Region Protected Areas Programme“ sollen 50 Millionen Hektar, eine Fläche so groß wie Spanien, am Ende dauerhaft geschützt sein.

 

„Das Geschäft mit dem Tod – das letzte Artensterben?“

23. Oktober 2013 – 21. April 2014
Naturhistorisches Museum (NHM)
Burgring 7, 1010 Wien

Die Sonderausstellung informiert über das menschengemachte Artensterben. Dabei werden der Verlust von Lebensräumen, schwindende Ressourcen und sich verändernde klimatische Bedingungen, genauso wie Wilderei und der illegale Handel mit bedrohten Tier- und Pflanzenarten als Gründe für den Rückgang von Biodiversität thematisiert. In Kooperation mit dem NHM und dem WWF präsentiert BIORAMA in einer neuen Online-Rubrik „Die bedrohte Art der Woche“ wöchentlich eine vom Aussterben bedrohte Tierart.

VERWANDTE ARTIKEL