Die bedrohte Art der Woche: Der Asiatische Elefant
Bis etwa Anfang des letzten Jahrhunderts war der Asiatische Elefant von China bis zum Irak verbreitet. Sein heutiges Verbreitungsgebiet umfasst nur noch verstreute Populationen in 13 Ländern. Es gibt zwar viele Asiatische Elefanten als Haus- oder Arbeitstiere in Südostasien, doch in freier Wildbahn sind sie laut IUCN Schätzungen „stark gefährdet“.
Kleiner Cousin – Große Gefahr: Der Asiatische Elefant ist das größte Landsäugetier Asiens. Fälschlicherweise wird er oft „Indischer Elefant“ genannt, obwohl der indische Elefant nur eine von drei anerkannten Unterarten ist. Ausgewachsene Bullen können eine Höhe von bis zu drei Meter sowie ein Gewicht von fünf Tonnen erreichen. Trotz dieser stattlichen Werte können Asiatische Elefanten ihre afrikanischen Artkollegen in puncto Statur und Größe nicht ganz einholen und werden daher auch oft als ihre kleinen Cousins bezeichnet. Der Asiatische Elefant unterscheidet sich von seinem Cousin durch kleinere Ohren, zwei deutliche Stirnhöcker, stärker gebogenen Rücken und einem anderen Rüssel – mit nur einem Greiffinger. Außerdem haben in Asien nur die Elefantenbullen Stoßzähne.
Gezähmtes Arbeitstier
Die frühesten Aufzeichnungen für die Zähmung und Einsatz von Asiatischen Elefanten findet man auf Gravierungen, welche im Tal des Indus gefunden wurden. Datiert werden diese Funde von Forschern auf das dritte Jahrtausend vor Christus. Auch im weiteren Verlauf der Geschichte bleiben Elefanten bis heute ein wichtiges Nutztier auf dem indischen Subkontinent.
Warum ist der Asiatische Elefant bedroht?
Großes Tier auf wenig Platz: Neben der Zersiedlung und ständigen Ausbreitung des urbanen Raumes sind Asiatische Elefanten immer noch Ziel von Wilderen. Der illegale Handel mit Elfenbein ist im Vergleich mit Afrika zwar geringer, trotzdem hat die Jagd auf männliche Asiatische Elefanten auch am indischen Subkontinent seine Spuren hinterlassen. In manchen Gebieten Südindiens herrscht aufgrund der Jagd auf die männliche Elefantenbullen ein stark verschobenes Geschlechterverhältnis.
„Das Geschäft mit dem Tod – das letzte Artensterben?“
23. Oktober 2013 – 21. April 2014
Naturhistorisches Museum (NHM)
Burgring 7, 1010 Wien
Die Sonderausstellung informiert über das menschengemachte Artensterben. Dabei werden der Verlust von Lebensräumen, schwindende Ressourcen und sich verändernde klimatische Bedingungen, genauso wie Wilderei und der illegale Handel mit bedrohten Tier- und Pflanzenarten als Gründe für den Rückgang von Biodiversität thematisiert. In Kooperation mit dem NHM und dem WWF präsentiert BIORAMA in einer neuen Online-Rubrik „Die bedrohte Art der Woche“ wöchentlich eine vom Aussterben bedrohte Tierart.