Buchrezension: »Lovely Planet«

Nachgelesen für Fernsüchtige mit Absicht zur nachhaltigeren Auslebung ihrer Abhängigkeit.

»Lovely Planet«
Bild: Istock.com/Baona.

Wie der Untertitel »Mit dem Herzen Reisen – und die Welt bewahren« vermuten lässt, geht es in Maria Kapellers Buch zuallererst um Motive für und Einstellungen zum Reisen – um inneres Wachstum durch die Überwindung äußerer Distanzen. Kurz: Hier schreibt jemand über Sinn- und Unsinn des heute üblichen Reisens, vor allem des Fernreisens, der selbst nicht erst seit Kurzem »süchtig nach der Ferne« ist und dementsprechend einige abschreckende Erfahrung auf diesem Feld vorweisen kann. Ob den LeserInnen dabei sehr viel prinzipiell Neues erzählt wird, hängt von deren Bereistheit ab – das könnte ein Problem bei der Zielgruppe des Buches ergeben. Außer diese begnügst sich damit, sich bestätigt zu fühlen, in Reue und Nachdenklichkeit zu üben, ein wenig philosophische, psychologische und soziologische Begleitmusik zum Reflexionsprozess zu bekommen und dann, erst ab der zweiten Hälfte des Buches, nützliche Informationen zu erhalten, um weiter, aber besser zu reisen. Grund genug aber für die Lektüre.

»Lovely Planet« von Maria Kapeler ist 2022 bei Kremayr & Scheriau erschienen.

Hier gibt’s noch mehr Rezensionen von neuen und immer noch guten Büchern, Filmen, Spielen …

BIORAMA #91

Dieser Artikel ist im BIORAMA #91 erschienen

Biorama abonnieren

VERWANDTE ARTIKEL