Warum wir Bio-Dünger so lieben
Bio-Dünger fördert das Bodenleben und sorgt für eine kontinuierliche, aber langsame Freisetzung von Nährstoffen. Da kann Kunstdünger einfach nicht mithalten.
Pflanzen brauchen Nährstoffe. In der Natur erhalten sie diese je nach Bodenart und Eintrag von organischer Substanz quasi von selbst. Pflanzen siedeln sich auch nur dort dauerhaft an, wo sie passende Bedingungen vorfinden – trockener, feuchter, nasser Boden mit viel oder wenig Nährstoffeintrag. Diese verschiedenen Standorte machen die Vielfalt unserer Vegetation und somit auch der Fauna aus, angefangen von Teichen bis hin zu Trockenstandorten wie Felssteppen.
Im Garten sind die Bedingungen anders und können stark schwanken. Man spricht allgemein von gutem Gartenboden, wenn aktives Bodenleben in Form von Mikroorganismen, Kleinstlebewesen und Bodentieren vorhanden ist. Diese halten den Boden locker und luftig und wandeln abgestorbene Pflanzenreste, Laub, etc. (= organische Substanz) in Humus um und machen die Nährstoffe pflanzenverfügbar.
Auf diesem Prinzip baut auch die organische Düngung auf. Sie fördert das Bodenleben und sorgt für eine kontinuierliche, aber langsame Freisetzung von Nährstoffen, welche die Pflanze dann aufnehmen kann, wenn sie es braucht.
Leicht lösliche Mineraldünger hingegen liefern oft zu viele Nährstoffe auf einen Schwung. Die Pflanzen reagieren darauf mit überschießendem Wachstum, eine kräftige Ausbildung der einzelnen Zellen bleibt aus und dadurch werden sie viel anfälliger für Krankheiten und Schädlinge.
Welche organischen Dünger gibt es?
Allen voran der Kompost. Reife Komposterde fördert das Bodenleben und ist leicht selbst herzustellen. Ein Komposthaufen im Garten bedeutet einen geschlossenen Kreislauf, da das, was dem Boden entnommen wird, wieder zu Erde umgewandelt und ihm zurückgegeben werden kann.
Wer keinen Platz für einen Komposthaufen hat, der kann Komposttee verwenden. Das sind im Handel erhältliche, mit Wurmkompost gefüllte kleine Beutel aus abbaubarem Material, die einfach für ein paar Stunden ins Gießwasser gehängt werden. Praktisch und zeitsparend, leicht dosierbar und Müll bleibt auch keiner übrig.
Düngen durch Mulchen
Rasen- und Grünschnitt enthält viel Stickstoff. Eine Schicht, auf den Beeten ein paar Zentimenter dick verteilt, schützt den Boden vor Austrocknung und Auswaschung. Regenwürmer und andere Helfer ziehen den Mulch nach und nach in die Erde und wandeln ihn dort in Humus um.
Gründüngung
Gründüngungspflanzen werden auf unbedeckten Böden ausgesät, etwa abgeerntete Gemüsebeete oder Brachflächen nach dem Hausbau. Es gibt verschiedene Pflanzen mit unterschiedlichen Vorteilen. Leguminosen z.B. sind eine ideale Beetvorbereitung. Mithilfe von Knöllchenbakterien an ihren Wurzeln machen sie den Stickstoff aus der Luft im Boden pflanzenverfügbar.
Andere Gründüngungspflanzen können verdichtete Böden tiefgründig lockern.
Die Ringelblume wiederum sorgt durch die Ausscheidung von bestimmten Stoffen für gesunde Böden und kann sogar schädliche Fadenwürmer abtöten. Mehr Infos gibt es hier.
Jauchen und Brühen
Sie werden z.B. aus Brennnessel, Ackerschachtelhalm, Beinwell, etc. hergestellt und können sowohl als Dünger als auch als Pflanzenstärkungsmittel verwendet werden.
Wie man sie selbst herstellt und welche Jauche sich wofür eignet, ist hier aufgelistet.
Tipp:
Am 29. April von 14:00 bis 15:30 gibt es auf der GARTEN TULLN einen Kurzvortrag und persönliche Beratung zum Thema Erfolgreich kompostieren – alles über Bodenlebewesen, Bodenbearbeitung und Kompost.
www.diegartentulln.at
www.naturimgarten.at
„Natur im Garten“ Telefon +43 (0)2742/74 333