Coca-Cola schraubt am falschen Ende
Bild: Screenshot aus „Coca-Cola 2nd Lives“-Kampagnenfilm
„2nd Lives“ nennt sich die neue Kampagne von Coca-Cola. Upcycling als demokratisches Moment? Oder bleibt Plastik einfach Plastik?
„What if empty Coke bottles were never thrown away?“ Wenn ein Konzern beginnt, Fragen zu formulieren, als wären diese Teil der feuchten Träume eines Greenpeace-Aktivisten, ist Vorsicht angesagt. Sie wollen uns kriegen. Sie wollen sich in unser Gehirn schrauben. „Wir wollen uns in ihr Gehirn schrauben“, ja genau das muss der Coca-Cola-Stratege wohl gesagt haben, als sie an einer neuen Kampagne getüftelt haben, denn darauf hin ist den Kreativen bei Ogilvy & Mather China folgendes eingefallen: 16 aufschraubbare Kappen. Warum hineinschrauben, wenn es mit aufschrauben auch weniger martialisch geht?
http://www.youtube.com/watch?v=rWgCQgzJOU4
Die neue Kampagne des Coca-Cola-Konzerns ist so wirkungsvoll wie simpel: Durch eine innovative Upcycling-Design-Idee werden leeren Coca-Cola-Plastikflaschen „2nd Lives“ eingehaucht – als Musikinstrumente, Wasserzerstäuber, Pfeffermühlen, als Hanteln, Laternen und und und. Was zuvor nutzlos war, ist plötzlich ein neuer, praktischer Gebrauchsgegenstand.
In Vietman wurde gestartet, in Thailand und Indonesien sind weitere Roll-outs der Kampagne geplant. Man will sich auf den asiatischen Raum beschränken, so Coca-Cola, um dort gezielt auf das Problem mit dem Plastikmüll hinzuweisen.
Upcycling für das Volk
Upcycling ist eine Lösung (unter vielen), um das Anwachsen der Plastikmüllberge einzudämmen. Vor allem aber ist Upcycling ein kreativer Weg der Abfallvermeidung. Zudem: Es hat auch etwas zutiefst Demokratisches – und damit spielt auch die Coca-Cola-Idee –, wenn aus vermeintlichem Müll kostengünstig und mit wenig Aufwand neue Gebrauchsgegenstände hergestellt werden können.
Eingestehen muss man: Es ist eine geniale Idee. Aber am Ende ist es die geniale Idee eines Konzerns, der vor allem eines will – Plastikflaschen verkaufen.
And meanwhile in Australia:
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