„Ein tiefer Fall“ von Bernhard Kegel

Es war ein langer Tag. Er schreit auf. Überall Wasser, zappelnde Fische, Kröten und Blut – Bernhard Kegel ist ein spannender Wissenschaftskrimi gelungen.

Der Professor für Biologie, Hermann Pauli, arbeitet oft bis spät in die Nacht, doch diese eine Nacht wird ihm lange in Erinnerung bleiben. Er kennt den Toten und er kennt den Mann für den er arbeitet. Frank Moebus, ein gefeierter, aber auch umstrittener Evolutionsbiologe. Was er ebenfalls kennt, sind Moebus’ neueste Entdeckungen in der Tiefsee, die dieser ungern mit seinen Kollegen teilt. Sie seien revolutionär. Von ungemeiner Bedeutung für die Biologie. Pauli und die Ermittler stehen vor einem Rätsel, das unlösbar scheint. Der Fall wird mysteriöser als noch mehr Leichen auftauchen.

Bernhard Kegel ist ein kluger, wenn auch oft vorhersehbarer Krimi gelungen, der realitätsnahe Fragen der Wissenschaftsethik aufwirft. Leider lässt der ehemalige Biologe durchdeklinierte Themen wie Liebe und Eifersucht nicht außen vor und so wirkt der eigentlich sehr kritische Krimi manchmal leicht platt. Nichtsdestotrotz bleibt er seinem Metier, dem naturwissenschaftlichen Krimi treu. Gut so.

Bernhard Kegel, Ein tiefer Fall, gebundene Ausgabe, 512 Seiten, Mareverlag, 2. Auflage 2012

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