Das grüne Gold der Mani
Fritz Bläuel gilt als Pionier des griechischen Bio-Olivenöls. In den letzten 35 Jahren überzeugte er gemeinsam mit seiner Frau Burgi mehr als 500 Olivenbauern in der Mani, auf ökologischen Anbau umzustellen – für ihn die einzig richtige Entscheidung, wie er berichtet.
Wir wollten autark leben, der Leistungsgesellschaft den Rücken zu kehren. Also bin ich in den 70er Jahren gemeinsam mit Freunden einer Wiener Kommune in den Süden des Peloponnes gezogen. Wir halfen den Bauern bei der Olivenernte und suchten nach einer alternativen Lebensweise. Viele aus der Kommune sind zurück nach Wien gegangen, ich aber habe das Leben zwischen den Olivenhainen lieben gelernt und bin geblieben, habe dort mein eigenes Unternehmen gegründet und begonnen, das extra-native Olivenöl der griechischen Bauern von Hand abzufüllen und nach Österreich und Deutschland zu exportieren.
Das sämige, hellgrün leuchtende und fruchtig schmeckende Olivenöl war Anfang der 80er Jahre in Mitteleuropa etwas völlig Neues. Damals kannte man in Deutschland und Österreich hauptsächlich die geschmackslosen raffinierten Speiseöle. Heute exportiert unser Familienunternehmen jährlich 250.000 Liter Bio-Olivenöl und 150 Tonnen biologische Tafeloliven aus Griechenland – den größten Teil davon unter der Marke Mani Bläuel.
Handarbeit, die schmeckt
Die wichtigste Grundlage für qualitativ hochwertiges Olivenöl ist das Anbaugebiet. Die Region Mani ist mit ihrer Kombination aus hoher Lichtintensität und Sonnenscheindauer, wenigen Regenstunden und einem stein- und mineralstoffreichen Bergboden in Meeresnähe geradezu perfekt. Mit der Koroneiki-Olive gedeiht hier in rein ökologischem Anbau eine Sorte, aus der eines der besten Öle der Welt entsteht. Die zwischen den Olivenbäumen natürlich wachsende Vegetation von Leguminosen und Wildkräutern bleibt bestehen und hält den Boden fruchtbar und ausreichend feucht. Wir verzichten vollkommen auf chemische Mittel – das bedeutet zwar eine intensivere Pflege, aber eben auch mehr natürlichen und unverfälschten Geschmack. Geerntet wird in Handarbeit und mit einfachen Pflückmaschinen. Noch in derselben Nacht werden die Ölfrüchte dann in den Mühlen der Mani schonend kalt extrahiert.
Die richtige Entscheidung
Nach mittlerweile über 30 Jahren in der Mani sehe ich deutlich, welche Vorteile sich mit der Umstellung auf ökologische Landwirtschaft für die Menschen vor Ort, aber auch für die Natur ergeben haben: Die Landwirte erhalten höhere Preise für Bio-Olivenöl, in den Hainen ist der Humusgehalt des Bodens gestiegen und die heimische Pflanzen- und Tierwelt gedeiht in all ihrer Vielfalt. Und nicht zu vergessen: Das Olivenöl zeichnet sich durch ein unverfälschtes Aroma aus. Denn der ökologische Anbau fördert die Umwelt und eine gesunde Umwelt spiegelt sich nicht zuletzt im Geschmack wider.