#booksforfuture: 12 Kinderbücher zum Klimawandel

Die Erde vor dem Klimawandel retten? Aktuelle Kinderbücher zeigen, dass alle Großes bewirken können, wenn sie mit anpacken, um kleine Dinge zu verändern.

© Irene Maria Gruber
© Irene Maria Gruber

Was steckt hinter #fridaysforfuture?

„Gretas Geschichte. Du bist nie zu klein, um etwas zu bewirken“ von Valentina Camerini (Plaza, ab 6) | Warum engagieren sich aktuell so viele Jugendliche für das Klima, wer initiierte die weltweite Bewegung für mehr Klimaschutz eigentlich? »Es war an einem Augustmorgen in Stockholm, als Greta Thunberg entschied, dass man die Lage der Erde nicht mehr länger ignorieren konnte: Die Veränderungen des Klimas wurden immer beunruhigender, und doch schien niemand das Problem ernst zu nehmen«, beginnt Valentina Camerini die eindrucksvolle Geschichte der damals 15-jährigen Schwedin Greta Thunberg. Die Schülerin setzte sich an einem Freitag alleine vor den Schwedischen Reichstag und begann mit ihrem Schulstreik. Mittlerweile hat die junge Klimaaktivistin viele Menschen um sich, die dazu beitragen möchten, unseren Planeten zu retten – #fridaysforfuture wird die Bewegung genannt, die in »Gretas Geschichte« mit einfacher Sprache erklärt wird.

© Hecking/Schönberger/Sokolowksi: Unsere Zukunft ist jetzt! Oetinger 2019. // Camerini: Gretas Geschichte. Plaza 2019.
© Hecking/Schönberger/Sokolowksi: Unsere Zukunft ist jetzt! Oetinger 2019. // Camerini: Gretas Geschichte. Plaza 2019.

»Unsere Zukunft ist jetzt! Kämpfe wie Greta Thunberg fürs Klima« von Claus Hecking, Charlotte Schönberger und Ilka Sokolowski (Oetinger, ab 8) | Eine ähnliche Idee wird im Titel »Unsere Zukunft ist jetzt!« verfolgt: Im erfreulicherweise im zertifizierten Cradle-to-Cradle-Druck hergestellten Buch erfahren wir über Gretas Durchhaltevermögen in einem ereignisreichen Jahr, in dem das Mädchen schließlich zu mehreren Konferenzen, unter anderem zum Weltwirtschaftsforum in Davos und zum UN-Klimagipfel in New York eingeladen wurde. Beide Bücher beinhalten Glossare und zahlreiche Tipps für junge Menschen, die selbst aktiv werden wollen, wobei »Unsere Zukunft ist jetzt!« der etwas kompaktere Titel ist.

Es gibt keinen Planeten B. Wie geht es der Erde wirklich?

»Wie viel wärmer ist 1 Grad? Was beim Klimawandel passiert« von Kristina Scharmacher-Schreiber und Stephanie Marian (Beltz & Gelberg, ab 7) | Eine Pflichtlektüre für Kinder und Jugendliche, die sich für den Klimawandel und seine Auswirkungen interessieren und sich engagieren wollen, ist das großartige Buch »Wie viel wärmer ist 1 Grad?«. »Würden alle so leben wie die Menschen in Mitteleuropa, bräuchte man mehrere Planeten. Denn regelmäßig zu fliegen, Lebensmittel in Supermärkten zu kaufen, oft neue Kleidung zu tragen oder täglich Fleisch zu essen, verbraucht mehr, als die Erde geben kann.« Die Lebensweise der Menschen hat sich in den letzten Jahrzehnten so sehr verändert, dass sie die Erwärmung der Erde beeinflusst. Wie entstehen die menschengemachten Treibhausgase und warum ist es so schädlich, wenn immer mehr davon in die Luft geblasen werden? Diese und viele andere Fragen zum Klimawandel werden anhand großartiger Illustrationen und informativer Texte geklärt.

© Scharmacher-Schreiber/Marian: Wie viel wärmer ist 1 Grad? Was beim Klimawandel passiert. Beltz & Gelberg 2019.
© Scharmacher-Schreiber/Marian: Wie viel wärmer ist 1 Grad? Was beim Klimawandel passiert. Beltz & Gelberg 2019.

»So geht Planet! Wissenswertes für junge Erdbewohner« von Sarah Tavernier, Alexandre Verhille und Emmanuelle Figueras (Gestalten, ab 8) | Die Autoren dieses großformatigen Buches vergleichen die Erde mit einem Haus und ermöglichen so einen völlig neuen Blick auf unseren Planeten. Die Kontinente werden als Wohnräume dargestellt, die Bewohner als ihre Mieter. Alle Elemente stehen miteinander in Kontakt und es wird nachvollziehbar, wie schnell alles aus dem Gleichgewicht geraten kann, wenn sich an einer Stelle etwas verändert. Wenn der Fußbodenbelag – die Böden – durch intensive Landwirtschaft, Industrieabwässer, Verkehr, Bauwesen und Abfall in Mitleidenschaft gezogen ist. Oder wenn im Badezimmer – in den Ozeanen – jährlich 100.000 Meeressäuger durch Plastikmüll getötet werden. Oder wenn der Rauchmelder anzeigt, dass Industrie, Verkehr und Haushalte Gase, Schwermetalle sowie Staub ausstoßen, die unsere Gesundheit gefährden. Die unzähligen Informationen, die in diesem imposanten Werk für Klein und Groß bereitgestellt werden, basieren auf dem neuesten Stand der wissenschaftlichen Forschung.

© Tavernier/Verhille/Figuras: So geht Planet! Wissenswertes für junge Erdbewohner. Gestalten 2019.
© Tavernier/Verhille/Figuras: So geht Planet! Wissenswertes für junge Erdbewohner. Gestalten 2019.

Plastik und Müll vermeiden

»Müll. Alles über die lästigste Sache der Welt« von Gerda Raidt (Beltz & Gelberg, ab 7) | Alles, aber wirklich alles über Abfälle erfahren wir in Gerda Raidts Buch »Müll. Alles über die lästigste Sache der Welt«. Lästig ist sie deshalb, weil man den Müll, den man produziert, möglichst schnell losweden und nichts mehr damit zu tun haben will – doch viele Kinder wissen es besser. Im reich bebilderten Buch wird kurzweilig erklärt, dass vieles, das weggeworfen wird, für andere noch einen Wert haben kann. Dass vieles zwar recycled werden kann, unglaublich viel Müll aber unsterblich ist, zum Beispiel Plastikmüll. Und dass es nicht unmöglich ist, gegen die gigantischen Müllberge aktiv zu werden.

© Raidt: Müll. Alles über die lästigste Sache der Welt. Beltz & Gelberg 2019.
© Raidt: Müll. Alles über die lästigste Sache der Welt. Beltz & Gelberg 2019.

»So ein Mist. Von Müll, Abfall & Co« von Melanie Laibl und Lili Richter (Tyrolia, ab 9) | »So ein Mist«, fluchen auch Melanie Laibl und die talentierte Illustratorin Lili Richter: »Alle kennen ihn, alle machen ihn: Mist. Etwas, das die Welt nicht braucht. Also weg mit dem Dreck, auf Nimmerwiedersehen. Danke, liebe Müllabfuhr.«Eindruckvoll und detailreich wird auch in diesem Sachbuch erklärt, dass die Abfälle nicht einfach so verschwinden – neben Fakten, Verblüffendem und Tabus wird in diesem Buch übrigens auch Literarisches geboten.

© Laibl/Richter: So ein Mist. Von Müll, Abfall & Co. Tyrolia 2018.
© Laibl/Richter: So ein Mist. Von Müll, Abfall & Co. Tyrolia 2018.

»Weniger ins Meer. Was du tun kannst, um Plastik und Müll zu vermeiden« von Hannah Wilson (Ars Edition, ab 8) | »Weniger ins Meer« widmet sich ebenfalls der grausamen Welt des Mülls. Hannah Wilson erklärt anhand großartiger anschaulicher Fotos die Unterschiede zwischen Plastik, Glas, Papier, Metall, Textilien und Lebensmitteln und zeigt, wie man sich umweltbewusst verhalten kann.

© Wilson: Weniger ins Meer. Ars Edition 2019.
© Wilson: Weniger ins Meer. Ars Edition 2019.

»Plastik? Probier’s mal ohne! Worin Kunststoffe überall enthalten sind und wie wir sie einsparen können« von Dela Kienle (Carlsen, ab 8) | Das nach dem »Cradle to Cradle«-Prinzip hergestellte Büchlein »Plastik? Probier’s mal ohne!«konzentriert sich dann ganz auf die teuflische Welt des Plastiks. Welche Arten von Plastik gibt es? Was ist Mikroplastik und was haben Tomaten mit Kunststoff zu tun? Und warum ist Plastik überhaupt zu einem derart großen Problem geworden? Diese und viele andere Fragen werden beantwortet, bevor es zu wertvollen 30 Tipps für Plastik-Sparer geht.

© Kienle: Plastik? Probier's mal ohne! Carlsen 2019. // Baccalario/Taddia: 50 kleine Revolutionen, mit denen du die Welt ein bisschen schöner machst. dtv junior 2019.
© Kienle: Plastik? Probier’s mal ohne! Carlsen 2019. // Baccalario/Taddia: 50 kleine Revolutionen, mit denen du die Welt ein bisschen schöner machst. dtv junior 2019.

Was können wir sonst noch für unseren Planeten tun?

»50 kleine Revolutionen, mit denen du die Welt ein bisschen schöner machst« von Pierdomenico Baccalario und Federico Taddia (dtv junior, ab 9) | Vieles! Dabei kann man auch im Kleinen anfangen, wie Pierdomenico Baccalario und Federico Taddia beweisen: Sie haben 50 kleine Revolutionen niedergeschrieben, bei denen man – natürlich ohne Gewalt – bestimmte Dinge anders machen muss als die meisten Menschen. Manche dieser Revolutionen fordern Aufmüpfigkeit, manche Verzicht. Bei einigen entdeckt man Neues, bei anderen tut man wiederum Gutes für andere Menschen. Und dann gibt es jene Projekte, die vorrangig zum Ziel haben, unseren Planeten zu schützen, zum Beispiel ein Monat lang nichts Neues einzukaufen, die Verringerung des CO2-Fußabdrucks durch bewusstes Einkaufen von Lebensmitteln oder der Versuch, an einem Tag nur zwei Liter Wasser zu verbrauchen. Sehr inspirierend!

»Das Bessermacher-Buch. 75 Ideen, mit denen du die Welt veränderst« von Miriam Holzapfel (Coppenrath, ab 8) | »Die Welt ist nicht perfekt. Mach sie ein bisschen besser!«, lautet das Motto dieses Buches, in dem angehende Bessermacher Projekte aus vier Themenbereichen wählen können. Im Kapitel »Save the Planet« wurden zahlreiche Ideen zusammengetragen, wie man Tieren, Pflanzen und damit auch den Menschen etwas Gutes tun kann. Zuerst einmal wird der eigene Lifestyle überprüft, dann das Einkaufsverhalten, dann geht es an die Müllvermeidung und schließlich um den Artenschutz. Wichtig ist, sich nicht entmutigen zu lassen, wenn man von einem begonnenen Projekt wirklich überzeugt ist: »Es macht Spaß, die Welt zu verbessern, und es fühlt sich gut an, etwas zu verändern. Also sei geduldig – mit dir, mit anderen und mit deiner Idee.«

© Holzapfel: Das Bessermacher-Buch. 75 Ideen, mit denen du die Welt veränderst. Coppenrath 2019.
© Holzapfel: Das Bessermacher-Buch. 75 Ideen, mit denen du die Welt veränderst. Coppenrath 2019.

»Alles auf Grün! Wie du der Umwelt helfen kannst« von Liz Gogerly und Miguel Sanchez (Gabriel, ab 6) | Bei einer Geburtstagsparty mit schönen Preisen, einer Ballonschlacht, leckerem Essen und Geschenken – also direkt in der Alltagswelt der Kleinen – beginnt die Erzählung von Liz Gogerly. Das Fest neigt sich dem Ende zu und die Kinder fragen sich, was mit den Papptellern, den Essensresten und dem billigen Plastikspielzeug passieren wird. Die vier Schulfreunde beginnen, sich für den Schutz der Erde einzusetzen: Sie ändern ihre Gewohnheiten und fahren statt mit dem Auto mit dem Rad zu Schule. Sie verwenden umweltfreundliches Papier und verschwenden es nicht, trennen den Müll gewissenhaft und sparen Energie, indem sie das Licht ausschalten, wenn es nicht gebraucht wird. Die Kinder besuchen ein Recycling-Kaufhaus, tauschen Kleidung, Bücher und Spielzeug und legen im Schulhof einen Komposthaufen an.

© Gogerly/Sanchez: Alles auf grün! Wie du der Umwelt helfen kannst. Gabriel 2019.
© Gogerly/Sanchez: Alles auf grün! Wie du der Umwelt helfen kannst. Gabriel 2019.

»Wale retten, Igeln helfen, Erde schützen« von Jess French und Angela Keoghan (Ars Edition, ab 7) | »Die Erde retten – das klingt nach einer Aufgabe für Superman. Aber noch ist es nicht zu spät, wenn wir alle mit anpacken!«, ist Jess French überzeugt. In einem kindgerecht illustrierten Sachbuch erklärt sie, dass es schon hilft, wenn viele Menschen kleine Dinge tun, etwa für die Igel ein Loch in den Gartenzaun zu sägen, jedes Mal das Licht auszuschalten, wenn man einen Raum verlässt, oder sich für die Eisbären in der Arktis einzusetzen. Das vorrangige Ziel aller 70 Ideen ist es, gefährdete Tiere und Pflanzen zu retten und ihre Lebensräume zu erhalten – und genau darüber erfahren angehende kleine Naturschützer in diesem Buch einiges Wissenswertes.

© French/Keoghan: Wale retten, Igeln helfen, Erde schützen. Ars Edition 2019.
© French/Keoghan: Wale retten, Igeln helfen, Erde schützen. Ars Edition 2019.

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