Biologisch geniessen in Salzburg
Die Eröffnung des Salzburger Radfrühlings forderte mich. Die 35 Kilometer rund um die Mozartstadt waren wunderschön zu treten, aber mein Körper schrie unüberhörbar: „Refill“. Die gastronomische Auswahl ist riesig, das Richtige für mich zu finden, war dann aber doch nicht so einfach.
Das Land Salzburg ist ja Vorreiter in der biologischen Landwirtschaft. Über 50 Prozent der Bauern arbeiten unter dem Siegel der BIO AUSTRIA, und das schlägt sich natürlich auch positiv in der Qualität der Gastronomie nieder. Nur 100 % Biologisches Angebot war nicht zu finden in Salzburg Stadt. Das Biowirtshaus Hirschenwirt hat vor einiger Zeit seinen Betrieb eingestellt und das indische Biobistro Spicy Spices hatte mir für einen langen, gemütlichen Abend dann doch zu sehr Imbiss-Charakter. Fündig wurde ich aber über den Internetauftritt von Bioparadies Salzburgerland (Foto), das mich etwas ausserhalb der Landeshauptstadt nach St.Jakob am Thurn führte.
Das Gasthaus Schützenwirt liegt auf einer Anhöhe zwischen Salzburg und Hallein und verspricht 100 % biologiche Gerichte. Zusatz- und Geschmacksstoffe haben dort nichts zu suchen. Auch die Getränkeauswahl macht Freude. Tolle Bioweine aus verschiedenen Regionen sowie Bier aus definitiv nachhaltigen Brauereien. Mein alkoholfreies Weissbier kommt von Lammsbräu, das hauseigene Jakobsgold wird von Reinhold Barta im biodynamischen Brauhaus Gusswerk gebraut.
Die regionale und saisonale Küche wird hier praktiziert, was mir an solch schönen Frühlingsabenden dann natürlich Biospargel aus Thalgau auf den Teller brachte. Als Intro der grüne gebratene Spargel mit mariniertem Schafkäse. Dazu ein feines Ciabatta, das die freundliche und kompetente Bedienung immer wieder nachbringen musste. Spricht für das gute Brot.
Dazwischen kam dann ein netter Gruss aus der Küche, in Form einer im Espressoschälchen zu trinkenden Tomatenschaumsuppe. Zum Hauptgang hatten wir dann Spargelgröstel und Kalbfilet auf weissem Spargel mit hausgemachten Bandnudeln. Ich esse nur noch sehr selten Fleisch, dann soll es aber was ausgesucht gutes sein. Und diese Wahl war ein Volltreffer. Da mutierte sogar der aus der Region stammende Spargel zum Statisten.
Wahrscheinlich wären auch die Desserts von ähnlich hoher Qualität, überprüfen konnten wir es bei bestem Willen nicht mehr, dafür sorgte nicht zuletzt das Ciabatta.
Das gastronomische Niveau ist hier sehr hoch, die Preise natürlich gehoben. Für die Qualität der verwendeten biologischen Zutaten ist es aber durchaus angemessen für zwei Personen und jeweils 3 Gängen und Getränkebegleitung hier an die 70 Euro auszugeben. Nächstes Mal in Salzburg brauche ich nicht mehr lange suchen: Ich komme wieder.
Gasthaus Schützenwirt |
Dorf 96 A-5412 Puch bei Hallein (Ortsteil St. Jakob am Thurn) |
Tel.: +43 / (0)662 / 632020-20 info@gasthaus-schuetzenwirt.at |