Biobuschenschank Otto Knaus
Hinter den sieben Weinbergen ganz vorne.
Steil bergab geht’s bei Ratsch-Feldkreuz an der Südsteirischen Weinstraße, nachdem diese westlich davon eine Weile lang mal mehr mal weniger exakt die slowenisch-österreichische Grenze gebildet hat, für alle, die Gusto auf liebevolle biovegane Weinjause haben: Denn die gibt es in der Gegend nur bei Otto Knaus und Partnerin Daniela Hölch. Wer nicht jeden Weg erweinwandern will, wird sich über das durchdachte Angebot an öffentlichen touristischen Nahverkehrsoptionen hier im Bezirk Gamlitz freuen. Parkplätze sind außerdem großzügig vorhanden. Einziger Nachteil dieser Lage, weil wir es nicht mehr gewöhnt sind: Wie man wieder wegkommt, sollte man sich vorher überlegen, denn das Mobilfunknetz ist löchrig an diesem Punkt des Sulztals. Die Vorteile liegen auf der Hand.
Nur Geheimtipp ist der Buschenschank des Weinguts Otto Knaus mitnichten. Sein Besitzer und Betreiber ist ein vieldekorierter Bioenthusiast, der Bio macht und darüber redet. Und schreibt. Auf seiner (etwas) eigenen Website genauso wie etwa zuweilen auch in seiner Kolumne im Megaphon, dem Straßenmagazin der Caritas der Diözese Graz-Seckau. 2012 wurde er zum »beliebtesten Biobauern« der Steiermark gewählt.
Nur wenige hundert Meter abseits der Weinstraße, an der es gegen Herbst schon auch ziemlich zugehen kann, ist der Buschenschank des Weinguts Otto Knaus für den großen Trubel nicht angelegt, eine überschaubare Zahl Tische steht eher im Gras verstreut aufgestellt. Angeboten werden die eigenen ausgezeichneten Bioweine und -säfte, tierische und (seit 2010!) auch vegane Brettljause, Brote wie ein ebenso gemischtes Angebot köstlicher Nachspeisen aus eigener Produktion. Die Buschenschank-Standards werden hier schlicht umgedreht: Die Aufstriche sind grundsätzlich vegan, es gibt auf jeder Platte viel Gemüse, wer Käse, Fleisch und Butter möchte, findet auch das auf der Karte.
Dass Knaus, bald nachdem er im Jahr 2000 die Biozertifizierung seines Weinguts abgeschlossen hatte, versucht hat, auch für seinen Buschenschank eine Zertifizierung zu bekommen, war für ihn »der einzig logische Weg«. Alles andere, als biologisch zu wirtschaften, wäre grundsätzlich abwegig – und eine Biozertifizierung schaffe erstens die nötige Sichtbarkeit für diese Wirtschaftsweise und zweitens Klarheit für die KonsumentInnen. Der Bioverband Bio Austria, an den sich Knaus damals wandte, erzählt er, »wusste gar nicht, was eine Zertifizierung für einen Buschenschank ist«, denn er war der erste im Bundesland Steiermark, der eine solche anstrebte. Die Bio Austria hat auf das Interesse freilich reagiert und 2005 war die Betriebszertifizierung abgeschlossen. »Ich stehe auf für Zertifizierung!«, sagt Otto Knaus und setzt nach, sein Leitsatz laute »Ich möchte für etwas sein und nicht gegen etwas« – und dass er sich freut, wenn auf sein Weingut Leute auf ein Glas kommen, die das ähnlich sehen.
Geöffnet sonntags von März bis November, vom Ostersamstag bis Oktober auch samstags.
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