Angewandte Teeologie

Bild: Elisabeth Els

Bild: Elisabeth Els

Was wir jetzt brauchen, sind Dinge, die uns von innen wärmen, Geist und Seele erhellen und uns zur Ruhe bringen. Glühwein, Punsch und Jagatee erfüllen dabei nicht alle Kriterien.

Was heute an Tee-Varianten in den Regalen der Händler steht, ist mittlerweile mehrdimensional beeindruckend und geht über die Unterscheidung Früchte-, Schwarz- und Kräutertee weit hinaus. Wir haben die Wahl zwischen grünem, schwarzem und weißem Tee, und die Wahl ist keine leichte. Offener Tee oder Sackerl, mit Orangen, Anis oder Zitronenverbene aromatisiert oder wie gewachsen? Um auf eine bestimmte Zahl zu kommen, müssten wir die Rechenmethoden der Kombinatorik heranziehen. Das ist bei den meisten zwar ziemlich lange her, wir erinnern uns aber, dass das immer ganz große Zahlen waren. Völlig klar ist allerdings die Entscheidung für Biotee. Für alles andere hier ein paar Tipps:

Time-out

Entspannungstee! Das Gute an den Waldviertler Kräuterfritzen bei Sonnentor ist, dass von Anfang an Tacheles geredet wird. Entspannungstee entspannt. Punkt. Dafür sorgen Melisse, Lavendel und Salbei. Aromatisch, mild und ausgezeichnet.

www.sonnentor.at

Süße Schärfe

Eigenwillig und ein wenig exzentrisch ist der Yogi-Tee Chili Schokolade. Aber ausgesprochen köstlich. Ein Teebeutel mit zartem Kakao-Aroma. Dazu Kardamom, Pfeffer, Ingwer und etwas Vanille, um das Ganze abzurunden. Ein echter Aufheizer.

www.yogitea.eu

Engelsgleich

Der grüne Tee, der dem Green Angel von Ronnefeldt als Grundlage dient, ist ein sanfter, dezent aromatischer Sommertee aus China, Blattgrad Fannings. Über das zusätzliche Aroma lässt sich trefflich streiten. Ungefällig ist der zarte Birnen- und Pfirsichton nicht.

Nepalesische Gelassenheit

Unter dem Markennamen Nepali Gardens werden sensationelle Demeter-Tees vermarktet. Der Spirit of Yoga ist nicht nur extrem gesund, sondern auch hocharomatisch. Dafür sorgen Tulsi, das heilige Basilikum Nepals, Shataravi und Basilikumblüten.

www.nepaligardens.at

Wohlige Wallungen

Noch ein Tee, bei dem draufsteht, was einen erwartet: Zeit zum Wärmen. Mit Recht. Zichoriewurzel, Sternanis, Pfeffer, Brombeerblatt und der afrikanische Honeybush sorgen nicht nur für exotische Noten, sondern auch für wohlige Wallungen.

www.lebensbaum.com

Japan in der Flasche

Wunderschöne Ausstattung, Burgunderflasche, Herkunft und Qualität am Etikett gut sichtbar. Der Fukamushicha Kawanabe Green ist ein erstklassiger Bio-Grüntee, zelebriert wie eine gute Flasche Wein. Passt perfekt zu Sashimi und Seegras.

www.shimodozono-ginjyocha.com

Grüner wird’s nicht

Letztlich noch ein Matcha. Pukka kombiniert das Matcha-Pulver im Matcha Green mit drei verschiedenen biologischen Fairtrade-Ganzblatt-Grüntees (Sencha, Oothu und Suoi Gang). Ein Traum in Smaragdgrün.

www.pukkaherbs.de

DIY_Button

Einen Tee zu machen, ist keine Hexerei. Man kann es natürlich ganz professionell angehen und selbst die Kräuter anbauen. Der Platzbedarf ist gering, die Literatur dazu vielfältig. Mindestens genauso spannend ist, einfach auf Kräutersuche zu gehen und mit verschiedenen Pflanzen zu experimentieren. Hier ein paar Grundregeln, die zu beachten sind: Was die Anzahl verschiedener Kräuter betrifft, sollten es nie mehr als sieben sein. Meistens reichen drei bis vier. Fenchel und Anis sind immer gute Geschmackslieferanten. Beim Trocknen der Pflanzen darauf achten, dass das ganze ohne Licht stattfindet. Bei Licht zersetzt sich das Chlorophyl, und der Tee wird bitter. Es gilt wie immer: Ausprobieren, weniger Gelungenes verwerfen, Gelungenes beibehalten und gegebenenfalls verfeinern.

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