Black Globe Award 2015

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Ob Susanne Winter sich freut? © Global 2000

Die goldene Himbeere wird traditionell am Abend vor der Oscar Verleihung an die schlechtesten Filmleistungen verliehen. Der „Black Globe Award“ ist auch ein Negativaward, mit dem am 1. Dezember der Klimawandelleugner des Jahres ausgezeichnet wird.

Global 2000, Greenpeace und der WWF küren im Vorfeld der UN-Klimakonferenz in Paris den größten Klimaleugner Österreichs. Nominiert wurden dafür in den letzten drei Monaten jeweils bekannte Gesichter aus der Öffentlichkeit, die durch ihre falsche Statements auffielen. Die Jury will damit deutlich machen, dass es im Jahr 2015 nicht nur gefährliche Desinformation ist, den Klimawandel in Abrede zu stellen ist, sondern schlichtweg absurd. Alle Statements wurden von Experten aus der Wissenschaft als falsch bewiesen.

..and the Nomenees are

Im September gewann (verdient!) Susanne Winter, die sich im Juli ein besonderes Lügenschmankerl leistete: Auf ihrer Facebook-Seite bezeichnete sie den Klimawandel als ein

„einziges mediales Lügengebäude, das zum Einsturz gebracht werden muss.“

BÄM! Nominiert für den ersten „Black Globe Award“, waren neben Winter auch der Physiker Werner Gruber und Stephan Schwarzer von der Wirtschaftskammer Österreich. Doch obwohl alle Nominierte für ihre Aussagen den Award verdient hätten, war die Entscheidung für Winter eindeutig. Als Abgeordnete zum Nationalrat und Umweltsprecherin einer Parlamentspartei trägt man Verantwortung und hätte eigentlich eine wichtige Vorbildwirkung.

Im Oktober ging der Preis an den Präsidenten der Österreichischen Wirtschaftskammer, Christoph Leitl. Ende 2014 sagte er in einem Ö1-Interview zu den Klimazielen der EU-Kommission, konkret zu dem Vorhaben, bis zum Jahr 2030 40 Prozent des Treibhausgas-Ausstoßes zu reduzieren:

„Etwas zu fordern, das schlicht nicht machbar ist, und die Industrie aus Europa zu vertreiben in andere Länder, wo die Anforderungen noch viel geringer sind – das bringt’s ja nicht.“

Mit dieser Aussage wird nicht nur Angst geschürt, es werden damit auch Unwahrheiten verbreitet. Eine Studie von Greenpeace und dem WWF belegt klar, dass bis zum Jahr 2030 sogar 46 Prozent an Treibhausgasen, bezogen auf das Jahr 1990, eingespart werden könnten. Hauptfaktor ist hier der Energiesektor. Die Wirtschaftskammer sollte eigentlich an der notwendigen Energiewende mitarbeiten und für die österreichischen Betriebe Marktchancen erschließen. Neben Leitl wurden diesmal auch der Generaldirektor von BusinessEurope, Markus Beyrer und der Geschäftsführer der E-Control, Walter Boltz für den Negativpreis im Oktober nominiert. Sie haben sich positiv zu dem Teersand-Abbau, einem umweltzerstörenden Verfahren, sowie zu der Verzögerung der Energiewende geäußert und sich damit für eine Nominierung qualifiziert.

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..Peter Schröcksnadel schaut da schon glücklicher aus! © Global 2000

Der letzte „glückliche“ Finalist wurde im November gewählt: Peter Schröcksnadel, Präsidenten des Österreichischen Skiverbandes. In einem Interview mit der Tageszeitung „Der Standard“ vom 5. September 2015 sagte Schröcksnadel:

„In Österreich wird mit der Klimaveränderung Angst geschürt – und bei den Grünen hat das System. Die Reden davon, dass es unter tausend Metern bald keinen Schnee mehr gibt, sind Märchen.“

Der Klimawandel sei also ein Märchen, meint Schröcksnadel. Wer so viel Fantasie beweist hat sich die Nominierung verdient. Denn der geringe Schneefall macht bereits jetzt dem Wintersport zu schaffen und auch in Zukunft wird dieses Problem nicht schwinden. Laut dem Österreichischen Sachstandsbericht Klimawandel 2014 ist die Schneefallgrenze tatsächlich bereits um etwa 100 Meter angestiegen und wird in den Alpen bis Ende des Jahrhunderts weiter um bis zu 600 Meter ansteigen. Neben Schröcksnadel waren auch Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzende der Voestalpine AG und Hans-Jörg Schelling, österreichischer Finanzminister, für den Preis nominiert. Eder hat sich wiederholt für weniger ambitionierten Klimaschutz eingesetzt. Schelling hat die Ausgaben für den Klimaschutz im künftigen Budget deutlich gekürzt.

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© Global 2000

Es bleibt spannend!

So viel Unsinn kann man eigentlich nur mit Witz begegnen. Ob der oder die Gewinnerin ebenfalls Humor beweist und den Preis, einen Pokal mit einer schwarz wie Öl gefärbten Weltkugel, persönlich entgegennimmt, bleibt spannend.

Mehr dazu hier.

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