Das Dänische Bettenlager ist mit Holzschwindel aufgeflogen
Die Kette ist mit falsch deklariertem Holz aufgefallen. Der WWF sieht in der dänischen Kette eine chronische Wiederholungstäterin. In Deutschland ist nun eine Strafe fällig.
Dänisches Bettenlager – das klingt eigentlich ganz vertrauenserweckend. Der Name eines Staates, noch dazu eines skandinavischen, in Verbindung mit der Bezeichnung Lager, das klingt bodenständig, bescheiden und solide. Doch auch Unternehmen mit solchen Namen arbeiten bekanntlich mit fragwürdigen Methoden – siehe Volkswagen.
Vom Dänischen Bettenlager gibt es allein in Deutschland knapp 900 und in Österreich über 80 Filialen. In diesen Filialen verkauft das Unternehmen, hinter dem mit der JYSK-Gruppe eines der größten dänischen Unternehmen steht, billige Möbel und Wohntextilien. Und dabei deklariert das Unternehmen Produkte offenbar nicht immer korrekt. Da werden schonmal Hölzer wie Eukalyptus, Gummibaum und Pappel zu Nussbaum und Birke gemacht. Unlauteren Wettbewerb nennt man das. Herausgefunden hat das der WWF in einer seiner Marktanalysen, im Rahmen derer Holzprodukte mit forensischen Methoden untersucht wurden. In Deutschland wird dafür nun eine Wettbewerbsstrafe in Höhe von 10.000 Euro fällig.
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Auf dem Holzweg – Auf dem Holzmarkt tummeln sich Hölzer unterschiedlichster Art und Herkunft. Darunter ist auch eine Menge Holz, von dem man die Finger lassen sollte.
„Das Dänische Bettenlager fällt inzwischen als chronischer Wiederholungstäter auf. Das Unternehmen täuscht mit seinem Holzschwindel nicht nur die Verbraucher, sondern schädigt auch die Umwelt“, kommentiert das Johannes Zahnen der zuständige WWF-Referent für Forstpolitik und Unternehmen. In Produkten vom Dänischen Bettenlager wurden wiederholt auch seltene Tropenhölzer entdeckt, die dort wirklich nicht hingehören.
Schon im Jahr 2014 fand der WWF in einem Beistelltisch, dessen Material als Fichte ausgewiesen wurde, auch Hölzer wie Merbatu, Chinesische Spießtanne, Kedogdong, Pappel und Pehapan. Zum Teil seltene Tropenhölzer, die sich auch auf der Roten Liste bedrohter Arten finden. Dieser Fund wurde bei der Deutschen Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zur Anzeige gebracht und wird dort aktuell noch bearbeitet.