Start-up Glanz für St.Pöltens Glanzstofffabrik
Langsam erwacht St. Pölten aus seinem kulturellen Dornröschenschlaf. Zahlreiche Projekte beleben die Niederösterreich-„Metropole“. Günstiger Boden für innovative Start-up Unternehmen.
Coworking ist nicht neu. In Wien hat das Konzept des gemeinsamen Arbeitens, so die grobe Übersetzung aus dem Englischen, schon längst Fuß gefasst. „Coworking Spaces“ stellen nicht nur einen Arbeitsplatz zur Verfügung, sondern versorgen auch mit der nötigen Infrastruktur. Man muss nicht erst in teure Büroausstattung wie Drucker, Scanner, Beamer, etc. investieren. Ideal für Studenten, kreative Köpfe und Freiberufler. Auch Unternehmen, die Meeting Räume, Veranstaltungssäle, kurzfristige Arbeitsplatzerweiterungen oder einfach nur Abwechslung suchen, greifen auf das Angebot von Coworking Space Anbietern zurück.
Zusammen Arbeiten heisst auch zusammen leben
Coworking Spaces sind aus einem Bedürfnis heraus entstanden. An Orten, an denen Menschen mit gleichen Bedürfnissen zusammen kommen, entwickelt sich schnell eine Eigendynamik. Man beginnt sich auszutauschen. Die Community wächst. Der Arbeitsplatz ist nicht mehr länger nur ein Ort um administrative Dinge zu erledigen, sondern wird zum Treffpunkt vieler Gleichgesinnter. Events wie Business Brunches und Infoveranstaltungen stärken die Gemeinschaft und bieten die Möglichkeit das eigene Netzwerk auszubauen. Man profitiert branchenübergreifend vom Know How des Nachbarn. Das Konzept erfolgreich in Wien umgesetzt haben unter anderem der sektor5, Neno und Stockwerk, um nur ein Paar genannt zu haben.
Neues Arbeiten in alten Räumen
Vor kurzem wurde ein weiterer Coworking Space eröffnet. Diesmal nicht in der Weltstadt Wien. Das zwei Frauen starke Team von Business & Quartier sind in das ehemalige Glanzstoffgebäude eingezogen. Sie sind, neben der dieBox, die zweiten Anbieter eines Coworking Spaces, die sich in St. Pölten niedergelassen haben. Auf 400 qm haben sowohl Unternehmer als auch Privatpersonen nun die Möglichkeiten, hier Projekte umzusetzen. Das besondere an dieser Einrichtung ist der exklusive Standort. Die alte Glanzstofffabrik ist nicht nur ein geschichtsträchtiges Gebäude, sondern auch ein architektonischer Sonderling. Der Backsteinbau, der die Räumlichkeiten beherbergt, die Türme, die alten Fabrikationshallen und die Stahlskulpturen vor der Haustür verleihen dem Ort einen ganz eigenen Flair. Seit einem Jahrzehnt liegt nun die Industriefläche eines der ehemals weltweit größten Viskosefaser-Produzenten brach. Zahlreiche Projekte, darunter das vielversprechende GLANZStadt, sollen das Gebiet in und um das Gelände wiederbeleben.
Ein innovatives Start Up auf wirtschaftlich unbekannten Terrain
Nicole Achleitner und Sonja Heitzenberger haben ihre Wurzeln in der Unternehmensberatung, die sie auch weiterhin betreiben wollen. „Mit Anfragen überannt wurden wir bisher nicht“, meint Nicole Achleitner über die Reaktion der St. Pöltner Bevölkerung auf die Ankündigung des neuen Projekts. Die offizielle Eröffnung mit Bürgermeister Mathias Stadler wurde jedoch erst am 03.Juni gefeiert. Die Umsetzung orientiert sich an den Wiener Konzepten. Neben der Infrastruktur gibt es auch Angebote um sich kennen zu lernen und auszutauschen . Einmal im Monat laden B&Q zum Quartierfrühstück und Afterwork Abend. Jeden Freitag kann man sich um 14.30 Uhr zum Quartier Run anschließen, um den Arbeitsstress der Woche abzuschütteln. Die Duschen dafür gibt es auch am Gelände und sind im Angebot inkludiert.
Außerdem planen B&Q für September bereits ein St. Pöltner Special der beliebten „Fuck Up Night“ Veranstaltungsreihe, wie es sie schon in Wien gegeben hat. Ironischerweise eine Veranstaltung über das Scheitern von Start up Unternehmen. Informationen und Details sollen folgen.
Hier entlang geht es zur Website des Co-Working Spaces in St.Pölten.